INSIDIOUS - Chapter 5

Chapter 36

Doch ans Aufgeben war jetzt schon lange nicht mehr zu denken. Dalton musste dem ganzen Schrecken ein Ende setzen, koste es, was es wolle! Auf einmal ging das Licht in dem Raum aus und Dalton erstarrte. Was war denn jetzt los? Bevor er irgendwie weiter darüber nachdenken konnte, flackerte die Lampe wieder auf. Der Mann beruhigte sich damit, dass dieser Teil des Hauses einfach alt war und so etwas schon einmal passieren konnte. Aber lange wollte er nicht mehr in diesem Raum bleiben, der ihm solche Angst bereitete. Also packte er die Akte hastig zusammen und stopfte sie zurück in die Schublade des Schrankes. Dann blickte er sich in dem kleinen Raum um. Hier war viel nützliches Zeug gelagert, was ihn bei seiner Arbeit als Seher ungeheurlich unterstützen könnte. Elise würde bestimmt wollen, dass er es im Kampf gegen Key Face benutzte. Dalton schnappte sich einen leeren Karton und packte ein paar vielversprechende Geräte hinein. Die Würfel durften natürlich auch nicht fehlen. "So, das muss dann aber wohl reichen", murmelte er. Auf der ersten Treppenstufe stellte er den Karton ab und wollte gerade wieder das Licht ausmachen und gehen, als er plötzlich ein komisch Gefühl in seinem Körper fühlen konnte. Es fühlte sich so an, als wäre er nicht mehr alleine in diesem Raum. Eine unglaubliche Wärme umhüllte den Mann und er fühlte sich sicher und geborgen.

"Elise, bist du das?", fragte er zögerlich und auf einmal war es so, als könnte er sie in der hinteren Ecke des Raumes stehen sehen. Sie hüllte sich in den Schatten, aber es war auf jeden Fall seine alte Freundin. Ein bläulicher Schein umgab sie. "Dalton, schön dich zu sehen", hörte er leise ihre Stimme in seinem Kopf. Der Mann wagte gar nicht, sich zu bewegen und starrte die Frau an, die ihm gegenüber im Schatten stand. "Elise, du weißt gar nicht, wie dringend ich mit dir sprechen wollte", hörte sich Dalton sagen und er musste schlucken. Die Begegnung mit Elise war etwas Wundervolles, doch gleichzeitig schien es ihm all seine Kräfte zu rauben. "Ich weiß, Dalton", antwortete Elise, "Ich war immer bei dir. Du hast nur nicht auf meine Stimme gehört. Ich bin sehr stolz auf dich und würde dir gerne helfen, aber das geht nunmal nicht. Diesen Schritt musst du alleine gehen und deine Kräfte als Seher vollends entwickeln. Du kannst das, du musst nur an dich glauben. Key Face ist nicht so stark, wie er scheint. Du darfst nur nicht in seinen Bann geraten." Auf einmal wurde Elises Stimme ernster: "Dalton, ihr hättet nicht nach Five Keys ziehen dürfen. Er wusste genau, dass du die Gabe des Sehens hast und hat dich dorthin gelockt. Er wird erst wieder ruhen, bis er deine Gabe hat. Die Gabe, zwischen dem Reich der Toten und der Lebenden zu wechseln. Damals hat er es bei mir nicht ganz geschafft, ich war noch zu jung, um meine Seherkräfte vollständig ausschöpfen zu können. Ich habe ihm aber trotzdem das Tor zu meinem Haus und Five Keys geöffnet, was diese Stadt ins Verderben gestürzt hat. Dalton, ich hatte nie den Mut, dies wieder gutzumachen. Verzeih mir." "Aber Elise...", stotterte Dalton und eine Träne kullerte seine Wange hinunter. "Dalton, du musst sofort von hier verschwinden!", zischte Elise auf einmal, "Er ist hier, das kann ich spüren! Du hast ihn hierher gebracht!"

Das Klirren eines Schlüssels hinter sich ließ Dalton herumfahren.