Chapter 12

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Nachdem es klingelt packe ich schnell meine Sachen zusammen, ehe ich mich von meinem Stuhl erhebe und den Klassenraum verlasse. Kurz verabschiede ich mich noch von meinem Geschichtslehrer, der mir ebenfalls ein Lächeln zuwirft, ehe ich mich mit dem Strom an Schülern in den Flur begebe.

Seufzend schultere ich meinen Rucksack und halte Ausschau nach Amy, die ich recht schnell finde. Sie steht etwas weiter weg und unterhält sich gerade mit Nathan, einem Jungen aus der Oberstufe bei dem sie schon seid einpaar Wochen versucht zu landen. Das hat sie mir zumindest so erzählt.

Plötzlich sehe ich Liam etwas weiter weg, wie er durch den Gang schlendert und dabei mit zwei seiner Kumpels spricht. Sofort überschlägt sich mein Herz und ich renne beinahe schon zu Amy, um einer möglichen Konversation aus dem Weg zu gehen.

Ich mag Liam, er scheint wirklich nett zu sein, aber er stellt mir immer so komische Fragen, auf die ich einfach keine Antwort finde. Und dann starrt er mich immer im Unterricht an und wow, dass macht mich wirklich nervös.

"Amy.", begrüße ich meine beste Freundin, nachdem ich bei ihr ankomme und stelle erleichtert fest, dass Liam und seine Kumpels schon um die Ecke verschwunden sind.

Amy sieht kurz überrascht zu mir, ehe sich ein Lächeln auf ihre Lippen schleicht. Dann legt sie den Arm um mich und sieht wieder zu Nathan, der ebenso zwischen mir und ihr hersieht.

"Das ist Ellie.", stellt mich Amy dann vor. "Meine beste Freundin."

Ich nicke, da ich nicht weiß was ich sonst hätte sagen sollen.

Nathan lässt seinen Blick kurz prüfend über meinen Körper schweifen, so, als würde er wirklich sichergehen wollen, dass ich auch wirklich da bin. Oder er amüsiert sich einfach an meiner Größe. Denn ich bin eher kleiner, womit ich jedoch gut zurecht komme.

"Freut mich.", sagt er dann nach einer halben Ewigkeit und lächelt mich an.

Auch ich lächle zurückhaltend.

"Soll ich vielleicht schonmal vor und euch alleine reden lassen?", frage ich dann und deute mit einer Handbewegung auf den Haupteingang, der einpaar Meter entfernt ist.

Amy schüttelt den Kopf. "Nein, nein. Wir sind hier denke ich fertig." Sie wirft Nathan noch einen kurzen Blick zu und umarmt ihn, ehe sie mich an der Hand packt und zusammen mit mir die Highschool verlässt.

"Das war also Nathan.", lache ich und bringe Amy sogar zum rot werden, was wirklich selten passiert, da ihr beinahe nichts peinlich ist.

"Ja, dass war Nathan." Sie verdreht die Augen.

"Worüber habt ihr geredet?", frage ich dann während wir die Tür aufschieben und das Schulgebäude verlassen.

"Nichts wichtiges."

Ich nicke.

Und plötzlich fällt mir wieder ein, dass ich Amy noch die Sache mit der Nachhilfe erzählen wollte. Lächelnd will ich mich gerade zu ihr drehen, halte aber mitten in der Bewegung inne.

Meine Augen erfassen nämlich etwas, dass meine ganze Aufmerksamkeit beansprucht. Etwas weiter weg läuft Bella gerade auf ein schwarzes, teuer aussehendes Auto zu, aus dem genau in diesem Moment Damon steigt.

Mein Herz hüpft in meiner Brust, während ich mit ansehe, wie Damon zu Bella läuft und sie intensiv mustert. Dann lachen beide plötzlich, was meinen Mund staubtrocken lassen wird.

Damon sieht mal wieder unglaublich gut aus, so gut, dass es beinahe nicht zu beschreiben ist. Er trägt eine dunkle Jeans, dadrüber eine Lederjacke die ihm unglaublich gut steht und seine Haare sind auch mal wieder perfekt, und dass obwohl sie ihm halb ins Gesicht fallen.

Seine außergewöhnlich dunklen Augen kann ich bis hier hinten funkeln sehen und als er dann plötzlich den Kopf dreht und genau zu mir sieht, scheint es, als würde mein Herz mir genau in diesem Moment aus der Brust springen.

"Ellie?"

Ich ignoriere die Stimme von Amy, die immer wieder nach mir ruft, denn ich bin viel zu eingenommen von Damon's Augen. Einige Sekunden starrt er genau zu mir, ehe er seinen Blick mit einem mal von meinem losreißt und um sein Auto läuft, um dann bei der Fahrerseite einzusteigen.

Ich schlucke hart und versuche ebenfalls wegzusehen, was mir leider nicht halb so leicht fällt, wie ihm.

Doch dann erinnere ich mich wieder, dass er eine Freundin hat, die auch meine Freundin ist und genau das scheint mich wieder zur Vernunft zu bringen.

Verdammt, was tue ich hier überhaupt.

"Erde an Ellie."

Überrascht schießt mein Blick zur Seite und ich erblicke Amy, die verwirrt ihre Augenbrauen zusammengezogen hat.

Schnell räuspere ich mich. "Eh, ja?"

"Wo warst du mit deinen Gedanken?", hackt sie neugierig nach und streicht sich eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht.

Nervös sehe ich auf meine Hände. "Nirgends. Ich.. ich wollte dir nur etwas erzählen."

Sie beäugt mich kritisch. "Und was?"

Die Nachhilfe!

"Ach, ich wollte dir nur sagen, dass ich Bella nun Nachhilfe in Biologie gebe.", bringe ich dann schweratmend heraus und versuche ihrem Blick standzuhalten.

Sie nickt lächelnd. "Das ist doch toll."

Auch ich nicke schwach. "Aber jetzt möchte ich, dass du mir erzählst, was genau da jetzt mit Nathan ist. Du scheinst wirklich gefallen an ihm gefunden zu haben und das ist echt toll."

Amy grinst. "Naja, er ist ganz nett, aber ich weiß nicht ob ich nach Grant noch eine schwierige Beziehung haben möchte."

Ungläubig starre ich sie an.

"Vergiss endlich Grant. Er war ein Dummkopf, weil er dich verlassen hat und glaub mir, irgendwann wird er es noch bereuen. Du jedoch musst endlich anfangen, wieder nach vorne zu schauen.", rufe ich aufgebracht und fuchtle wie eine wilde mit meinen Armen herum.

Amy lacht. "Ja, wahrscheinlich hast du recht."

"Du bist toll, Amy. Und dich darf man einfach keinem vorenthalten.", sage ich dann und lächle sie warm an.

Und das meine ich auch so. Amy muss endlich anfangen auf sich zu achten und nicht nur den anderen hinterher zu trauern. Denn ich denke, der richtige Junge wartet schon auf sie.

A/N:

Habt ihr Lust auf eine Lesenacht und wenn ja, wann würdet ihr sie lieber haben Morgen, oder am Samstag Abend?

Almost mine ✓Where stories live. Discover now