Chapter 59

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Eine weitere schmerzhafte Woche vergeht. Eine Woche, in der ich die meiste Zeit zusammen mit Bella verbracht habe. Ich habe sie getröstet, wir haben zusammen getrauert und haben uns Filme mit Eiscreme reingezogen. Sieben lange Tage, in denen ich versucht habe, Damon zu erreichen. Ich habe ihn angerufen, ihm etliche Nachrichten hinterlassen und war zwei mal bei seinem geheimen Lieblingsort, doch es hat nichts gebracht.

Er hat nicht zurückgerufen, nicht geantwortet, - er war einfach nicht da. Und obwohl es mich nicht überraschen sollte, tut es weh.

Denn ich liebe ihn von Tag zu Tag mehr.

Und das wissen, dass er es nicht tut und mich vielleicht schon vergessen hat, macht den Schmerz unerträglich.

"Ellie! Ich weiß, dass du da drinnen bist. Na los, mach die Tür auf!", höre ich plötzlich eine bekannte Stimme rufen.

Amy.

"Ellie.... komm schon. Bitte."

Ich atme langsam aus und öffne dann nach kurzem Zögern die Toilettentür. Ja, ich sitze gerade zusammengekrault auf der Toilette, während ich eigentlich schon längst auf dem Weg zur nächsten Unterrichtsstunde sein müsste. Ich verstehe wirklich nicht, wie es so weit kommen konnte, aber dieses alles verschlingende Loch, dass sich nun mitten in meinem Herzen befindet, verändert mich. Es macht mich schwach. Und es nimmt mir Stück für Stück all die Lebensfreude und Hoffnung darauf, dass Damon und ich vielleicht doch noch ein Happyend bekommen.

Ich seufze und erhebe mich vom Klodeckel. Sobald mich Amy erblickt, erkenne ich, wie sich ihre Stirn in tiefe Falten legt, die ihre Sorgen nur noch einmal mehr unterstreichen. Es tut weh, zu sehen, dass ich mit meiner bescheuerten Laune nun auch noch Amy belästige. Sie sollte sich nicht verantwortlich fühlen und denken, dass sie mich trösten muss. Das will ich nicht. Ich will ihr nicht etwas zumuten, wenn sie momentan doch so glücklich mit Nathan ist.

"Oh Gott, Engel... was ist passiert?" Amy kommt den letzten Schritt auf mich zu und schließt mich in eine feste Umarmung. Ich lasse es geschehen und genieße es, wieder vereint mit meiner besten Freundin zu sein.

Ich habe sie so unsagbar vermisst.

"Amy...", murmle ich, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst haben. "Was machst du hier? Müsstest du nicht schon im Unterricht sein?"

Amy sieht mich total verständnislos an. "Das ist doch keine ernst gemeinte Frage? Der Unterricht kümmert mich einen Dreck, wenn meine beste Freundin meine Hilfe braucht."

Ich seufze und schüttle den Kopf. "Bitte, es wäre besser, wenn du gehst. Ich will dir nicht die Laune kaputt machen."

"Sag sowas nie wieder. Du bist das wichtigste in meinem Leben. Und genau deshalb ist es auch Priorität Nummer eins, dass es dir gut geht. Sonst kann ich selbst auch keine gute Laune haben.", erwidert Amy und streicht mir über den Arm. Sie schenkt mir ein warmes und doch trauriges Lächeln, ehe sie mich aus der Kabine rauszieht und mich abwartend anblickt.

Ich sammle mich, ehe ich einfach auspacke: "Es geht um Damon."

"Warum überrascht mich das nicht.", kommt es von Amy, die schmunzelt. "Was ist denn los? Habt ihr euch gestritten?"

"Wenn es nur das wäre." Ich fahre mir frustriert durch die Haare und verstecke mein Gesicht anschließend in meinen Händen. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich alles anders machen. Ich würde die ganze Sache anders angehen. Mit mehr Sensibilität, mehr Liebe und Verständnis gegenüber Damon.

Denn ich verstehe vollkommen, dass er sich von mir betrogen fühlt. Er muss denken, dass er mir nichts bedeutet. Ich habe ihn verraten. Wobei ich doch nur wollte, dass alles wieder gut wird.

Und jetzt ersticke ich in Selbstmitleid.

Gott, ich bin das Letzte.

"Erzähl schon. Ich werde dir zuhören und dichthalten." Amy schenkt mir einen aufbauenden Blick, der tatsächlich bewirkt, dass ich zu erzählen beginne. Ich erzähle ihr alles was passiert ist. Was ich mit Damon erlebt habe und wie es letztendlich ausgegangen ist. Sie hört mir zu, schenkt mir ab und an eine Reaktion und versucht mich letztendlich aufzubauen.

Und obwohl es alles ein wenig einfacher macht, zieht mein Herz immer noch schmerzhaft.

Ein gequälter Laut verlässt meinen Mund. "Anscheinend hat er nie mir gehört, aber warum tut es dennoch so weh, ihn zu verlieren? Warum bricht mein Herz allein bei dem Gedanken daran, dass ich ihm nichts mehr bedeute?"

Amy sieht traurig zu mir. "Ich bin mir sicher, dass du ihm dennoch etwas bedeutest."

Ich schlucke merklich. "Ich weiß nicht so recht. Ich habe alles falsch gemacht. Ich würde verstehen, wenn er nie mehr was mit mir zutun haben will."

"Du solltest dir nicht die ganze Schuld zuschreiben, Ellie. Ich schätze jeder trägt eine gewisse Schuld daran, dass es so ausgegangen ist, wie es ist. Also mach dich nicht so kaputt damit. Denk lieber darüber nach, wie du nun vorgehen willst. Du solltest dich bei Damon entschuldigen und ihm deine Liebe gestehen. Ihr solltet euch aussprechen und einander zuhören. Nur so kann das funktionieren."

Ich nicke, sobald Amy zu Ende gesprochen hat. Sie hat recht. Ich muss das klären. Und das werde ich auch. Gleich nachdem ich mich mit Kane getroffen habe. Er wartet schließlich schon seit über drei Wochen darauf, dass wir endlich sprechen. Und ich will ihn nicht noch länger warten lassen.

Das würde mich auch noch zu einer schlechten Freundin machen. Es reicht schon, dass ich ein schlechter Mensch und keine vertrauenswürdige Person bin.

Ich höre Amy seufzen. "Was willst du jetzt tun?"

Ich sehe zu meiner besten Freundin und überlege für einen Moment. "Ich werde schwänzen."

Amy's Augen weiten sich überrascht. "Ehrlich jetzt?"

"Ja, ich muss etwas klären und dann gehe ich zu Damon. Also eher gesagt versuche ich irgendwie ein Treffen mit ihm auszumachen, damit wir reden können."

"Das ist eine tolle Idee. Also nicht das mit dem Schwänzen, ich schätze, das sollte ich nicht befürworten, aber es freut mich, dass du mit Damon sprechen möchtest. Soll ich mitkommen?"

Ich schüttle lächelnd den Kopf. "Nein, danke. Ich schätze, da muss ich alleine durch."

"Du schaffst das, süße."

"Danke." Ich sehe Amy an und hoffe, dass sie recht hat.

Denn ich weiß nicht, was ich machen soll, falls herauskommt, dass ich mit meiner Aktion wirklich alles kaputt gemacht habe. Ich habe Angst, dass Damon mir nicht eine weitere Chance gibt und das zwischen uns zu Ende ist.

Für immer.







A/N:

Sorry für das kurze Kapitel, aber es ist nur zur Überbrückung gedacht.🌺

Diese Geschichte wendet sich tatsächlich so langsam dem Ende zu und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin echt aufgeregt.

Wir lesen uns bald wieder,

xoxo

Almost mine ✓Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum