Teil 53

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POV Rezo

Ich war Mexi sofort nach gelaufen nachdem er die Wohnung verlassen hatte aber er war so schnell gerannt, dass ich ihn aus den Augen verloren hatte. Nachdem ich noch eine Zeit lang die umliegenden Straßen, von der wo ich Mexi zuletzt gesehen hatte, abgesucht hatte entschied ich mich zurück zu Mexi zu gehen. Ich meine ich hatte keine Ahnung wo er hingegangen sein könnte und irgendwann musste er ja zurück kommen schließlich war es seine Wohnung und er hatte keine Sachen mitgenommen.

Und so setzte ich mich zurück in der Wohnung auf die Couch und wartete. Ich hätte mit Mexi darüber reden sollen. Ich habe mich so von meinen eigenen Gefühlen leiten lassen dabei ging es hierbei doch um Mexi. Ich hatte ihn nie verletzen wollen und doch hatte ich das jetzt wohl geschafft und ich hatte keine Ahnung wie ich das wieder gut machen sollte oder was ich ihm noch sagen sollte wenn er wieder kam.

Und plötzlich hörte ich die Klingel. Aber es war kein typisches Klingeln, nein jemand klingelte Sturm. Sofort war ich aufgesprungen und betätigte die Türoffnung damit die Person erstmal ins Haus konnte dann öffnete ich die Wohnungstür. Ich hörte direkt wie jemand die Treppen regelrecht hochsprintete und auch ein Schluchzen. Sofort machte ich mir Sorgen. Was war passiert?

Als Mexi dann schließlich vor mir stand und etliche Tränen über seine Gesicht liefen und ich sah wie er zitterte und hörte wie er schwer atmetete wurde meine Sorge nur noch größer. Doch er stand nur kurz vor mir dann drängelte er sich fast schon verzweifelt an mir vorbei in die Wohnung. Erst dachte ich er wäre noch sauer und würdigte mich deshalb keines Blickes und ging einfach rein. Doch als er dann drinnen war und ich die Tür geschlossen hatte zog er mich mit sich ins Schlafzimmer. Dort legte er sich ins Bett zog mich mit sich und kuschelte sich in meine Arme.

Anscheinend hatte er nur so schnell wie möglich in die Wohnung gewollte und hatte mich deshalb zunächst keines Blickes gewürdigt. Jetzt wo ich darüber nachdachte viel mir auf, dass Mexi zum ersten Mal seit dem Vorfall vor die Tür gegangen ist. Ich hatte schon vermutet, dass er Angst davor hatte nach draußen zu gehen nach dem was passiert war aber das es so schlimm war hatte ich nicht gedacht. Jetzt lag er hier zitternd und weinend in meinen Armen und ich versuchte einfach nur irgendwie ihn zu trösten.

Nach einer Weile in der wir einfach nur so da lagen ohne das jemand etwas sagte und Mexi sich langsam wieder beruhigte sagte er plötzlich: "Ich ziehe nach Deutschland." Seine Stimme hatte so eine Bestimmtheit und diese Aussage kam so unerwartet, dass ich kurz erstmal zurück zuckte und ihm fragend in die Augen sah.

Woher kam dieser Gedanke jetzt bitte? Vor ein paar Stunden hatten wir uns noch gestritten und jetzt wollte er in meine Nähe ziehen? Was war da draußen bitte passiert, dass er anscheinend unseren Streit vergessen hatte und jetzt diesen Geistesblitz hatte?

"Mexi was ist da draußen passiert?" fragte ich deshalb. "Ich fühle mich in diesen Straßen einfach nicht mehr wohl. Ich glaube ich werde mich nie wieder richtig wohl fühlen auf Madeira. Ich habe einfach Panik bekommen und hatte Angst davor, dass hinter jeder Ecke eine Gefahr lauert. Ich kann einfach nicht länger hier leben wenn ich es nicht mal schaffe ohne Panik draußen rum zu laufen. Und überhaupt habe ich doch schon länger darüber nachgedacht wieder nach Deutschland zu ziehen. Ich meine meine Familie wohnt da und Ju und du."

"Klar Mexi wenn du dich hier nicht mehr wohl fühlst dann ist es vielleicht wirklich sinnvoll nach Deutschland zu ziehen. Wenn du willst kannst du auch bei mir einziehen." sagte ich wobei ich den letzten Satz eher verhalten anbrachte. Nach der langen Zeit, die wir jetzt zusammen wohnten konnte ich mir nicht vorstellen ohne ihn alleine in meine Wohnung zurück zu kehren. Andererseits hatten wir uns vor ein paar Stunden erst gestritten und jetzt übers zusammenziehen zu reden fühlte sich seltsam an und ich hatte solche Angst davor,  dass er nein sagen würde.

"Ok, dann versuche ich so schnell wie möglich alles zu organisieren und dann ziehe ich zu dir." Ich hatte das Gefühl lang nicht mehr so ein Glück verspürt zu haben wie in diesem Moment. "Ich helfe dir natürlich bei dem ganzen organisatorischen Kram. Oh Gott ich freu mich. Ich liebe dich." Konnte ich meine Euphorie dann doch nicht verbergen. "Ich freue mich auch schon darauf. Ich liebe dich." Antworte er und legte dann seine Lippen auf die meinen.

Rezofy- Zwischen Liebe und Depression Where stories live. Discover now