T.Silva x Neymar (3/5)

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AlysiaEagle auf dein Happy end wirst du doch noch ein wenig warten müssen...

Pov. Thiago

3 Monate waren mittlerweile vergangenen. 3 Monate seitdem ich mit Neymar, der Liebe meines Lebens, Schluss gemacht hatte und Paris verlassen hatte. Damit auch all meine Freunde. Aus der Nationalmannschaft war ich ausgetreten. Hatte jeglichen Kontakt zu jedem aus meinem alten Leben abgebrochen. War geflohen. Fusball spielte ich auch nicht mehr. Ich wollte nicht gefunden werden. Das hier war der einzige Weg gewesen. Jetzt saß ich hier. In Südafrika. Warum hier? Keine Ahnung, es war einfach Intuition. Niemand würde hier nach mir suchen. Und es gab nur eine einzige Person, die wusste wo ich war und diese hatte es auch nur durch einen dummen Zufall herausgefunden. Aber das war nicht so wild, ich vertraute dieser Person, außerdem hatte er versprochen Stillschweigen zu bewahren. Naja jetzt saß ich hier. Mit einem Bier in der Hand an der Bar und unterhielt mich mit einem Mann namens Ben. Er war der einzige Freund, den ich hier hatte. Wenn man das so nennen konnte. Er wusste ja praktisch nichts über mich. Er wusste nicht, wer ich noch vor 3 Monaten gewesen war, er wusste auch nicht, weshalb es mir so ging, wie es mir ging. Er wusste lediglich meinen Vornamen und das es mir beschissen ging. Aber wie könnte es auch nicht? Jede Zelle meines Körpers fühlte sich hier nicht wohl und mein Herz schrie danach zurückzukehren. Zurück nach Paris. Zurück nach Hause. Zurück zu ihm. Aber mein Verstand wusste, dass das eine dumme Idee war. "Er macht dich kaputt, er ist dein Untergang.", flüsterte mein Verstand immer zu, wenn ich auch nur daran dachte zurückzukehren. Mein Herz aber hielt dagegen "Er ist die Liebe deines Lebens, du brauchst ihn. Kehr Heim, dass ist dein Platz." Es war zum verzweifeln. Ich wollte auf mein Herz hören, aber es ging einfach nicht. Ich hatte zu viel Angst. Ich hatte viel zu viel Angst. Ich hatte Angst davor, dass er mich weiter zerstört würde und auch noch den Rest, der noch von mir übrig war, endgültig zermürben würde. "Willst du mir nicht vielleicht endlich Mal sagen, was los ist?", fragte Ben, er war hier in dieser Bar der Barkeeper, was wahrscheinlich auch der Grund war, weshalb ich immer hier saß. Aber das war mir im Grunde auch egal. Ich saß hier und fertig. Erschrocken sah ich zu ihm. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mich ansprechen würde. Normal ließ er mich auch einfach nur schweigend hier sitzen. Das war auch gut so, denn ich wollte nicht reden. Ich wollte auch heute nicht reden. Schon gar nicht darüber. Es würde bloß die Wunden wieder aufreißen, die gerade anfingen zu heilen. Ben sprach weiter. "Jetzt schau mich nicht so an, wie ein Ox vorm Bock. Jeden Abend kommst du nach der Arbeit hierher, setzt dich auf den selben Stuhl, wie sonst auch, bestellst jedes Mal dasselbe Bier und dazu jedes Mal eine Portion Nudeln. Dann sitzt du da und starrte die Wand an. Nach ungefähr einer Viertelstunde fängst du stumm an zu weinen, ohne dass du es überhaupt zu bemerken scheinst. Zwischenzeitlich trinkst du etwas. Bis ein Uhr schaffst du es dann die Hälfte deiner Nudeln zu essen und dieses eine Bier, welches ich dir um 18:30 Uhr dahin gestellt habe, auf zutrinken. Danach bezahlst du und gehst. So läuft das jeden Abend ab. Das kann doch nicht gesund sein. Dir geht es nicht gut und das liegt bestimmt nicht an deiner Arbeit." Erstaunt sah ich ihn an, ich hätte nicht gedacht, dass er das alles so genau mitbekommen würde. Eigentlich dachte ich, er würde viel zu sehr von den anderen Gästen eingenommen werden, um zu bemerken, wie beschissen es mir wirklich geht. Da hatte ich ihn wohl unterschätzt. Ben lächelte und beantwortete meine unausgesprochene Frage. "Ich bin Barkeeper. Leute wie du kommen ständig hierher, bloß mit dem Unterschied, dass diese sich betrinken bis zum Umfallen." Ich zuckte mit den Schultern. Natürlich wusste ich genau, weshalb ich mich nicht betrank. Theoretisch wäre ich jetzt mitten in der Saison, würde ich noch bei PSG spielen. Da war Alkohol, beziehungsweise sich betrinken absolut tabu während der Saison. Man musste ja schließlich in Form bleiben. Ich sollte aufhören darüber nachzudenken, damit tue ich mir nur selbst noch mehr weg. Ich zwang mich dazu, mich auf die Realität zu konzentrieren. Ben stand immernoch vor mir. Die Hände auf den Tresen gestützt und sah mich abwarten an. Ich seufzte. Irgendwas musste ich ihn jetzt sagen und eine Lüge würde er wohl nicht schlucken. Also müsste es wohl irgendwie die Wahrheit sein. Zumindest teilweise. Ich musste ihm ja nicht alles erzählen. "Ich habe Heimweh" Ben zieht eine Augenbraue hoch. "Na wenn das so ist, dann geh doch einfach nach Hause. Nimm Urlaub und dann ab zurück, besuch deine Familie und komm dann wieder, dann wird es dir besser gehen." "Das geht nicht." "Und warum nicht?" "Weil...ich kann nicht zurück. Ich würde mir nur noch mehr wehtun..", gestand ich und starrte auf meine bisher noch unangetastete Portion Nudeln. Wahrscheinlich würde ich diese heute Abend auch nicht mehr anrühren. Als ich Ben seufzen hörte sah ich wieder auf. Ben ließ seinen Blick durch seine Bar schweifen. Es war ruhig heute und kaum etwas los. Kein Wunder, es war ja auch Montag. Montags war es immer ziemlich leer. Ben zog einen der Hocker zu sich heran und setzte sich drauf. Danach sah er mich auffordernd an. "Ich glaube es ist Zeit, dass du anfängst mit offenen Karten zu spielen. Fang bitte ganz von vorne an mit deiner Geschichte und nicht mitten drin. So kann ich dir nämlich nicht helfen und so wie du aussiehst benötigst du dringend Hilfe." Ich atmete tief durch. "Wahrscheinlich hast du Recht. Also gut. Hast du Ahnung von Fußball?" "Ich weiß zwar nicht so recht, was das mit unserem eigentlichen Thema zu tun hat, aber ja ein wenig." Ich nickte kurz. "OK, kennst du den Verein Paris Saint Germain?" Er nickte nur. "Gut. Was sagt dir dann der Name Thiago Silva?" Er schwieg kurz. "Ist das nicht der Kapitän von PSG? Aber jetzt Mal so nebenbei, was hat das mit dir zu tun?" "Naja als du mich damals  nach meinem Namen gefragt hast, habe ich dir nur meinen Vornamen genannt. Mein voller Name ist Thiago Emiliano da Silva. Besser bekannt als Thiago Silva."

Nach meinem Geständnis ihm gegenüber und der gesamten Hintergrundgeschichte, wusste Ben zunächst nicht, was er sagen sollte. Ich wusste es auch nicht. Also schwiegen wir. Es war alles gesagt. Er kannte jetzt die gesamte Geschichte von Neymar und mir. Mittlerweile war es zwei Uhr. Ich wusste, ich sollte langsam Mal nach Hause und uns Bett gehen, aber ich wollte nicht. Ich wusste, dass mich meine Träume dann wieder in die so schöne und doch so grausame Vergangenheit frühen würden. Warum konnte ich nicht ein Mal, nur ein einziges Mal einen Lebensabschnitt haben, ohne etwas grausiges, was mich Bus an mein Lebensende verfolgt?

Habe ich in der Schule Langeweile gehabt? Ja. Habe ich deswegen dieses Kapitel auf dem Papier schon vorgeschrieben? Ja. Hätte es ich eigentlich Aufgaben machen sollen? Ja. Naja egal. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Bis bald :)

Fußball OneshotsWhere stories live. Discover now