Fußball Oneshots

T. Silva x Neymar

Das Champions-League Finale ist gerade vorbei und Paris hat verloren. :(

Pov. Thiago

Enttäuscht ließ ich mich auf den Rasen sinken. Das war es dann jetzt also. Die Bayern waren ein fröhlicher aufeinander liegender Haufen. Sie freuten sich. Verständlich. Hätten wir gewonnen, hätten wir es nicht anders gemacht. Aber das hatten wir nicht. Wir hatten versagt. Mal wieder. Es war das erste Mal, dass wir überhaupt ins Finale in der Champions League gekommen waren und irgendwie hatte man da doch Hoffnungen gehabt. Wo doch Real Madrid und Barcelona dieses Jahr nicht so gut waren. Aber da hatten wir die Rechnung ohne die Bayern gemacht. Klar mussten die wieder besser sein. Diese...ach egal. Irgendwie gönne ich ihnen ihren Sieg ja auch, aber frustrierend ist es trotzdem. "Kommst du Thiago? Die anderen sind schon drinnen und es hat keine Sinn noch hier draußen auf dem Rasen zu hocken. Lass die Bayern Mal feiern." Ich sah auf. Marquinhos, wer sonst? Er würde einen guten Kapitän abgeben, wenn ich gehen würde. Wahrscheinlich sogar noch dieses Jahr. Wieder entfuhr mir ein Seufzer. Das war auch wieder noch so eine Sache. Ich war 35. Alt genug um aufzuhören, andererseits liebte ich den Fußball und wollte noch nicht aufhören, bei Paris konnte ich nicht mehr bleiben. Sie wollten mich nicht mehr. Aber wohin dann? Italien? USA? Japan? Neymar würde das überhaupt nicht gefallen. Apropos Neymar, der war jetzt bestimmt fürchterlich enttäuscht. Er hatte sich so gefreut endlich Mal wieder im Finale zu stehen und war festentschlossen gewesen das Ding zu gewinnen. Ich sollte zu ihm und ihn ein wenig aufbauen. Es war schließlich meine Aufgabe. Nicht nur als Kapitän, aber voralledingen als sein Freund. Also nickte ich Marquinhos zu und ließ mir von ihm auf die Beine helfen. Gemeinsam schlurften wir immernoch niedergeschlagen zur Kabine. Aus der Kabine hörte man seltsamer Weise lautes Poltern, vermischt mit irgendwelchen Flüchen. Verwirrt tauschte ich einen Blick mit Marqui. Was war da los? Zögerlich öffnete ich die Tür. Was ich dort erblickte, ließ mich erschrocken stehen bleiben. Die Kabine war ein einziges Chaos. Überall lagen Scherben, von den Schalen, die normalerweise auf dem Tisch standen und kleine Leckereien zum Energietanken enthielten. Neymar stand mittendrin, sein Gesichtsausdruck strahlte zwei Dinge aus. Wut und Enttäuschung. Der Rest des Teams hatte sich auf ihren Plätzen ganz klein gemacht. Offenbar wütete mein Freund schon eine ganze Weile. Klier. Direkt neben mir zerschepperte eine  weitere Schüssel. Ich zuckte zusammen. "Ney...hey beruhig dich bitte. Dieses herumgewüte bringt doch keinen weiter." "Du hast Recht! Hier ist eh alles scheiße! Paris ist scheiße! Diese Mannschaft ist scheiße! Wie konnte ich nur jemals glauben, dass diese Mannschaft etwas großes erreichen könnte?! Wie konnte es überhaupt sein, dass ich hierher gekommen bin?! Das war die schlimmste Entscheidung meines Lebens! Ich hätte Barcelona nie verlassen sollen! Wie konnte ich nur so blöd sein?! Sowas von dämlich hierher zukommen." Verletzt sah ich zu Boden. Aua. Das hatte getroffen. Ney war nämlich damals einzig und allein für mich hierher gewechselt. Das hatte ich aber nie selber entschieden. Ney hatte mich damit überrascht. Damals sagte er mir, dass Paris die beste Entscheidung war, die er hätte treffen können." Mein Freund hielt noch immer lauthals seinen Monolog darüber, wie er nur nach Paris wechseln konnte.  Schließlich wirbelte er wieder zu mir herum. "Du! Das ist alles deine Schuld! Wärst du nicht gewesen, wäre ich in Barcelona geblieben! Du wolltest doch so unbedingt, dass ich nach Paris komme! Du hast mich gezwungen!" Ich musste schlucken. Eigentlich sprach er nie so zu mir und außerdem taten seine Worte echt weh. Zumal es ja nicht der Wahrheit entsprach. "Du bist freiwillig hierher gekommen! Ich habe dir immer gesagt, dass du in dem Team spielen sollst, in dem du glücklich bist!" "Ach und jetzt auch noch Lügengeschichten hier erzählen?! Typisch!" Mein Freund schnaubte. "Ich erzähle keine Lügen und das weißt du auch. Ney und jetzt bitte, beruhig dich. Du bist aufgebracht wegen dem Spiel, dass wir verloren haben. Das verstehe ich. Aber anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben bringt uns auch nichts. Wir haben alle unser bestes gegeben. Am Ende war Bayern halt einfach besser als wir. Soetwas passiert." "Sei still!!! Hier hat niemand heute sein bestes gegeben!! Und wisst ihr auch warum?! Weil ihr Versager seid! Alles war außerhalb der französischen Liga ist, ist doch zu groß für euch! Ihr habt es einfach nicht drauf! Hättet ihr heute alle euer bestes gegeben hätten wir gewonnen!!!" Einige in der Kabine brummten beleidigt, doch keine sagte etwas zu Ney. Was denn auch? Er schien sich seine Meinung ja bereits ausführlich gebildet zu haben. Trotzdem startete ich nochmal einen neuen Versuch meinen Freund zu beruhigen. "Ney bitte...wir sind alle nicht glücklich über die Niederlage. Jeder macht sich irgendwie Vorwürfe und die Presse wird da mit Sicherheit noch weiterhelfen, aber was du da machst ist einfach nicht fair. Hör auf uns so runter zu machen." Ich sprach ruhig, in der Hoffnung damit mehr erreichen zu können. Aber nein. Mein Freund war ja schon immer ein Sturkopf gewesen, aber dieses Mal übertraf er wahrlich sich selbst. "Hörst du mir eigentlich zu Thiago?! Ihr habt es verdient so runtergemacht zu werden! Denn ihr seid Luschen!!! Ihr könnt einfach gar nichts! Und ich bin auch noch zu euch gekommen! Wieso das ganze?! Wegen der angeblichen großen Liebe, die aber noch schlechter ist als IHR ALLE ZUSAMMEN!!!" Das brachte bei mir das Fass zum Überlaufen. Ich liebte ihn, mit jeder Faser meines Körpers, aber zum einen wusste Ney genau, wie sehr ich an diesem Verein hing, was ihn allerdings nicht zu interessieren schien und zum anderen schien er mich überhaupt nicht mehr zu lieben. Ich konnte förmlich spüren, wie mein Herz in meiner Brust zersprang. Ein Wunder, dass ich nicht explodierte. Tränen bahnten sich einen Weg über meine Wangen und nun fing auch ich an zu schreien, denn ich wollte und könnte ihn nicht eine Sekunde länger mehr sehen. "Wenn wir alle so offensichtlich viel zu schlecht für dich sind, dann geh!!! Jetzt!! Wechsel zu Bayern oder zurück nach Barcelona, aber lass dich hier nie wieder blicken!!!" Jetzt doch verwundert, wurde Neys Blick etwas sanfter. Offensichtlich hatte er damit nicht gerechnet. "Das meinst du doch jetzt nicht im Ernst oder?" "RAUS!!!" Als Ney sich immernoch nicht rührte, ging ich genervt auf ihm zu, schnappte mir seine Sachen, von seinem Platz und schmiss sie vor die Tür, danach schob ich Ney nach draußen. "Wenn ich nach Hause komme bist du mitsamt seiner Sachen weg!! Ich will dich nie wieder sehen in meinem Leben!!" Dann knallte ich die Tür zu. Tief atmete ich durch und ließ mich zitternd zu Boden gleiten. Erst das Champions-League Finale, der gleichzeitig auch noch das Ende meiner Zeit in Paris hieß und jetzt auch noch Ney. Konnte es noch schlimmer werden?

Ja, ich bin traurig, dass Paris nicht gewonnen hat, klar gönne ich es Bayern irgendwie, aber trotzdem tun sie mir leid, die Pariser. Ich mag sie mehr als die Bayern. Aber wie auch immer.
Bis bald :)