Müllendowski

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Für viscatoni

Pov. Thomas

Schon als er hier vor 2 Jahren bei uns ankam habe ich ihn bewundert. Nicht nur das fußballerische, sondern auch sein Aussehen und seine Art. Eigentlich alles an ihm. Ich fand seinen polnischen Akzent niedlich und sein strahlendes Lächeln verzauberte mich jedes Mal aufs Neue. Mit der Zeit lernten wir uns immer besser kennen und er wurde einer meiner engsten Freunde, sowie meine große Liebe. Von letzterem wusste er aber nicht. Seit einigen Wochen jedoch verhielt sich Robert irgendwie anders gegenüber mir. Er suchte viel öfter meine Nähe, warf mir charmante Blicke zu und lud mich sogar zu einigen Dates ein. Und ja er hatte es immer als Date bezeichnet. Jedes Mal ließ er sich etwas neues einfallen um mich zu überraschen. Nie wusste ich, was mich auf dem nächsten Date erwarten würde. Aber das war egal, denn abgesehen davon, dass sie alle wunderschön waren und Robert sich wirklich viel Mühe gegeben hatte, würde mir so ziemlich alles mit Robert gefallen. Ich lächelte verträumt. Lewy hatte mich auch für heute wieder auf ein Date eingeladen. "Ey Thomas nicht träumen!", erschrocken wirbelte ich herum. Philipp stand grinsend hinter mir. "Willst du noch weiter den Baum anstarren oder möchtest du jetzt endlich Golf spielen?" Ich senkte beschämt den Kopf. "Tut mir leid, ich war in Gedanken woanders." Philipp zog eine Augenbraue hoch. "Bei deinem Lieblingspolen?" Sofort fing ich an breit zu Grinsen und sprang freudig auf und ab. "Jaaa!!! Er hat mich auf ein weiteres Date eingeladen. Heute Abend. Er meinte ich soll zum Park kommen. Was meinst du hat er diesmal vor?" Philipp lachte. "So verschossen wie du bist, ist es glaube ich egal was er macht. Du würdest ihn auch nehmen, wenn er ein Massenmörder oder Obdachloser werde." Ich schlug ihn gegen die Schulter. "Lass mich! Außerdem hast du ihn dir schon Mal angesehen? Etwas süßeres gibt es nicht auf diesem Planeten. Seine Augen strahlen immer so und seine Haare erst...ich liebe seine Haare! Die sind so schön flauschig und haben einen wunderschönen Farbton. Seine Haut im übrigen auch. Ich liebe einfach alles an ihm! Er ist aber auch so... unbeschreiblich! Man muss ihn einfach ins Herz schließen! So lieb und..." "Ist gut Thomas. Ich habe es verstanden. Hast du das schon mit Manu abgeklärt?" Ich seufzte. Und schon war meine gute Stimmung dahin. Manu und ich lebten in einer WG. Er war wie ein Bruder für mich. Aber seit Lewy und ich uns kennengelernt hatten, hatte er versucht uns auseinander zu halten. Manchmal hatte er einfach behauptet er würde schon etwas mit mir machen und es wäre nichts, wo Lewy mitmachen könne. Das fand ich einfach nur arschlochig von ihm. Naja, dass Lewy und ich Freunde geworden sind hat er dann doch nicht verhindern können. Als Lewy mich dann aber das erste Mal gefragt hatte, ob ich mit ihm ausgehen würde und ich ihm davon erzählt hatte, war Manu förmlich an die Decke gegangen. Er hatte mich angebrüllt, dass Lewy nicht der Richtige für mich wäre und dass er mich sowieso nur benutzen würde. Das ich mich von ihm fernhalten sollte. Das Polen doch alle gleich sein, sie seien allesamt Diebe und das Lewy genauso ist. Das ich ihm nicht trauen dürfte und er mich nur unglücklich machen würde. Er schrie mich an, dass ich doch nicht wissen würde, was gut für mich ist und das er ganz genau wissen würde, dass Lewy nicht der Richtige für mich sei. Als ob er das beurteilen könnte. Ich hatte in dieser Nacht mich wirklich in den Schlaf geweint. Um ehrlich zu sein hatte ich seitdem auch ein wenig Angst vor Manu und fühlte mich unwohl, wenn ich alleine mit Manu im Haus war. Deshalb war ich momentan auch viel mehr unterwegs als früher und kam tatsächlich nur zum Schlafen nach Hause. Das ich zu dem Date mit Lewy doch gegangen war, obwohl er mir das verboten hatte und das ich danach auf noch weiteren Dates mit ihm war, hatte ich Manu verschwiegen. "Du hast immernoch nicht mit ihm gesprochen oder?" Schweigend nickte ich. "Thomas du kannst das nicht ewig vor ihm verstecken." Ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. "Ich weiß, aber ich habe Angst. Er ist beim letzten Mal so wütend geworden. Ich dachte, er würde mich schlagen." Philipp seufzte und betrachtete mich einen Moment besorgt, bevor er mich in seine Arme zog. "Ich weiß, aber du musst das mit ihm klären, sonst wird dich das ewig verfolgen." "Was wird Thommy ewig verfolgen?" Mein Herz blieb für einen Moment stehen, bevor es in dreifacher Geschwindigkeit weiter schlug. Diese Stimme würde ich unter tausenden erkennen. Hastig wischte ich mir die Tränen aus den Augen und drehte mich um. "Lewy!" Ich umarmte ihn kurz freudig. Das war nicht gelogen. Ich freute mich wirklich, dass er hier war. Vielleicht war es nicht der beste Augenblick, aber er gab mir das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Er erwiderte die kurze Umarmung, bevor wir uns lächelnd voneinander lösten. Als er mich ansah verschwand sein Lächeln von seinen Lippen und er blickte besorgt drein. "Thomas hast du geweint?" Er strich sanft über mein Gesicht. Zögerlich nickte ich. Ich wollte ihn nicht anlügen, dass könnte ich einfach nicht. "Aber warum denn?" Ich warf einen unsicheren Blick zu Philipp, welcher mir aufmunternd zu nickte und daraufhin einen strafenden Blick von Lewy kassierte. Wahrscheinlich gefiel es ihm nicht, dass Philipp etwas wusste, was er nicht wusste. Ich holte tief Luft, bevor ich ihm mein Problem erzählte. Als ich fertig war, gab er mir einen kurzen Kuss auf die Stirn. "Och Thommy, warum hast du denn nichts gesagt? Du stehst doch nicht alleine da. Ich helfe dir doch. Pass auf, wir tun jetzt folgendes: Du spielst jetzt erstmal ein paar entspannte Runden Golf mit Philipp und ich gehe unser Date vorbereiten. Dieses eine Date wird noch geheim bleiben. Danach gehen wir gemeinsam zu Manu und klären das Ganze." Ich schniefte leise, nickte aber. Lewy gab mir noch einen kurzen Kuss auf die Wange und mit einem geflüstertem "Bis später." Ließ er mich auf Wolke 7 schwebend zurück.

Pov. Lewy

Zielstrebig lief ich durch die Straßen. Ich hatte Thomas zwar gesagt, wir würden erst nach unserem Date mit Manu reden, allerdings hatte ich keinesfalls vor so lange zu warten. Manu hatte Thommy Angst gemacht und ich wollte nicht, dass Thomas Angst vor irgendwas in seiner Nähe haben musste. Es sollte ihm gut gehen. Sehr gut sogar. So gut wie eben irgendwie möglich. Außerdem hatte ich eine ungefähre Ahnung, warum Manu so reagiert hatte. Ich kannte Manu jetzt nicht so gut, aber Franck hatte mir einmal verraten, dass Manu Thomas als seinen kleinen Bruder sah und diesen um jeden Preis vor allem beschützen wollte. Und genau da lag der Knackpunkt. Manu wollte Thomas keine Angst machen, geschweige denn  wollte er das es Thomas schlecht geht. Er hatte bloß Angst, dass ich es nicht ernst meinen könnte und Thomas nur verletzen möchte. Aber das wollte ich nicht. Ich liebte Thomas und genau das würde ich Manu auch beweisen.
Ich klingelte an der Haustür. Kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet und Manu erschien. "Oh hey Robert. Möchtest du zu Thomas? Der ist gerade nicht hier. Der ist mit Philipp Golfen." "Ich weiß. Ich wollte auch um ehrlich zu sein zu dir." Skeptisch zog Manu eine Augenbraue hoch, ließ mich aber eintreten. "Dann erzähl mal. Weshalb bist du hier?" "Also. Es geht um Thomas. Ich weiß er ist wie ein kleiner Bruder für dich und ich weiß auch, dass du ihn nur beschützen willst. Du willst nicht, dass ihn irgendwer verletzt. Deshalb versuchst du auch mich von ihm fernzuhalten. Weil du Angst hast, dass ich ihn verletzen könnte. Aber glaub mir Manu das will ich nicht. Ich möchte Thomas nicht verletzen oder sonst irgendwas. Ich liebe Thomas und wünsche ihm alles Glück auf Erden. Ich möchte, dass er glücklich ist und es ihm gut geht. Im Grunde möchte ich nichts anderes als du und deswegen Frage ich dich jetzt ganz offiziell: Bekomme ich deinen Segen Thomas auf ein Date auszuführen?"

Pov. Thomas

Gleich sieben. Solangsam muss ich aber los. Ich haste die Treppen runter. Ich war extra nochmal nach Hause gekommen um mich frisch zu machen. Nicht, dass ich Lewy nicht gefalle. Verdammter Mist. Ich muss zu Fuß dahin, also werde ich zu spät kommen. Es gab wohl nichts grauenvolleres, als zu spät zu einem Date zu sein. "Komm Thomas, ich fahre dich eben zum Park." Verwundert drehte ich mich um. Hinter mir stand ein lächelnder Manu. "Was..? Woher weißt du..das ich..also das ich ein Date habe?"  "Lewy war hier. Er hat mich überzeugt, dass er wirklich nichts böses will." Meine Augen leuchteten auf. "Wirklich." "Wirklich und jetzt komm. Man lässt die große Liebe nicht warten." "Danke!", strahlend sprang ich Manu in den Arm, bevor wir zusammen zum Auto eilten, damit ich noch pünktlich kam.

So, das war es. Ich hoffe es hat euch gefallen und tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare.
Bis bald :)

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