Rakitic x Lovren

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Pov. Dejan

Stumm. Das war es was mein Freund war. Ivan war stumm, seid dem Tag an dem es passierte. Seid dem Tag, an dem er sich an allem die Schuld gab. Die Schuld an dem Tod seines besten Freundes. Dabei war es nicht seine Schuld gewesen. Es war ein Unfall, dass wusste jeder, auch Ivan und doch gab er sich die Schuld daran. Jeder sagte es ihm, doch er hörte nicht hin. Luka hätte das nicht gewollt, dass er verstummte. Und doch war es so. Das damals war schlicht weg ein Autounfall. Der Autofahrer vor Luka musste, weil ein Kind über die Schnellstraße rannte, abrupt bremsen, auch Luka bremste rechtzeitig ab, aber Ivan, hinter Luka war nicht schnell genug. Er raste in Luka rein. Das Kind überlebte ohne irgendwelche Schrammen, der Autofahrer vor Luka überlebte, hatte aber ein kaputtes Auto, Ivan überlebte mit ein paar Schrammen, aber Luka überlebte nicht, er starb im Krankenhaus an den Verletzungen, ebenso wie Ivans Stimme. Ich versuchte damals Ivan aufzumuntern und nahm es als selbstverständlich, dass er aus Trauer nicht reden konnte. Ich dachte es würde vergehen. Als ich ging, dachte ich es ginge ihm besser. Wir schrieben jeden Abend, so bekam ich nicht mit, dass mein Freund nicht mehr sprach. Seine Freunde versuchten alles um ihn zum reden zu bewegen, aber er schwieg. Ich, in Liverpool, weit weg von Barcelona bekam von all dem nichts mit. Bis zu dem Tag, an dem sich ein verzweifelter Luis Suarez an mich wandte. Er erzählte mir, dass Ivan nicht mehr sprach. Also ging ich für eine Weile nach Barcelona, ich versuchte ihn zum reden zu bewegen. Er schwieg. Versunken in seiner Trauer und in seinen Schuldgefühlen. Lange Zeit, dass wusste ich, weinte er sich in den Schlaf, auch heute noch ein Jahr nach alle dem, tat er das oft und oft hatte er dabei immer diesen einen Traum, diesem einen Albtraum, welcher ihn an das geschehene erinnerte. Auch nicht vergessen ließen ihn, neben seinen eigenen Erinnerungen, die Madrilenen, jene welche eine enge Freundschaft mit Luka gepflegt hatten und in ihrer Trauer einen Schuldigen gesucht hatten. Ivan war ihr Schuldiger und laut ihm selbst, war er das zurecht. Er verstand nicht, dass sie das damals aus Trauer gesagt hatten, nicht weil sie es ernst meinten. Er hatte es einfach hingenommen.

Nun so ziemlich ein Jahr später saß ich hier in Madrid, auf dem Friedhof und betete leise murmelnd. Ich war nicht gläubig, aber wenn es irgendwas gab, womit ich meinen, meinen lustigen, fröhlichen, tollpatschigen Ivan wieder bekommen könnte, dann ging ich zur Not auch aufs äußerste. In meinem Fall, war das beten. Ich betete nicht zu Gott, ich betete zu Luka. Er musste doch verstehen wie ich fühlte. Er musste doch wollen, dass Ivan wieder glücklich war. Oder sah er das genauso wie Ivan selber? Befand er ihn für schuldig? Ich saß auf den Knien vor Lukas Grab, die Hände gefalten, die Augen geschlossen. "Lieber Luka", fing ich leise murmelnd an. "Ich kann kaum glauben, dass ich so verzweifelt bin, dass ich jetzt hier Knie und zu dir bete. Du weißt ich liebe Ivan. Ich liebe ihn über alles, mehr als das Leben. Umso verzweifelter bin ich darüber, dass er nicht mehr spricht. Aber das ist nicht das einzige, er ist überhaupt nicht mehr der alte. Er lacht nicht mehr, nicht einmal lächeln tut er, er weint oft, viel zu oft und ihn plagen Albträume. Ich weiß nicht, vielleicht kannst du das sehen, von wo aich immer du grade bist, vielleicht aber auch nicht. Wenn nicht, dann weißt du das jetzt. Und bitte bitte, dass kann dir doch nicht egal sein. Er war dein bester Freund. Außerdem war es ein Unfall. Hat er es nicht verdient, dass er glücklich ist? Das er die Vergangenheit ruhen lassen kann und sei sie noch so schwer? Kannst du Luka, der immer so gütig war, dass nicht verstehen? Wenn ja oder auch wenn du es nicht verstehst, so bitte ich dich doch inständig und so wahr ich hier stehe: Sollte es irgendwas geben womit ich meinen Ivan wieder kriegen kann, dann bitte ich dich, zeig es mir." Stille. Natürlich stille. Was hatte ich auch erwartet? Das ein Geist vor mir auftauchen würde und mir sagen würde was ich tun sollte? Ganz bestimmt nicht. Seuftzent stand ich auf und verließ schlurfend den Friedhof. Machte mich auf den Weg zum Hotel in dem ich mit der Liverpool Mannschaft momentan hier in Madrid hauste. Vielleicht musste ich langsam einsehen, dass ich meinem Ivan nie wieder bekommen würde.

Im Hotel, in der Nacht hatte ich einen merkwürdigen Traum. Zuerst sah ich Luka mit jemandem reden, in einem Raum den ich nicht kannte. Er gab der Person etwas und schien dabei augenscheinlich etwas zu erklären. Die Person, dessen Rücken ich nur sah und welche ich deshalb nicht edentivizieren konnte, steckte den Gegenstand, den Luka ihm gegeben hatte in eine Schublade. Dann drehte sie sich um, starrte mich direkt an, als wüsste sie, dass ich hier war. Es war Gareth Bale. Er hatte Ivan damals den meisten Vorwurf gemacht, was daran lag, dass die beiden sich sehr nahe gestanden hatten und sich lange Zeit kannten und schätzten. Dann veränderte sich das Bild, diesmal sah ich den Gegenstand in der Schublade, es war ein dünnes aus Leinen gemachtes Buch. Wieder veränderte sich das Bild, nun sah ich wie eine andere Person genau dieses Buch Ivan reichte, genau wie zuvor bei Gareth wusste ich nicht, wer die Person war. Und dann veränderte sich die Szene erneut. Diesmal saß Ivan zwischen all seinen Freunden, auf meinem Schoß und lachte, er wirkte richtig befreit. Nicht so wie früher, dass würde wohl nie wieder so sein, aber besser, anders aber besser. Es gehörte zu ihm, anders als das Stumm sein. Ich drehte mich leicht, um den Raum in meinem Traum, auf den ich hinab sah betrachten zu können und erschrak als ich neben mir Luka stehen sah, welcher das Geschehen unter uns lächelnd betrachtete. Dann fand sein Blick den meinen und er flüsterte "Finde das Buch, es ist deine einzige Hoffnung"

Schreiend wachte ich auf, vor Schreck wurde auch Firmino wach, mit welchem ich mir ein Zimmer teilte und fiel aus dem Bett. Ich schüttelte mich, was eim merkwürdiger Traum. Ein Traum an dem ich mich komischerweise an jedes Detail erinnern konnte. Und Lukas Stimme, sie klang so real, als würde er noch leben. Super gemacht Dejan jetzt hörst du schon die Stimmem von Toten. Oder war es ein Zeichen? War es genau das Zeichen, welches ich erhofft hatte von Luka zu bekommen? Hatte er mich vielleicht doch erhört? Es gab nur einen Weg das herauszufinden. Entschlossen sprang ich auf und fing an mich in meine Klamotten zu zwängen. "Wo willsr du hin?", fragte mich mein Mitbewohner, welcher sich grade vin dem Schreck erholt und auf die Matratze zurück gewälzt hatte. "Ich muss was nach prüfen.", erklärte ich und merkte dabei wie sehr meine Stimme doch vor Aufregung und Hoffnung zitterte. "Es ist 2 Uhr Nachts", grummelte der Brasilianer. "Kannst du nicht warten, bis es hell ist?" Okay, Gareth wird vermutlich ganz und gar nicht erfreut sein, wenn ich mitten in der Nacht vor seiner Haustür auftauche und das nur um nach einem Buch zu fragen. Normalerweise bin ich eigentlich sehr geduldig, nur die Sache ist die, für mich ist das ganze wie ein Hoffnungsstrahl, den ich nutzen möchte, bevor die Wolken ihn verdecken. Verärgerter Gareth Bale hin oder her. "Nein kann ich nicht, es ist zu wichtig für mich. Schlaf einfach weiter" Und noch ehe der Brasilianer antworten konnte, war ich aus dem Zimmer geschlüpft und rannte in einem Affenzahn die Treppen herunter. Unten angekommen sprintete ich nach draußen. Gareths Adresse fand ich schnell übers Internet heraus, während ich ein wenig ziellos umher wanderte auf der Suche nach einem Taxi.
Ich hatte Glück, eine halbe Stunde später stand ich vor Gareths Haus und klingelte. Einmal, zweimal, dreimal, danm riss ein müder genervter Gareth Bale wütend die Tür auf, aber als er mich erblickte wurden seine Gesichtszüge sanfter und er verschwand im Haus, ohne das ich hatte etwas sagen können. Während ich nun also vor der offenen Tür stand und überlegte ob ich eintreten sollte, tauchte Gareth auch schon wieder auf. Er hielt ein Buch in der Hand. Das dünne Leinen Buch aus meinem Traum. Er reichte es mir "Das war es doch, weshalb du gekommen bist nicht war?" Ich kann nur stumm nicken, mir kam das alles hier momentan sehr sureal vor. Nebenbei bemerkt schien das Buch versiegelt. Gareth lächelte leicht. "Gib es ihm, er wird wissen wie er es öffnet und wird findem was er braucht um weiter machen zu können. Versprich mir nur eins: Bring mir das Buch hier zurück, es ist eines der wertvollsten Dinge, die ich von Luka noch habe und ich möchte es nicht verlieren." Wieder nicke ich nur stumm. Wenn das Buch so viel wert hatte, was mochte da wohl drin stehen?

Genau 2 Tage später befand ich mich bei Ivan, länger hatte ich nicht warten können. Ich ging in sein Wohnzimmer und setzte mich zu ihm, holte das Büchlein hervor. "Ich weiß nicht, was hier drin steht, aber du sollst wissen, dass ich dich immer lieben werde, egal was kommt." Ich gab ihm das Buch und er öffnete es, einfach so ohne jegliches Werkzeug zu nutzen. Er las. Mit einem Mal spiegelte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht. Ich traute meinen Augen nicht. Lächelte er wirklich? Lächelte mein Ivan mich grade an? Und ja das tat er, er hatte das Buch zur Seite gelegt und seine Augen schienen mich vor Glück nahezu anzustrahlen. Und dann geschah etwas, mit dem ich im Leben nicht mehr gerechnet hätte. Ivan lachte, er lachte frei heraus, als hätte man ihm seine unsichtbaren Ketten abgenommen. Auch ich fing nun an zu lächeln. Vielleicht würde ja doch alles gut werden?

Ähm ja, irgendwie nicht das, was ich für die beiden geplant hatte, aber es kam halt aufeinmal und manchmal muss man halt auf seinen Bauch hören. Hoffe es gefällt euch trotzdem. Bis bald :)

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