2095 - ᴡɪᴇ ɢᴜᴛ ʙɪꜱᴛ ᴅᴜ ᴡɪʀᴋʟɪᴄʜ?

~Eifersucht ist der Dämon der Ängstlichen~

Lace

Sobald wir den Raum betraten und sich die Türe hinter uns schloss wurde es beinah erschreckend still. Keine Rufe von Gruppen, die einander nicht fanden, kein Fluchen weil die Leute gegeneinander stießen und kein mehr oder eher weniger leises Getuschel.

Kurz entstand so eine peinliche Stille in dem reinlich weißen Raum, bis Jasper sich räusperte und von einem Fuß auf den anderen trat.

"Wir sollten uns hinsetzen und etwas essen. Dabei können wir ja besprechen wie es weiter geht."

Ich nickte bloß still und suchte mir einen der 6 Stühle aus, die um einen ovalen Tisch herum standen. Kaum saß ich leuchtete ein Bildschirm vor mir auf, der über meinem Tisch zu schweben schien.

Ein wenig verwundert starrte ich das helle etwas an.  Ein kurzer Blick zu Anja verriet mir, dass sie ebenso ratlos war, was es mit diesem Teil auf sich hatte. Also blickte ich zu Jasper, der vollkommen ruhig dagegen tippte. Also war es nicht radioaktiv oder so. Gut zu wissen.

Da die anderen 4 so mühelos mit dem Teil umgehen konnten blickte ich es mir etwas genauer an. Dabei fiel mir ein kleines Feld auf, welches mit Essen bezeichnet war. Zögernd hob ich die Hand und tippte es an. Sofort veränderte der überraschend feste Bildschirm sich und zeigte die verschiedensten Speisen an.

Etwas ratlos las ich sie mir durch. Doch kurz darauf gab ich auf. Was sollte ich bitte mit 'Astelfisch in Kornbrotsoße mit süßen Stollen' anfangen? Und was, in Gottes Namen, war bitte schön eine Wildblumensuppe mit grünen Himbeeren? Wenn mich nicht alles täuschte waren Blumen nicht essbar und Himbeeren ganz bestimmt nicht grün.

Also wählte ich es aus, was halbwegs essbar klang: Lachs-Kornbrot mit knusprigen Gurkenstücken (auch wenn ich mir ganz sicher war, dass Gurke nicht knusprig war) und Erdbeer-Brokkoli Dressing. Dann tippte ich auf 'bestellen'.

Kurz summte das Gerät, dann verschwand der Bildschirm. Ein wenig verwundert sah ich zu den anderen, die damit so überhaupt keine Probleme zu haben schienen. Jasper beispielsweise hat ein Gerät, ähnlich dem Tablet, in der Hand und tippte darauf herum. Jason tat es ihm gleich. Auch das andere Zwillingspaar war mit ähnlichen, nur etwas kleineren Geräten beschäftigt.

Ein kurzer Blick zu meinem Zwilling verriet mir, dass Anja sich immer noch mit dem leuchtenden Etwas abmühte. Am liebsten hätte ich ihr geholfen, doch sie hasste es, wenn man ihr bei solchen Sachen half. Ihrer Meinung nach war sie alt genug, um selbst mit ihren Problemen klar zu kommen.

So blieb mir nichts anderes übrig als meinen Blick auf einen kleinen Fleck auf dem sonst makellosen Tisch zu richten und dagegen anzukämpfen, Eifersüchtig zu den anderen Zwillingspaaren zu schauen. Sie hatten alles was sie sich wünschen konnten. Ihre Eltern verdienten genug Geld, damit sie sich keine Sorgen machen mussten.

Sie hatten eine umfangreiche Schulzeit hinter sich, Geräte um alles nachzulesen was sie nicht verstanden hatten und trotz dem ganzen Stress noch genug Zeit, um Hobbys nachzugehen und sich regelmäßig mit ihren Freunden zu treffen. Das einzige was ich machte, wenn ich nicht in der Schule war oder meinen Eltern half, war schlafen. Meistens 4 bis 7 Stunden.

"Wir sollten uns überlegen wie es weiter geht", riss Anjas Stimme mich aus meinen Gedanken.

Reiß dich zusammen, Lace. Es ist nun einmal so wie es ist, daran kannst du nicht ändern.  

"Von den Infos her die wir in der Schule darüber erhalten haben umfasst die Prüfung 4 Aspekte: Schnelligkeit, Stärke, Strategie und Teamwork. Teamwork ist logischerweise etwas, was wir alle zusammen machen müssen. Also sollten wir, meiner Meinung nach, die drei weiteren Aspekte aufteilen. Beginnen wir mit der Strategie. Wer sollten die beiden eurer Meinung sein, die sich um unsere Teamstrategie kümmern?"

Ich bedachte Jasper mit einem schrägen Blick. Da musste er noch fragen?

"Du", kam die einstimmige Antwort.

Jasper nickte und versuchte wohl ruhig zu wirken, das glückliche Lächeln konnte er aber schlecht verbergen. Es schien ihn wirklich zu freuen ausgewählt worden zu sein.

"Ich schlage Sofia ebenfalls vor", kam es nun von Stella.

"Ich wäre eher für Anja", lenkte ich nun zum ersten Mal das Gespräch auf meine Schwester.

Sie widerrum hob ihren Kopf und lächelte kurz in meine Richtung. Ich erwiderte die Geste, dann blickte ich zu Stella und Sofia, die mit Blicken zu diskutieren schienen. Eine knappe Minute voller Stille verging, die mich unruhig werden ließ. Wir hatten nicht viel Zeit, konnte nicht jemand etwas sagen?

"Ich wäre auch für Anja", unterbrach Jason leise die Stimme.

Überraschenderweise schloss auch Sofia sich mit einem gemurmelten "Ich auch" an, dicht gefolgt von Jasper, der zustimmend nickte.

"Ich würde Lace für Schnelligkeit vorschlagen."

Überrascht blickte ich zu meiner Schwester, die plötzlich um einiges aufrechter auf ihrem Stuhl saß und viel selbstbewusster klang als sie noch vor einigen Sekunden gewirkt hatte.

"Ich bin der Meinung, dass die beiden übrigen Jungs eher 'Stärke' repräsentieren sollten. Ich glaube nicht, dass Soso oder ich dazu in der Lage sind", mischte Stella sich mit einem giftigen Tonfall ein.

Doch Anja schüttelte den Kopf.

"Wir teilen uns doch nach unseren Fähigkeiten ein. Lace ist ein unglaublich schneller Läufer. Im Gegensatz dazu ist seine Stärke vielleicht... durchschnittlich."

"Hey", empörte ich mich jetzt, doch irgendwie ging mein Zwischenruf im Lachen der anderen unter.

Verflucht sollte mein Zwilling sein. Ich hatte sie für einen wichtigen Posten vorgeschlagen und sie? Sie beleidigte mich unter dem Tarnmantel der Argumentation.  

"Lace und Stella sollten dann Schnelligkeit übernehmen", entschied Sofia mit einem sanften Lächeln, als die anderen sich wieder beruhigt hatten.

Mit der Einteilung zufrieden begannen wir zu essen, was man uns kurz zuvor gebracht hatte. Während dem Essen diskutierten Anja und Jasper etwas, wir anderen 4 blieben still. Ich hing meinen Gedanken nach. Was würde nach heute passieren? Würde ich so weiterleben wie bisher oder würde ich ein komplett anderes Leben starrten?

Was auch immer es war, so wurde mir bewusst, ich musste das beste daraus machen. Und davor musste ich mein bestes geben. Langsam spürte ich wie meine Nervosität, die Angst und natürlich auch die Vorfreude auf den Wettbewerb sich intensivierten. 

Die restlichen Minuten vergingen wie im Flug bis sich die Tür öffnete und eine Stimme durch einen Lautsprecher verkündete:"Die Schülerinnen und Schüler werden in den die Halle gebeten."

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Zur Auswahl für das Special habe ich mir folgendes überlegt:

1. Ich stelle euch vor, was ich für weitere Ideen für Geschichten habe

2. Ich zähle irgendwelche (langweiligen) Fakten über mich selbst auf, die ich noch nicht in "Lucian" erwähnt habe

3. Ihr stellt Fragen

Ich würde mich freuen, wenn ihr bei einem (oder bei mehreren) Punkt(en) eure Meinung hinterlasst. Was es dann letzlich wird erfahrt ihr (wenn es euch interessiert) im nächsten Teil, für den ich hoffentlich etwas mehr Kreativität und Inspiration habe und der dementsprechend nicht so lange auf sich warten lässt.

Over and Out, AmnesiaGurl   

(Jupp, hab mich 'n bisschen umbenannt.)