Teil 9

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Triggerwarnung: Thematisierung von selbstverletzendem Verhalten

POV Mexi

Ich schaute Peen nur aus leeren Augen an. Ich wusste nicht was ich ihm antworten sollte. Außerdem fühlte es sich so an als ob mein Mund zugeklebt wäre. Ich glaube selbst wenn ich hätte etwas sagen wollen wäre nichts aus meinem Mund gekommen.

Peen schien zu bemerken, dass ich jetzt noch nichts dazu sagen würde. "Ok warte mal. Ich bin gleich wieder da" sagte er und kam dann nach nicht mal einer Minute mit einem Glas Wasser wieder, welches er erstmal beiseite stellte.

"So ok. Du solltest dich jetzt erstmal aufsetzen, bitte." Ich veruchte seiner Bitte nachzukommen und rüttelte mich langsam aus meinem Tranceähnlichen Zustand wieder wach aber hatte Schwierigkeiten mich nach so langer Zeit des liegens aufzusetzen. Also half mir Peen schließlich und stütze mich beim sitzen dann auch noch kurz bis ich es schaffte alleine stabil sitzen zu bleiben.

Dann gab er mir das Glas Wasser und sagte mir ich müsse dringend etwas trinken. Ich hatte nicht das Gefühl durstig zu sein, doch in dem Moment wo ich das Glas ansetzte und den ersten Schluck trank war ich plötzlich sehr durstig und trank das ganze Glas schnell aus.

"Sehr gut." lobte Peen mich für eine der normalsten Sachen der Welt als hätte ich was außergewöhnliches getan. Dann stand er auf und ließ wieder Licht in das Zimmer und öffnete das Fenster.

Meine Augen brauchten erstmal einen Moment um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Es fühlte sich so an als hätte ich schon seit Ewigkeiten kein Tageslicht mehr gesehen und für eine Sekunde hatte ich darüber nachgedacht meine Augen zu schließen und mich wieder unter der Decke zu verkriechen um mich weiter vor dem Licht zu verstecken aber Peen hätte das nicht zugelassen. Das weiß ich.

"Ok Mexi. Ich würde vorschlagen du gehst jetzt kurz duschen und dir was frisches anziehen, wenn du das alleine schaffst, ansonsten kann ich dir auch gerne helfen. Und wenn du keine Hilfe dabei brauchst würde ich dir in der Zwischenzeit was zu essen machen."

Ich stand etwas mühsam auf und lief auf wackligen Beinen erst zum Schrank wo ich mir random ein paar Sachen rausnahm und dann ins Bad. Peen blieb die ganze Zeit dicht bei mir und verfolgte meine Schritte um mich notfalls aufzufangen.

Als ich im Bad ankam sagte Peen mir, dass er jetzt in die Küche gehen würde aber wenn ich doch Hilfe brauchte mich jederzeit melden konnte.

Und so zog ich mich langsam aus und stellte mich unter die Dusche. Das Wasser brannte unangenehm in meinen Wunden am Arm. Aber das hatte ich mir selber zuzuschreiben. Das war nur meine Schuld weil ich mich wieder nicht unter Kontrolle hatte.

Und dann fühlte ich wie mir leicht schwindlig wurde unter der Dusche und schließlich konnte ich mich nicht mehr auf den Beinen halten.

Peen musste gehört haben wie ich umgekippt war den bereits ein paar Sekunden später stand er neben mir im Bad und half mir auf. Ich sah wie sein Blick kurz besorgt zu meinem Arm wanderte er sich aber zwang nicht zu lange darauf zu sehen um mir kein ungutes Gefühl zu geben.

Er half mir schnell mich fertig zu duschen und als ich mich wieder anzog fragte er ob er meinen Arm vielleicht noch eincremen könnte. Er wusste ich würde das nicht selber tun. Er kannte mich und hatte schon ab und an solche Verletzungen bei mir gesehen.

Ich nickte auf seine Frage nur und setze mich dann auf den Toilettendeckel während er sich mit einer Salbe vor mich hockte und meinen Arm vorsichtig eincremte.

Nachdem wir im Bad fertig waren geleitete mich Peen in die Küche und machte das Essen was er begonnen hatte noch schnell fertig und servierte es mir dann.

Allein bei dem Gedanken zu Essen wurde mir unglaublich schlecht und mir kam der Gedanke wofür ich jetzt essen sollte. Wofür ich überhaupt leben sollte wenn ich doch nie mit Rezo zusammen sein konnte. Und so saß ich jetzt am Tisch vor meinem Essen und fing wieder an zu weinen.

Rezofy- Zwischen Liebe und Depression Where stories live. Discover now