Chapter 5

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Die Lamberts hatten sich am nächsten Morgen schon an das neue Haus gewöhnt. Es gefiel ihnen, mit seinen Erkern und alten Mauern, dem Holz und den vielen Räumen. Es war eine entspannte Nacht gewesen, auch wenn die Gegend, in der das Haus lag, ein bisschen angsteinflößend war.

Dalton rappelte sich in seinem Bett auf und stellte fest, dass seine Frau schon unten war. Vermutlich stand sie, wie jeden Morgen um diese Zeit, in der Küche. Dalton stieg also die knarrende Treppe nach unten und wurde von Ethan und Lucy in Empfang genommen. „Daddy, Daddy, es ist super, oder?", rief Ethan. Er spielte mit seiner Frage auf das Haus an. Dalton schmunzelte: „Ja mein Sohn." Dann kam Eliza auf ihn zu und fragte liebevoll: „Gehst du zum Bäcker?" „Ja klar, bis gleich." Dalton schnappte sich Geld und Autoschlüssel und verließ das Haus. Es dauerte eine Weile, einen Bäcker in der Stadt zu finden, doch er wurde fündig.

Eine kleine aber feine Bäckerei erwartete ihn. Als der Mann die Tür öffnete, stellte er fest, dass dies hier wohl sehr beliebt sein musste, da eine lange Schlange vor ihm stand. Während er wartete, kam er mit einem Mann ins Gespräch. „Sind Sie neu hier? Ich habe Sie noch nie hier gesehen." „Ja, wir sind gestern hergezogen, nach Five Keys, das alte Haus auf dem Hügel." Der Mann nickte mit dem Kopf und sagte forsch: „Jaja, das kennen wir alle. Five Keys ist bekannt." Jetzt wurde Dalton hellhörig und hakte ein wenig nach. „Warum das denn?" Der Mann begann zu erzählen: „Nun ja, vor langer Zeit war das Strafgefängnis noch in Betrieb. Dort wurde Schreckliches getan. Man sagt, noch heute hört man die Hilfeschreie der Inhaftierten! Irgendwann wurde es dann geschlossen und steht seitdem dort herum. Einige haben Angst davor. Es gibt alte Geschichten über grausame Vorfälle dort oben, aber ich kenne bloß diese eine Geschichte, die jeder hier kennt." Daltons Interesse war nun vollständig geweckt. „Welche Geschichte denn?" Jetzt war er aber mal gespannt. Der alte Mann räusperte sich kurz und erzählte weiter: „Auf Five Keys lebte eine Familie mit zwei Kindern. Der Vater war ein übler Zeitgenosse und arbeitete im Gefängnis. Er soll seine Frau geschlagen haben und sperrte seine Tochter eines Abends in den Keller, da diese eine Gabe für Übernatürliches hatte, also Gespenster und so ein Zeugs sehen konnte und der Vater sich gewaltig davor fürchtete." Daltons Augen weiteten sich. Das war ja interessant!

„Das Mädchen war an diesen Abend im Keller allein, dachte sie zumindest. Auf einmal hörte sie Stimmen und gelangte an eine Tür, woraufhin sie bald auf eine Kreatur mit Krallen aus Schlüsseln traf. Die Kreatur zog das Mädchen in ihren Bann und als die Mutter kam, um nach ihr zu sehen, war sie wenig später tot. Man sagt, das Mädchen habe weiße Augen gehabt und wäre völlig verändert gewesen. Gesteuert durch die Kreatur. Die Mutter war also gestorben und der Vater trauerte ihr bis an sein Lebensende hinterher. Seine Tochter hasste er." Der alte Mann hörte auf und rieb sich den Bart. Dalton hingegen war fasziniert von der Geschichte. Vielleicht auch deswegen, weil er die Gabe des Mädchens auch besaß. Er sagte zu dem Mann: „Wissen Sie, diese Geschichte ist sehr interessant. Ich habe die gleiche Gabe. Ich kann Dämonen und Geister spüren und Kontakt mit Ihnen aufnehmen." Der Alte schaute ihn ungläubig an und stammelte: „W...wirklich?" Dalton nickte. „Und Sie leben auf Five Keys?" Wieder nickte Dalton. Der alte Mann gab ihm den Hinweis, mal darauf zu achten, ob merkwürdige Dinge passierten. Aus Höflichkeit stimmte Dalton zu. Endlich konnte er seinem Job wieder nachgehen. Wenn diese Geschichte überhaupt wahr war. Wenn es diese Kreatur wirklich gab, musste er sie finden, so wie Elise es ihm gesagt hatte!

INSIDIOUS - Chapter 5Where stories live. Discover now