Kroos x Ramos

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Hier ist der Wunsch von howto001. Ich hoffe es gefällt dir. :)

Pov. Sergio

Mein Kopf dröhnte. Ich hatte letzte Nacht eindeutig etwas mit dem Alkohol übertrieben. Aber naja, wir hatten die Meisterschaft gewonnen, da war das wohl ok. Ich drehte mich zur Seite. Da lag jemand. Nicht nur irgendjemand. Sondern Toni. Ich seufzte. Ich konnte mir ziemlich gut zusammenreimen, was passiert war. Denn zum einen kannte ich meine Teamkollegen alle Recht gut und zum anderen konnte ich mich noch am gewisse Bruchstücke von gestern erinnern. Deshalb war es sehr wahrscheinlich, dass meine Teamkollegen uns abgefüllt hatten und uns dann nackt zusammen ins Bett gelegt hatten. Vermutlich damit ich endlich Mal mit Toni sprach. Ich hatte schon lange Gefühle für ihn entwickelt. Schon seit Marcelo's ersten Verkupplungsversuch, den er bereits 2014 gestartet hatte. 2016 hatte ich ihm dann gestanden, dass ich tatsächlich Gefühle für den Deutschen hatte und seit dem hatte Marcelo alles daran gesetzt uns zu verkuppeln. Jetzt, 2020 waren wir immernoch nicht weiter. Toni wusste immernoch von nichts. Zumindest glaubte ich das. Bei den vielen Malen, die ich ihm schon betrunken begegnet war, konnte in den Teilen an die ich mich nicht erinnerte, möglicherweise ein Liebesgeständnis dabei gewesen sein. Wer wusste das schon? Wenn dann nur Toni und der hatte bisher nichts gesagt. Also wollte er mich entweder nicht oder ich war besoffen in diesen Dingen genauso verklemmt wie im nüchternen Zustand. Ich seufzte ein weiteres Mal und stand auf. Es war besser, wenn ich verschwand solange Toni noch schlief. So würde ich mir einige Peinlichkeiten ersparen.

20 Minuten später machte ich mich auf nach unten um zu schauen, wer schon wach war. Außerdem wollte ich mir eine Kopfschmerztablette besorgen und fragen was gestern alles passiert war. Unten waren nur wenige. Im Grunde nur Luka, Marcelo und Gareth. Letzterer pennte aber noch auf der Couch, also konnte man ihn nicht wirklich mitzählen. "Morgen", brummte ich und nahm dankbar das Wasser und die Tablette von Luka entgegen. "Was ist gestern alles passiert?" "Naja also wir haben gefeiert. Wir haben Toni angefüllt. Dich nicht, das hast du ganz alleine geschafft. Dann seid ihr irgendwann nach oben. Luka hat mir gerade erzählt, dass ihr offenbar Spaß hattet.", antwortete Marcelo wie aus der Pistole geschossen. "Wie Spaß? Bitte sag mir nicht, dass es das ist von dem ich glaube, dass es das ist." "Doch ist es." Ich konnte spüren wie ich blass wurde. Das durfte nicht. Nein, dass konnte nicht geschehen sein. Mein Magen drehte sich um und ich war kurz davor mich zu übergeben. "Sergio ist alles in Ordnung?" Luka betrachtete mich ziemlich besorgt. Er hatte offenbar mein Entsetzen über das ganze mitbekommen. "Ich...ich..muss kurz weg!" Panisch stürzte ich aus dem Zimmer. Blindlings rannte ich durch die Gänge, erst Recht spät viel mir auf, dass ich automatisch den Weg zum Abstellraum genommen hatte. Hier zog ich mich immer zurück, wenn ich allein sein wollte. Ich durfte einfach nicht. Ich konnte nicht, nein, das sollte nicht geschehen sein. Toni bringt mich doch um. Ich machte auf dem Absatz kehrt. Ich musste zum Arzt. Jetzt. Er war der einzige der mir helfen konnte.

Eine halbe Stunde später saß ich dann doch in der Abstellkammer. Zitternd wählte ich eine altbekannte Nummer, von dem einzigen Menschen auf der Erde, der mich verstehen würde. Der Bescheid wusste. Der mir helfen konnte. Es tutete. Immernoch zitternd wartete ich ab. Bitte nimm ab, bitte nimm ab. "Iker Casillas" Erleichtert atmete ich auf. "Gott sei dank Iker, ich dachte schon du wärst gerade nicht erreichbar." Ich hatte völlig vergessen zu sagen, wer ich eigentlich war, aber das schien kein Problem für Iker zu sein. Er hatte mich auch so erkannt. "Meine Güte Sergio. So aufgewühlt wie du dich anhörst, hast du dich das letzte Mal angehört, als du von deinen Gen Defekt erfahren hast." Ich lachte leicht hysterisch auf. Welch eine Ironie des Schicksals. "Also schieß los Sergio, wo drückt der Schuh?" "Wir haben gestern die Meisterschaft gefeiert und ich bin mit Toni besoffen im Bett gelandet und jetzt bin ich schwanger!" Kurz herrschte Stille, bevor ich weiter sprach. "Man was soll ich denn jetzt machen? Toni bringt mich doch um, wenn er das erfährt! Wie soll ich ihm dass denn beibringen? Außerdem liebe ich ihn doch und er mich nicht! Und und ich könnte das Kind natürlich abtreiben, aber das will ich nicht, das wäre Mord! Wie die anderen darauf wohl reagieren?? Es weiß ja keiner außer dir! Was wenn sie mich ärgern und sagen, dass ich kein richtiger Mann bin?! Was wird Zizoz dazu sagen?! Was passiert wenn-" "Sergio tief Luft holen." Ich tat wie mir geheißen und atmete ein paar Mal ein und aus. "Beruhige dich bitte und Mal nicht gleich den Teufel an die Wand. Zizoz und der Rest des Teams wird das Verstehen. Die werden sich nicht ärgern. Dafür sind die viel zu sozial und wahrscheinlich spielt diese Tatsache Marcelo sogar in die Hände, dich endlich mit Toni zusammenzubringen. Was Toni angeht. Naja du wirst wohl oder übel in den sauren Apfel beißen müssen und es ihm sagen. Er hat ein Recht es zu erfahren. Zudem kannst du ihm dann gleich auch noch sagen, dass du ihn liebst, dann hast du das Problem auch nicht mehr." "Das kann ich nicht!" "Sergio du musst. Wenn du das Kind nicht abtreiben willst, dann musst du mit ihm reden." Ich...Iker ich kann das doch gar nicht. Ich bin doch viel zu unsicher und das kennt Toni doch gar nicht von mir...wie soll ich ihm da denn gegenüber treten? Wie soll ich ihm überhaupt gegenüber treten? Kannst du nicht hierher kommen? Bitte?" Ich hörte ihn Seufzen. "Na gut. Ich komme, aber auch nur weil du es bist und ich dich lang genug kenne, um deine Probleme zu kennen." "Ich danke dir! Du bist der beste!" "Ja ist gut. Du gehst jetzt erstmal zu den anderen zurück, sonst fragen die sich noch wo du abbleibst." "Mach ich, bis später. Soll ich dich abholen?" "Brauchst du nicht." Damit war das Telefongespräch beendet. Ich fühlte mich tatsächlich ein wenig mutiger, als ich den Weg zum Speisesaal entlang lief. Im Saal selber war es mittlerweile ziemlich voll. Einzig und allein Marcelo und Luka bemerkten, dass ich zurück war. Marcelo warf mir einen skeptischen und Luka eher einen nachdenklichen Blick zu. Wortlos schnappte ich mir etwas zu essen und setzte mich zu ihnen. Sie würden keine Fragen stellen, zumindest jetzt noch nicht. Zögerlich wagte ich einen Blick rüber zu Toni. Der Deutsche saß neben Casemiro, welcher ihm aufgeregt irgendwas erzählte, allerdings sah es nicht so aus, als würde Toni ihm zuhören. Er starrte nachdenklich auf seinen Teller und entweder er fragte sich, ob die Käsescheibe wirklich mittig auf seinem Brot lag oder aber er dachte über etwas tiefgründigeres nach. Das konnte man bei ihm nie so ganz unterscheiden. Wobei es meist letzteres war. "Sergio du starrst schon wieder." Ruckartig wandte ich meinen Kopf ab und konzentrierte mich hastig auf mein Essen, aber nicht ohne Luka vorher einen dankbaren Blick zuzuwerfen. Vielleicht sollte ich ihm mein Problem als erstes erklären. Er war eigentlich immer sehr verständnisvoll. Aber ich hatte ja noch Zeit zum überlegen. Schließlich wollte Zizou noch eine kleine Trainingseinheit mit uns machen. Wie er auf die Idee kam, dass direkt nach einer Meisterschaftsfeier zu machen, war uns allen ein Rätsel. In jedem Fall zeigten die Resultate dieser Trainingseinheit, dass man dies besser nicht tat. Während des Trainings ging ich Toni aus dem Weg. Das zog einiges an Aufmerksamkeit auf sich, denn normalerweise suchte ich seine Nähe und mied sie nicht. Am schlimmsten waren jedoch Tonis Blicke, die ich jedes Mal abbekam, wenn ich ihm wieder auswich. Er wirkte verdammt verletzt und sein Blick wurde bei Abweisung düsterer. Was er wohl dachte? Egal was es war, er teilte es mit niemanden. Casemiro lief zwar die ganze Zeit neben ihm her und redete, Toni aber schwieg die ganze Zeit einfach nur. Er war wie schon beim Frühstück mit seinen Gedanken woanders. Nur schienen seine Gedanken diesmal düster zu sein.
"Also Sergio, was ist los?" Luka und Marcelo hatten mich direkt nach dem Training beiseite genommen. Aus dem ersten Impuls heraus wollte ich sie anlügen, dann wurde mir aber klar, dass ich es sowieso nicht würde vor ihnen verbergen können. Wie denn auch, wenn ich bereits auf dem Trainingsplatz, der Liebe meines Lebens auswich? Also begann ich ihnen alles zu erzählen. Von meinem Gendefekt, darüber, dass ich schwanger war und meine Bedenken wegen dem Team und vor allem Dingen wegen Toni. "Ach deswegen gehst du mir also aus dem Weg." Erschrocken wirbelten, Luka, Celo und ich herum. In der Tür stand Toni mit verschränkten Armen und sah mich mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. "Toni ich..." stotternd wich ich zurück. "Wie lange stehst du schon da?" "Lange genug, um zu wissen, was ich wissen muss." Er wandte sich an Luka und Marcelo. "Lasst ihr uns kurz allein?" Beide sahen mich fragend an. Ich nickte nur. Ich würde schon klar kommen. Hoffentlich. Zögerlich verließen die beiden den Raum. Sie schienen dem Ganzen nicht zu trauen. Auch ich tat das nicht so wirklich. Kaum waren die beiden draußen, kam Toni näher am mich heran. Ich wich automatisch zurück. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion, wahnsinnige Angst. Wenn ich doch bloß irgendeine Stimmung in seinem Gesicht sehen könnte, die mir verriet ob er das gut oder schlecht fand. Ob er völlig von mir abgeneigt war oder nicht. Hinter mir war jetzt die Wand. Weiter zurück ging es nicht mehr. Toni kam mir so dicht, dass sich unsere Körper fast berührten. Der Junge hatte ja keine Ahnung wie verrückt er mich damit machte. Aber jetzt, wo er so dicht vor mir stand, schien etwas von seinem Gesicht zu fallen und er sah mit einem Mal sehr traurig aus. "Es ist schade, dass ich es so erfahren musste und nicht von dir persönlich. Damit meine ich jetzt nicht das Kind, von dem weißt du ja auch erst seit heute. Nein, ich spreche von der Tatsache, dass du mich liebst. Ich hatte wirklich gehofft du würdest eines Tages den Mut aufbringen, mir das ins Gesicht zu sagen." Ich blinzelte ein paar Mal. Unfähig zu antworten. Er war zu nah, als das mein Gehirn irgendwas zustande bekommen könnte. Toni fuhr fort. Diesmal lächelte er. "Aber naja jetzt weiß ich es ja und nur so zur Info, ich liebe dich auch und gegen ein Kind habe ich nichts einzuwenden." Dann küsste er mich. Es war wahrlich Der beste Kuss meines Lebens. Als wir uns aus Mangel an Luft voneinander lösten, konnte ich mein Glück immernoch nicht fassen. "Ich, wusstest du das schon vorher?" "Nicht direkt, aber dein Körper hat da hin und wieder eindeutige Signale gegeben." Als er meinen verwirrten Blick bemerkte, legte er eine Hand auf meinem Schritt, in welchem sich längst eine Beule gebildet hatte. Augenblicklich wurde ich rot. Toni lachte nur und küsste mich ein weiteres Mal. Und ich wusste, dass er mich unterstützen würde, mit dem Kind und auch so, überall wo er nur konnte, denn er liebte mich, so wie ich ihn liebte.

Mip. Ich hoffe es gefällt euch. Ist ein bisschen länger geworden, da ich keine Lust hatte es in zwei Teile aufzuteilen. Ich freue mich über jeden Kommentar.
Bis bald :)

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