Chapter 48

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Dalton konnte ihre Wut und ihren Zorn am ganzen Körper spüren. Es zeriss ihn fast und er fiel auf den Boden. Maria's Stimme kreischte in seinen Ohren und brachte sein Trommelfell fast zum platzen. Daltons Blick verschwamm und er sah Bilder vor seinem inneren Auge aufblitzen, die er nicht zuordnen konnte. "Aufhören!", schrie er, doch schon bald waren die Schmerzen und der Lärm so groß, dass er nur noch "Stopp", wimmerte. Doch die Frau dachte gar nicht daran, aufzuhören. Mittlerweile schwebte sie einige Zentimeter über dem Boden, um sie herum schwarzer Nebel. "Ich zeige dir, was ich fühlen musste!", kreischte sie mit schriller Stimme und stieß abermals ihren Stock auf den Boden, sodass das ganze Haus bebte. In Daltons Kopf blitzte das Gesicht eines alten Mannes auf, der ihn grimmig anstarrte. Er hatte einen Schnauzbart und buschige Augenbrauen. Irgendwoher kannte er diesen Mann... Bevor sich der Sehe weitere Gedanken darüber machen konnte, begannen seine Beine zu brennen. Panisch blickte er auf und bemerkte, dass die alte Frau direkt über ihm schwebte und ihn hasserfüllt anstarrte. "Die Vergangenheit kann man nicht ändern", flüsterte sie bedrohlich, "Jetzt, wo das Böse schon da ist." Mit diesen Worten verschwand sie. Dalton krümmte sich derweils vor Schmerzen auf dem Boden und versuchte das Feuer, das sich langsam entlang seiner Beine einen Weg nach oben bahnte, zu löschen.

Der Mann rollte panisch über den Boden und stieß dabei ausversehen gegen das sowieso schon kaputte Tischbein, was es dazu brachte, auseinanderzubrechen. Der alte Holztisch krachte auf den Boden und mit ihm fiel die rote Kerze, deren magische Flamme den Zusammenprall mit den Holzdielen nicht überlebte. Sie erlischte und mit ihr auch jegliches Feuer und Schmerzen. Es wurde dunkel im ganzen Raum. Außer Daltons panischem Keuchen war nichts mehr zu hören. Als der Mann bemerkte, dass seine Beine nicht mehr brannten, versuchte er sich aufzusetzen. Dabei bemerkte er, dass er furchtbar geschwitzt haben musste. Sein Hemd war völlig durchnässt. Doch dies war sein kleinstes Problem zurzeit. Er hatte einen mächtigen Geist heraufbeschworen, der so voller Hass war, dass er ihn damit verletzen konnte. Anscheinend hatte in der Vergangenheit etwas Schreckliches in Five Keys stattgefunden und es hatte etwas mit den Rainiers zu tun. Eine verdorbene Familie hatte sie Maria genannt. Was sie damit bloß gemeint hatte? Nur Elise war anders gewesen... Wollte sie der Frau helfen und war deswegen in diese Stadt zurückgekehrt?

Jetzt fiel es Dalton wieder ein: das Bild des alten Mannes, das ihm Maria gezeigt hatte, es hing tatsächlich in diesem Haus! Er hatte es vor ein paar Tagen abgehangen, da Eliza es gruselig fand. "Wo habe ich es noch einmal hingetan?", fragte sich Dalton und rappelte sich langsam wieder auf, wobei er sich an dem Stuhl festklammern musste, um nicht das Gleichgewicht zu finden. Zum Glück war draußen wieder der Mond hinter der Wolke zum Vorschein gekommen und beleuchtete das Haus. Zwar nur spährlich, aber als sich Daltons Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnten, ging es. Er spürte zum Glück auch keine Verbindung mehr zu dem Ewigreich, weshalb er sich erleichtert in Richtung Keller vortastete. Dort hatte er das Bild an die Wand gestellt, da war er sich sichher.

INSIDIOUS - Chapter 5Où les histoires vivent. Découvrez maintenant