Teil 47

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POV Rezo

"Willst du jetzt noch was schauen oder schon schlafen gehen?" fragte ich ruhig nach. "Ich glaube ich sollte langsam schlafen gehen. Bin echt ziemlich müde."

Und somit gingen wir zusammen ins Schlafzimmer. Ich zog mich wie immer bis auf die Boxershorts aus. Mexi hingegen schien Schwierigkeiten zu haben. Er setzte immer wieder dazu an sein Oberteil auszuziehen ließ es aber im Endeffekt immer wieder auf seine Ursprungsposition fallen. "Mexi wenn du dich nicht wohl dabei fühlst dich auszuziehen dann kannst du auch so schlafen. Das ist vollkommen ok. Wenn du willst kann ich mir auch wieder was überziehen wenn es dich stört das ich nur ne Boxershorts anhabe."

"Nein schon ok. Bleib ruhig so... Und ich will halt nicht das du denkst es gäbe jetzt ein Problem zwischen uns weil ich gerade mit bestimmten Dingen nicht klar komme." "Ach Mexi, mach dir mal keine Sorgen um mich. Mach du einfach das womit du dich wohl fühlst und womit du dich nicht wohl fühlst das machst du nicht. Ich werde das was du tust nicht auf mich beziehen." "Danke, Rezo."

Danach folgte einer kurze Pause in der er mich nachdenklich ansah. "Was hast du eigentlich an deinem Arm gemacht?" Oh richtig, das hatte ich ganz vergessen nach allem was heute war aber mein Arm war ja noch verbunden wegen meinen Ritzwunden. "Ach da hab ich mich nur gestern verbrannt" log ich. Mexis Probleme waren jetzt wichtiger und ich wollte nicht, dass er sich Vorwürfe deswegen machte. "Rezo bitte lüg mich nicht an. Du hast dich geritzt richtig? Wegen dem Bild?" Ihm konnte ich ja doch nichts vormachen. "Ja so ist es aber du bist daran nicht Schuld, nur diese Typen sind Schuld an allem was passiert ist." sagte ich deshalb schließlich. Mexi nickte nur wusste wohl nicht was er darauf anrworten sollte.

Und damit legten wir uns ins Bett und kuschelten uns aneinander. Mexi schlief recht schnell ein. Ich lag einfach noch etwas da und beobachtete meinen Kleinen beim Schlafen. Jetzt sah er so ruhig und friedlich aus.

Ich dachte über all das nach was Mexi mir heute erzählt hatte. Es war schrecklich was alles passiert war. Und auch wenn ich mich den ganzen Tag selbstbewusst gegeben hatte so wusste ich doch nicht Recht was ich tun sollte. Sollte ich mit Mexi zur Polizei gehen? Würde er das überhaupt wollen? Und überhaupt würde das etwas bringen? Soweit ich weiß hatte Mexi keinerlei Beweise. Also vermutlich würde die Anzeige eh eingestellt werden. Vielleicht sollte ich diese Arschlöcher einfach selber ausfindig machen und ihnen  einen Denkzettel verpassen. Zumindest von einem der beiden kannte ich ja das Gesicht. Und somit entschied ich mich in den nächsten Tagen ein bisschen zu ermitteln wer die beiden sind.

Aber die viel wichtigere Frage ist auch wie sollte ich jetzt mit Mexi umgehen? Was kann ich machen ohne ihn zu triggern und was nicht? Ich fühlte mich plötzlich so verloren. Vorher wusste ich ganz genau wie ich mit ihm umzugehen hatte. Wo seine Grenzen waren, was er mag aber jetzt war ich mir bei allem furchtbar unsicher auch wenn ich versuchte ihm das so wenig wie möglich zu zeigen. Am besten ich würde in den nächsten Tagen einfach darauf achten was Mexi von sich aus tat und weniger die Initiative ergreifen. So konnte er selbst entscheiden was ok war und was nicht. Und mit diesen Gedanken schlief ich dann schließlich auch ein.

Mitten in der Nacht wurde ich durch einen Schrei wach. Sofort saß ich im Bett und sah mich suchend um. Neben mir saß Mexi und atmete schwer. Vermutlich hatte er einen Albtraum gehabt. Sofort nahm ich ihn in den Arm und versuchte ihm gut zuzureden.

Nach einiger Zeit ging es wieder einigermaßen und er legte sich wieder hin und zog mich dabei mit sich. "Bitte verlass mich nie." flüsterte mir Mexi mit zitternder Stimme ins Ohr. "Keine Sorge. Ich bleibe bei dir und bin immer für dich da." gab ich ihm als Versprechen.

Rezofy- Zwischen Liebe und Depression Where stories live. Discover now