Chapter 50

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Einige Sekunden bleibe ich still. Ich weiß nicht, ob ich nicht einfach wieder zurückgehen und Aiden Bescheid geben sollte, oder lieber doch bleiben soll, um sie selbst zu fragen, wie es ihr geht. Denn sie sieht wirklich mitgenommen aus und ich wäre sicherlich ein schlechter Mensch, wenn ich nun kein Mitgefühl zeigen würde.

Genau das ist wahrscheinlich auch der Grund, weswegen ich tief durchatme und mich leise räuspere. "Riley..."

Die genannte hebt ruckartig den Kopf und ich erstarre. Ihre Augen sind blutrot unterlaufen und ihre Wangen ebenso stark gerötet. Sie presst ihre trockenen Lippen aufeinander und wendet dann abrupt den Blick ab.

"Was willst du?", wispert sie sichtlich erschöpft.

Ich bleibe erneut still, da ich wieder einmal keine Ahnung habe, was ich nun machen soll. Sie sieht so kaputt aus und genau dies spiegelt sich auch in ihrer Stimme wieder, die leise und kraftlos war.

Ich schlucke belegt. "Ich.. ich habe dich gesucht. Nein, - um genau zu sein hat dich Aiden gesucht. Er macht sich wirklich große Sorgen um dich.." Ich halte inne, als ich sehe, wie sie sich leicht anspannt, ehe ich zögerlich fortfahre. "Was... was machst du alleine hier und warum weinst du?"

Riley lacht bitterlich auf. "Ellie... siehst du nicht, dass ich alleine sein will?"

Benommen knabbere ich auf meiner Unterlippe herum. Obwohl mich ihre Worte treffen und ich am liebsten sofort wieder umkehren würde, laufe ich langsam auf sie zu und schüttle den Kopf. "Nein, ich denke das ist das letzte, was du gerade willst."

Riley sieht mich an, als wäre ich vollkommen gestört und wischt sich dann über die feuchten Wangen. "Ellie... geh einfach."

"Aber...-"

"Ich bitte dich", unterbricht sie mich und ich bemerke, dass sie es vollkommen ernst meint. Wahrscheinlich hätte ich nun nicht nachgeben sollen, doch ich tue es.

Ich kenne Riley schließlich nicht. Wir sind keine Freunde oder so. Es ist ihr Recht, wenn sie nicht will, dass ich bei ihr bin, während sie ihren Gefühlen in Form von Tränen freien Lauf lässt.

Ich nicke schwach, während ich langsam zurück stolpere und nach einem weiteren Moment des Wartens wieder rauslaufe. Meine Beine tragen mich zurück zu unserem Platz und ich finde dort zu meiner Überraschung nicht nur einen verzweifelten Aiden vor, sondern auch Damon und Bella, die nicht gerade besser aussehen.

"Ellie!"

Alle Blicke schießen zeitgleich zu mir. Ich laufe das letzte Stück auf sie zu und Aiden tritt sobald ich zum stehen komme vor mich und mustert mich abwartend. "Und?"

"Riley ist bei den Toiletten.", entgegne ich, da ich sofort weiß, auf was er hinaus will.

"Was?" Jegliche Farbe weicht ihm aus dem Gesicht und ich sehe, wie Aiden hart schluckt. "Wie geht es ihr? Warum bist du nicht bei ihr? Ist überhaupt noch jemand dort?"

Ich halte einwenig überfordert inne. "Äh... ja, sie ist alleine. Und ihr geht es nicht besonders gut. Sie wollte aber alleine sein. Also das hat sie zumindest gesagt. Soll ich...-"

Aiden's lautes Fluchen bringt mich zum verstummen und als er im nächsten Moment an mir vorbei Richtung Toiletten stürmt, habe ich keine Ahnung, was um alles in der Welt hier vorgeht. Und das wird nicht gerade besser, als ihm Damon nachläuft und mich zusammen mit Bella sprachlos zurücklässt.

"Was.. was haben sie?", frage ich nachdem ich mich aus meiner Schockstarre gelöst und an Bella gewandt habe, die ebenso unwissend mit den Schultern zuckt.

"Ich habe keinen blassen Schimmer."

Ich seufze, ehe ich wieder anfange auf meiner Unterlippe herum zu knabbern. Das Verhalten der beiden macht mich nervös und ich hasse es, nervös zu sein. Dann fange ich immer an zu schwitzen und gerate in Versuchung mit den Zähnen zu knirschen, was im Nachhinein echt zum Nachteil wird.

Almost mine ✓Where stories live. Discover now