Chapter 5

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Stumm schnappe ich mir mein Biobuch und schließe meinen Spind wieder. Die erste Stunde Mathe habe ich erfolgreich hinter mich gebracht, ich habe mich sogar getraut meinen Aufsatz vorzulesen, was mich wirklich viel Überwindung gekostet hat. Mein Lehrer sagte das ich es toll gemacht habe, doch aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl das dem nicht so war.

Mathe ist zwar eines meiner Lieblingsfächer und es macht mir auch wirklich Spaß, doch alle haben mich mit so großen Augen angestarrt, dass ich nicht anders konnte, als mich unwohl zu fühlen.

Seufzend greife ich nach meiner Tasche, die ich mir dann über die Schultern werfe. Kurz komme ich zum schwanken, da das plötzliche Gewicht etwas zu viel für meinen Körper ist. Ich sollte wirklich den Rat meiner Oma befolgen und mehr essen.

"Ellie.", nehme ich dann eine bekannte Stimme wahr, die mich überrascht aufschauen lässt. Bella kommt auf mich zu und hat dabei ein breites Grinsen auf ihren Lippen. Ihre schönen, dunklen Haare trägt sie offen und sie wippen hin und her während sie geht.

"Bella.", entgegne ich und versuche meine Unsicherheit mit einem kleinen Lächeln zu überspielen. Es ist komisch mit ihr zu reden, da ich sie noch nicht so richtig kenne. Und ehe ich mich versehe taucht auch Damon in meinen Gedanken auf. Okay, eigentlich sind es nur seine Augen. Der intensive Blick und das unglaublich dunkle braun, dass so kalt und doch überwältigend schön aussah.

Als ich bemerke über was ich gerade nachdenke, schüttle ich erschrocken den Kopf. Ungewollt steigt mir die röte ins Gesicht und ich kann nicht anders, als mich über meine eigenen Gedanken zu schämen. Damon hat schließlich eine Freundin und es ist alles andere als okay von ihm zu schwärmen.

Ich weiß an sich nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist. Wenn ich sonst mal einen hübschen Jungen sehe reagiert mein Körper nie so intensiv. Damon hat irgendetwas, dass mich nicht loszulassen scheint und das stört mich gewaltig.

"Cool das ich dich hier treffe, dann können wir direkt zusammen zum Biounterricht." Bella schenkt mir erneut ein strahlendes Lächeln.

Ich nicke wage. "Klar."

"Wie war die Party am Freitag eigentlich so? Also ich meine nachdem ich gegangen bin. Habe ich etwas verpasst?", fragt sie, während wir den Gang entlang schlendern.

"Nein, ich denke nicht..", murmle ich gedankenlos.

"Gottseidank. Es ist wirklich scheiße, dass Damon mich immer wieder zurück nach Hause schleift. Ich meine, er tut so als dürfte er über mein Leben bestimmen. Glaub mir, dass ist echt mies.", regt sich Bella auf und fährt sich dabei durch ihr glänzendes Haar.

Kurz bin ich überrascht, da ich nicht gedacht hätte, dass sie so über ihren Freund redet. Eigentlich ist es doch wirklich süß, dass er sich so fürsorglich um sie kümmert. Er möchte sie eben beschützen, was ich bei so einer Schönheit nachvollziehen kann.

"Aber das macht er doch nur, weil er dich liebt.", entgegne ich dann kleinlaut und sehe verwirrt zu ihr auf.

Sie schüttelt amüsiert ihren Kopf. "Das ist mir bewusst, doch ich bin nicht dumm und kann auf mich selbst aufpassen."

"Verstehe..", murmle ich nur, doch tue es um ehrlich zu sein nicht. Ich will sie nur nicht unsicher machen, deshalb lasse ich die nächste Frage die in meinem Kopf umschwirrt auch offen stehen.

Ich darf nicht so neugierig sein.

"Habt Amy und du Lust, heute zusammen mit einpaar mir und einpaar anderen Freunden ins Café zugehen?"

Überrascht sehe ich zu Bella. Es dauert einige Sekunden bis mir ihre Worte so richtig bewusst werden. An sich wäre das natürlich kein Problem, doch bei dem Gedanken das auch Damon dabei sein könnte, wird mir mulmig zumute.

Doch vor dem Kopfstoßen will ich sie nun auch wieder nicht. Fieberhaft suche ich nach einer Lösung und versuche ihr dabei keinen Einblick in meine Gedanken zu gewähren.

"Äh.. also ich weiß nicht so genau ob Amy heute Zeit hat, aber ich werde sie fragen.", antworte ich dann nach einigen Sekunden.

Bella nickt. "Ich hoffe ihr kommt. Ich würde euch gerne auch noch einige andere Leute vorstellen."

Nun bin ich diejenige, die schwach nickt.

Zusammen betreten wir unseren Kursraum und ich lasse mich in der zweiten Reihe auf meinem Sitzplatz fallen, der glücklicherweise neben dem Fenster liegt. Seufzend mache ich es mir bequem und lasse meinen Blick dann durchs Fenster schweifen, um dann über den leeren Schulhof zusehen.

Als jedoch ein knarzen neben mir ertönt, das wahrscheinlich vom Stuhl kommt, der gerade zurückgeschoben wird, blicke ich überrascht zur Seite und sehe wie sich Liam auf den Platz neben mich setzt.

Liam ist mein Sitznachbar, doch er sagt nicht viel, was ich jedoch gut finde, da ich ebenfalls nicht viel sage.

Ich weiß nicht warum, doch es fällt mir unglaublich schwer vor Fremden oder fast-Fremden Menschen zu sprechen. Ich war schon immer etwas schüchterner und zurückgezogen, was mich schon ein bisschen beeinträchtigt.

"Hey.", begrüße ich ihn dann und schenke ihm ein kleines Lächeln.

Seine Augen blicken überrascht in meine und ich kann nicht anders als einwenig zu erröten. Ich kann wirklich nichts dagegen tun, mein Körper macht das alles von alleine.

"Ellie.", entgegnet er nur und lässt seinen Blick über meinen Körper schweifen, was mich unsicher macht.

Kurz schaue ich ebenfalls an mir herunter und versuche irgendeinen Fehler zu finden. Gott, vielleicht habe ich ja irgendwo einen Fleck oder meine Anziehsachen aus Versehen falsch herum angezogen.

Panik macht sich in mir breit, doch als ich nach mehrfachem suchen nichts unnormales finde, sehe ich langsam wieder zu Liam, der mich immer noch direkt anblickt.

Was ist denn mit ihm los?

Weitere Gedanken kann ich mir jedoch nicht mehr machen, da Mr. Galen genau in diesem Moment in den Raum tritt und auch schon mit dem Unterricht beginnt.

Puh, das wird eine lange Stunde.

*****

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