Chapter 58

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Nach zwei langen Stunden in denen wir unsere Gefühle rausgelassen haben, entsteht wieder ein Gespräch zwischen Bella und mir, das von Sekunde zu Sekunde ernster wird. Ich bin mehr als überrascht, denn Bella scheint nicht wütend auf mich zu sein. Nicht im geringsten. Und das schockiert mich so sehr, dass ich einen Moment brauche, um darauf klarzukommen.

Sie nimmt mir ja noch nicht einmal übel, dass ich es ihr das mit Damon bis jetzt verheimlicht habe. Bella ist wirklich ein verdammt guter Mensch. Ich meine, jeder andere würde nun unfassbar enttäuscht, wütend und sauer auf mich sein. Doch Bella ist es nicht. Und das beweist mir aufs neue, dass ich noch viel von ihr lernen kann.

"Ich hab dich wirklich lieb, Bella. Und es tut mir übrigens echt leid. Ich wollte es dir schon früher sagen, aber irgendwie konnte ich einfach nicht.", flüstere ich, während ich auf meine Hände starre. Sie sind ganz kalt und ich bemerke, wie übel mir ist.

Die neugewonnene Informationen über Damon's nächtlichen Aufenthalte geben mir nämlich einfach den Rest.

Immer und immer wieder kommt da diese eine Frage in mir auf: Wieso? Wieso um alles in der Welt tut es sich selbst sowas an? Ist er lebensmüde? Ist es wegen dem Adrenalin-Kick? Oder ist er ganz einfach unzufrieden und sucht Aufmerksamkeit und Anerkennung?

Gott, ich verstehe es nicht.

"Ich muss Damon sehen. Ich muss mit ihm sprechen. Ich halte das nicht mehr aus.", stöhnt Bella und wirft dabei den Kopf in den Nacken. "Wenn er nur auf meine Anrufe reagieren würde..."

Ganz plötzlich bekomme ich eine Idee.

"Was denkst du, wenn ich dir sage, dass ich eine Idee habe, wie wir Damon finden könnten?"

Sofort erlange ich Bella's Aufmerksamkeit. "Ich höre."

"Wie wär's, wenn du mir seine Nummer gibst und ich ihm eine Nachricht hinterlasse. Vielleicht schaffe ich es ja, ein Treffen mit ihm auszumachen und wir können ihn zusammen zur Rede stellen. Was sagst du dazu?"

"Ich sage: Das ist die beste Idee, du du seit langem hattest."

******

Gesagt, getan.

Wir befinden uns genau eine Stunde und vierundzwanzig Minuten später vor einem Spielplatz in der Nähe meines Zuhauses und warten auf Damon. Bella steht nicht direkt neben mir, sondern etwas weiter weg hinter einem Baum, damit Damon nicht doch einen Rückzieher macht, wenn er sie sieht.

Allmählich verliere ich die Geduld und die Hoffnung, dass Damon doch noch erscheint. Denn wir warten nun schon seit fast zwanzig Minuten und die Tatsache, dass Damon wahrscheinlich noch sauer wegen unserer Auseinandersetzung ist, bestärkt den Gedanken, dass er mich vielleicht doch nicht mehr sehen möchte.

Zwar hat er mir per SMS zugesagt, doch meine Zweifel übermannen mich.

Wie soll ich ihm nur erklären, dass Bella nun alles weiß? Wird er mir das auch verzeihen können? Und die Sache mit den Kämpfen... oh man, dass ist einfach viel zu viel.

"Hey."

Vollkommen überrumpelt schießt mein Kopf in die Richtung, aus der die melodische Stimme kommt und als ich in das mir bekannte und verdammt attraktive Gesicht von Damon schaue, kann ich nicht anders, als nervös zu schlucken.

Er ist wirklich hier.

"Du bist gekommen.", stelle ich noch immer überrascht fest.

"Natürlich. Ich hab dir schließlich zugesagt. Also, über was wolltest du so wichtiges sprechen?" Damon baut Augenkontakt auf, doch ich kann ihn nicht länger als zehn Sekunden halten. Dafür fallen mir die nächsten Worte einfach viel zu schwer.

Almost mine ✓Where stories live. Discover now