Chapter 20

44.3K 1.9K 199
                                    


Unruhig rutsche ich auf dem Autositz herum und versuche Kane's intensivem Blick auszuweichen, der die ganze Zeit über auf mir liegt und mich wortwörtlich kirre macht. Immer wieder sieht er vom Rückspiegel aus zu mir und das Problem dabei ist, dass ich nicht weiß warum.

Klar, es liegt wahrscheinlich an meinem aussehen und genau das wollte ich ja auch. Ich wollte das mir die Leute in meinem Umfeld mehr Aufmerksamkeit schenken, aber es fühlt sich doch nicht so an, wie ich es mir erträumt habe, denn es ist viel unangenehmer.

Dieses Kleid ist unangenehm.

Oh Gott, einfach alles stört mich gerade und die Tatsache das ich nun noch einen ganzen Abend hinter mich bringen muss, lässt mich stutzen. Ich werde erst wieder nachhause gehen können, wenn Kane und Amy sich dazu aufraffen, was lange dauern wird, denn sie beide lieben Partys.

Ich schlucke schwer und schüttle ausgiebig meinen Kopf, ehe ich auf meine Hände hinuntersehe, die auf meinem Schoß liegen. Die Stimmung im Auto ist komisch, Amy ist die einzige, die ununterbrochen spricht und uns von irgendetwas erzählt, doch ich höre schon lange nicht mehr zu.

Ich benehme mich kindisch und es macht mich verdammt nochmal wütend. Für diesen einen Abend wollte ich mich mal nicht wie ein kleines, unwissendes Kind benehmen, doch mein Unterbewusstsein macht mir einen Strich durch die Rechnung.

Ich seufze frustriert, ehe ich fieberhaft auf meiner Unterlippe herum knabbere. Nein, ich schaffe das. Ich bin nicht umsonst hier und stecke in diesem unbequemen Kleid, nein, dass muss sich einfach lohnen!

"Ellie?", höre ich Amy's gedämpfte Stimme, die mich aus meinen Gedanken reißt.

Hellhörig blicke ich zu ihr und versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie durcheinander ich in Wirklichkeit bin. Es ist echt schwer sich zu verstellen und auch ungewohnt, doch es scheint bisher zu klappen.

Sogar meine Mutter hat mich überrascht angesehen, als Amy und ich die Treppen runtergekommen sind, denn auch sie hat mich noch nie in einem Kleid gesehen - zumindest nicht in so einem. Doch es schien ihr zu gefallen, zumindest schätze ich das, denn sie hat Amy und mir bis wir aus der Tür raus waren versichert, dass wir toll aussehen.

"Kane hat gefragt um wie viel Uhr wir uns vor seinem Auto treffen. Du weißt schon, falls wir uns aus den Augen verlieren.", hackt Amy nach, während sie sich halb zu mir dreht.

Eigentlich hätte ich nun geantwortet so früh wie möglich, doch ich verkneife es mir, indem ich mir schnell auf die Zunge beiße. Das hätte die alte Ellie gesagt, die, die von jedem als ein kleines Mädchen gesehen wird, doch diese bin ich nicht mehr, zumindest für diesen Abend nicht.

Ich seufze, ehe ich mit den Schultern zucke. "Ist mir eigentlich egal."

Amy sowohl Kane scheinen völlig überrascht von meiner Antwort zu sein, da sie sich kurz unschlüssig ansehen, was ich vom Rückspiegel aus beobachten kann. Innerlich klopfe ich mir auf die Schultern, denn es scheint zu klappen.

Ich habe sie überrascht, was ein gutes Zeichen ist.

"Gut, dann werden wir dann einfach schauen, wann wir genug haben.", sagt Amy nach einer kurzen Stille und dreht sich wieder nach vorne.

Nach einigen Minuten scheinen wir unser Ziel erreicht zu haben, doch Kane findet keinen Parkplatz, was verständlich ist, denn die ganze Straße ist voll mit parkenden Autos. Das Schicksal hat letztendlich doch Erbarmen mit ihn, denn zwischen den zahllosen Autos befindet sich eine Lücke, die er schnell für sich beansprucht.

Als das Auto endlich zum stehen kommt, atme ich erleichtert aus. Zwar kenne ich das pompöse Einfamilienhaus von Liam nicht, in der die Hausparty steigt, doch ich erkenne schnell in welchem, was nicht besonders schwer ist, denn es gibt nur eines in dieser Straße, vor dem unzählige von Jugendliche versammelt sind.

Almost mine ✓Where stories live. Discover now