Chapter 17

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Müde lasse ich mich auf die Couch im Wohnzimmer fallen und schnappe mir die Fernbedienung, um den Fernseher einzuschalten. Wenn ich ehrlich sein soll habe ich seit Wochen kein Fernseher mehr geschaut, was daran liegt, dass ich keine Zeit hatte.

Wir haben so viele Klausuren geschrieben, ich war Tag und Nacht am lernen, denn mir sind meine Noten wirklich wichtig. Ihr müsst wissen, ich erwarte viel von mir selbst und damit ich später auf meine Traum Universität gehen kann, muss ich ein mehr als nur gutes Zeugnis haben.

Ich seufze frustriert.

Immer wenn ich anfange darüber nachzudenken, bemängle ich meine bisherigen Leistungen, denn sie konnten wirklich besser sein. Es reicht nicht nur eine der besten zu sein, ich muss mich noch mehr reinhängen, doch das ist leichter gesagt als getan.

Kopfschüttelnd konzentriere ich mich wieder auf den Fernseher und gehe die einzelnen Kanäle durch, doch ich finde einfach nichts passables zum schauen, weswegen ich auf Netflix umschalte. Eine tolle Romanze, genau das brauche ich jetzt. Den der heutige Schultag war wirklich so anstrengend wie tausende auf einmal.

Wie auf Kommando fängt mein Magen an zu Knurren, was mich genervt stöhnen lässt. Ich habe ganz plötzlich einen unglaublichen Appetit auf Schokoladeneis, was mich stutzig werden lässt.

Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass wir kein Eis Zuhause haben, was heißt, dass ich in den Supermarkt muss, um mir selbst Eis zu kaufen. Meine Mutter ist in der Arbeit und mein Vater sowieso, was nur noch einmal zeigt, dass ich vollkommen auf mich alleingestellt bin.

Oh man ja, Eis wäre jetzt genau das richtige.

***

Eine halbe Stunde später stehe ich im Supermarkt vor dem Tiefkühlfach und überlege, welche Sorte Eis ich nun kaufen soll. Nach kurzem überlegen greife ich doch nach der traditionellen Variante, und zwar dem Schokoladeneis.

Zufrieden lasse ich es zu der Spagettipackung und der Tomatensoße in meinen Einkaufswagen plumpsen und fahre mir anschließend grübelnd durch die Haare.

Ich denke das war alles, was auf meiner imaginären Liste stand. Nickend sehe ich noch einmal auf meinen Wagen hinunter, ehe ich meinen Blick wieder auf meine Umgebung richte. Gerade als ich meinen Wagen aus der Reihe schieben möchte, ertönt eine mir bekannte Stimme, die mich zum innehalten bringt.

"Ellie!"

Mein Blick schießt nach hinten und sobald ich Kane erkenne, der mit einem Lächeln auf den Lippen auf mich zugelaufen kommt, kann ich nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. Doch sobald er vor mir zum stehen kommt, erlischt meines einwenig, da mir Amy's Worte durch den Kopf schießen.

Sogar mein dämlicher Bruder ist hin und weg von dir..

Kann es wirklich sein, dass Kane auf mich steht? Einerseits ist allein der Gedanke unglaublich absurd, denn ich meine, Kane ist zwei Jahre älter als ich und kennt sicherlich viel hübschere Mädchen als ich, von innen sowohl von außen. Und die sind dann auch noch in seinem Alter, wieso also sollte er da ausgerechnet auf mich stehen?

Stumm schüttle ich meinen Kopf. Nein, dass ist absurd. Kane steht sicherlich nicht auf mich. Amy hat mich sicherlich nur auf den Arm genommen. Wer würde denn schon auf mich stehen, auf den schüchternen Nerd?

Ich schätze niemand.

"Ich habe dich die letzte Zeit garnicht bei uns gesehen, habt du und Amy Streit oder so?", ertönt Kane's Stimme, die mich aus meinen Gedanken reißt.

Almost mine ✓Where stories live. Discover now