Teil 60

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POV Mexi

Ich kam gerade von einem großen Spaziergang wieder zurück. Das hatte ich heute einfach echt gebraucht. Ich hatte mir sowieso vorgenommen in der Zukunft mehr darauf zu hören was ich gerade brauchte und mir weniger Stress zu machen.

Und so schloß ich vollends entspannt die Wohnung von Rezo und mir auf. Doch sofort kam ein ungutes Gefühl auf. Zunächst war ich mir nicht sicher woher dieses Gefühl kam doch dann bemerkte ich was dieses Gefühl in mir auslöste. Es war viel zu ruhig. Normalerweise würde jetzt entweder Rezo reden weil er ein Video aufnahm oder wenn er schneiden würde dann würde Musik laufen. Aber es war eigentlich nie komplett ruhig in der Wohnung wenn Rezo alleine war außer vielleicht wenn er schlief. Aber es war längst noch nicht Schlafenszeit.

Also schloß ich die Tür langsam wieder hinter mir und schlich fast schon durch die Wohnung. Irgendwie war es gruselig die Wohnung so still zu erleben und irgendwie wollte ich einfach möglichst kein Geräusch machen. Klar, dass war vollkommen irrational aber ich wollte die Stille irgendwie nicht stören.

Schließlich fand ich Rezo im Schlafzimmer auf dem Bett sitzend vor. Er hatte seine Knie an seinen Körper gezogen und seine Arme darum geschlungen. Er saß einfach nur ganz still da und schaute aus dem Fenster.

Da ich immer noch das Gefühl hatte besser leise zu sein ging ich langsam auf ihn zu und umarmte ihn einfach von hinten. Sofort legte er seine Arme auf meine Arme und seufzte leise auf. Es schien so als bräuchte er diese Umarmung gerade mehr als alles andere. Also rutschte ich noch etwas näher an ihn heran und umarmte ihn einfach weiter.

Nach einer Weile in der wir einfach so dasaßen sagte Rezo plötzlich aus heiterem Himmel: "Fragst du dich manchmal wie dein Leben wohl wäre wenn du nie in die Öffentlichkeit getreten wärst?"

Ok, irgendwas war passiert, was mit Rezos oder meiner Präsens in der Öffentlichkeit zu tun hatte. Und offensichtlich hatte es ihn sehr mitgenommen. Aber bevor ich mir darüber Gedanken mache sollte ich erstmal überlegen was ich auf Rezos Frage am besten antworte. Klar, hatte ich darüber nachgedacht. Schließlich hatte ich auch Anfangs nicht mein Gesicht in der Öffentlichkeit gezeigt und mich dann auch lange dazu durchringen müssen schließlich mein Facereveal zu veröffentlichen.

"Ja klar habe ich das. Aber wenn ich nicht in die Öffentlichkeit getreten wäre dann hätten wir uns vermutlich auch nie kennen gelernt. Also ich würde es nicht rückgängig machen wollen."

Für einen Moment war es still. Rezo schien seine nächsten Worte stark abzuwägen. "Würdest du es bereuen wenn ein schlimmes Gerücht über dich verbreitet werden würde?"

Ok, irgendwie kam ich nicht mehr ganz mit. Redete Rezo etwa von dem Gerücht, dass ich ihm fremdgegangen wäre. Nein, das konnte nicht sein. Warum sollte das Rezo jetzt auf einmal so aus der Fassung bringen? Es musste etwas neues passiert sein. Irgendein neues Gerücht über mich musste die Runde machen. Und wenn mein Gefühl mich nicht täuschte dann gab Rezo sich aus irgendeinem Grund die Schuld dafür.

"Rezo sprich Klartext. Was ist passiert? Was für ein Gerücht gibt es?" Er schaute zu Boden und biss sich auf die Lippe. Ein Verhalten was ich bei Rezo äußerst selten gesehen hatte. Immer nur dann wenn ihm etwas extrem unangenehm war.

"Hey Rezo, egal was es ist. Es ist nicht deine Schuld." versuchte ich ihn etwas zu beruhigen. Allerdings schien das seine Wirkung zu verfehlen.

"Doch ist es. Wäre ich damals nicht so impulsiv gewesen dann würde dieses Gerücht jetzt nicht exestieren." "Rezo ist ok. Von vorne, was für ein Gerücht?"

Rezo zog sein Handy aus der Tasche und zeigte mir einen Post. Ich brauchte einen Moment um zu begreifen was vor sich ging. Aber dann verstand ich. Also wurde mir jetzt auch noch vorgeworfen ich würde Rezo köperlich angehen. Und jetzt verstand ich auch warum Rezo sich die Schuld gab. Weil er damals diesen Typen unbedingt zur Rede stellen wollte hatte er überhaupt dieses blaue Auge gehabt und nur wegen diesem gab es jetzt dieses Gerücht.

Rezo hatte inzwischen seinen Blick komplett stur auf den Boden gerichtet. Traute sich offensichtlich nicht mich anzusehen. "Rezo hey, sieh mich mal an."

Langsam und mit einem ängstlichen Ausdruck blickte er langsam zu mir hoch und sah mir schließlich in die Augen. Ich legte meine Hand auf seine Wange um ihn in dieser Position zu halten und ihm nicht zu erlauben ein weiteres Mal wegzublicken.

"Weißt du was mir die letzten Tage klar geworden ist? Egal was wir auch tun, egal was für Statements wir machen oder ob wir einfach gar nichts machen. Wir können nicht verhindern, dass die Leute Theorien aufstellen oder was für Theorien das sind. Ich habe entschieden es einfach so hinzunehmen. Wozu sich darüber aufregen? Es bringt doch eh nichts. Wenn die Leute das glauben wollen dann sollen sie das glauben. Es ist nur eine Theorie, sie haben keinerlei Beweise. Sie wissen nicht wie es wirklich war. Und egal was wir dazu öffentlich sagen werden sie werden es bei mir als rausreden sehen und bei dir sagen ich hätte dich so sehr manipuliert, dass du nichts schlechtes über mich sagst egal wie unsere Beziehung wirklich läuft"

"Also willst du es einfach ignorieren? Und bist du gar nicht sauer auf mich?" "Ja, ich will es einfach ignorieren. Und nein ich bin nicht sauer auf dich. Ich finde deine Aktion von damals zwar immer noch dumm aber ich kann es jetzt ohnehin nicht mehr ändern. Und damals habe ich auch ein bisschen überreagiert. Die Wunde war noch zu frisch und dann gehst du los und stellst die Person die dafür verantwortlich ist zur Rede ohne vorher mit mir darüber zu sprechen. Irgendwie hast du damit die Wunde wieder aufgerissen und deshalb war ich so wütend. Aber inzwischen weiß ich, dass es nur was mit meiner Gefühlswelt zu tun hatte und nicht damit das du wirklich groß was falsch gemacht hast. Nur bitte rede in Zukunft mit mir über sowas."

"Mache ich, versprochen. Ich bin so froh, dass du nicht wütend bist und anscheinend auch nicht traurig wegen dem Gerücht. Ich hab mir echt Sorgen gemacht wie du wohl reagieren wirst."

"Ach Rezo. Du machst dir immer zu viele Gedanken." Und damit zog ich ihn zu mir und gab ihm einen Kuss, in den ich meine gesamte Zuneigung für ihn legte.

Rezofy- Zwischen Liebe und Depression Where stories live. Discover now