~Das Leben ist ein Spiel. Spiele, um zu gewinnen~

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Lace

Um sieben Uhr am nächsten Morgen wälzte ich mich bereits im Bett hin und her. Ich konnte nicht mehr schlafen, stattdessen jedoch wanderten meine Gedanken immer wieder zu Thorne. Ehrlich gesagt fragte ich mich, wohin er mich bringen wollte. Besonders um elf Uhr an einem Samstagmorgen.

Als die Gedanken mich zu erdrücken schienen rollte ich mich ächzend aus meinem Bett und suchte in meinem Schrank nach Sportkleidung. Vielleicht würde ich mich mit einer Runde auf dem Laufband ablenken können.

Eine Stunde und zu viele Kilometer später saß ich frisch geduscht auf meiner Couch, folgte eher uninteressiert den Nachrichten und frühstückte Pancakes mit Erdbeeren und Schokosirup. Nach einem ordentlichen Lauf ging doch nichts über eine Kalorienbombe.

Das Video einer Explosion auf dem großen Bildschirm schreckte mich auf. Nun schon etwas interessierter stellte ich meinen leeren Teller neben mir ab und erhöhte die Lautstärke.

"Am gestrigen Tag hat die Terrororganisation "atcc" wieder zugeschlagen. Mitglieder überfielen einen Militärposten im Osten, in dem zuvor einige ihrer verurteilten Anhänger untergebracht worden waren. 

Die Soldaten konnten den Posten halten. Dabei ließen einige Mitglieder "atcc"s als auch einige unserer Soldaten ihr Leben. Die Trauerfeier für die elf verstorbenen Wehrdienstleister findet am Mittwoch der nächsten Woche in der Militärbasis statt."

Dann änderte sich das Bild und ein freundlich lächelnder Mann blickte in die Kamera, anstellte der ernsten Reporterin zuvor. Nachdenklich wandte ich den Blick ab und sah aus meinem Fenster.

Bevor ich zu einem Teil der Oberschicht geworden war hatte ich nicht einmal gewusst, dass eine Organisation wie "atcc" - against the controlled community- existierte. Nur die wenigsten Nachrichten drangen bis in die Unterschicht und für noch weniger Informationen interessierte sich tatsächlich jemand. Man hatte für so etwas einfach keine Zeit.

Seufzend schüttelte ich den Kopf und stand von dem bequemen Sofa auf. Es brachte sich nichts den Kopf über so eine Organisation zu zerbrechen. Es gab Spezialeinheiten, deren Aufgabe es war, dagegen anzugehen. 

Außerdem hatte ich noch andere Dinge, um die ich mich kümmern musste. Zum Beispiel den Papierkram, den Jasper mir gestern geschickt hatte, den ich aber noch nicht bearbeitet hatte. Also betrat ich, nachdem ich Zähne geputzt hatte, mein Büro und machte mich an die Arbeit.

Um halb elf begann ich die Jogginghose und das Tshirt gegen eine dunkle Jeans und einen ebenso dunklen, dünnen Pullover zu tauschen. Dann zog ich schon einmal Schuhe an und streifte ins Bad, um noch einmal ins Bad zu gehen.

Wer wusste schon, wann ich das nächste mal die Gelegenheit dazu bekam? Dann lief ich in die Küche, um etwas zu trinken. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass Thorne in zehn Minuten ankommen würde. 

Also lief ich ins Wohnzimmer, machte den Fernseher an. Dann schaltete ich mich durch und machte ihn wieder aus. Ich erhob mich wieder und tigerte ins Bad, um mich zu vergewissern, dass meine Haare richtig lagen. Sie fielen mir wie immer ins Gesicht, auch während ich die Strähnen nach hinten zu schieben versuchte.

Sollte ich meine Haare vielleicht noch kämmen? Etwas Gel würde sich bestimmt auch noch finden. Dann hielt ich inne. Wäre noch ein Klobesuch besser? 

Bevor ich vor Nervosität noch etwas machen konnte, was ich bereuen würde, floh ich praktisch aus dem gefliesten Raum und suchte mein Tablet und mein Portemonnaie. Kaum hatte ich beide in meine Hosentaschen geschoben, da klingelte es an der Tür.

Elf Uhr.

Nervös wischte ich meine Hände an der Jeans ab und atmete tief durch. Dann räusperte ich und öffnete die Tür, nur um von einem leicht lächelnden Thorne begrüßt zu werden. Ebenfalls grinsend verließ ich mein Apartment und wir betraten den Aufzug.

2095 - ᴡɪᴇ ɢᴜᴛ ʙɪꜱᴛ ᴅᴜ ᴡɪʀᴋʟɪᴄʜ?Where stories live. Discover now