~Niemals in der Welt hört Hass durch Hass auf. Hass hört durch Liebe auf.~

4K 296 135
                                    

Buddha

Lace

Während die Mitarbeiter des Hauses, die mit der Vorbereitung meiner kleinen Feier beauftragt worden waren, geschäftig durch mein Wohnzimmer und die Küche huschten, hatte ich mich in mein Büro zurück gezogen.

Dort tippte ich sinnlose Befehle ein, um mich etwas abzulenken. Dennoch musste ich immer wieder daran denken, wie Louis reagieren könnte. Vielleicht sollte ich ihm doch sagen, dass Thorne und Elia, Thornes Assistentin hatte mir das "Du" vor ein paar Wochen schon angeboten, auch eingeladen waren.

Ein kurzer Blick auf meine Uhr erinnerte mich daran, dass die anderen in 15 Minuten kommen würden. Jetzt war es sowieso zu spät. Also hievte ich mich aus meinem Sessel und verließ mein Büro, um mir die Fortschritte des Personals anzusehen.

Erstaunt stellte ich fest, dass sie fast fertig waren. Der Tisch war gedeckt, das Essen stand vorbereitet in der Küche und musste nur noch serviert werden. Die meisten waren bereits weg, nur die Köchin und der Butler huschten durch die Küche. Als ich mich vorsichtig in den Türrahmen stellte schenkte die Köchin, Frau Adams, mir ein freundlichen Lächeln.

Der Butler, Herr Winston, scheuchte mich jedoch aus der Küche.

"Sie sollten ihre Gäste begrüßen, Sir. Nicht hier herumlungern."

Ich seufzte tief und warf einen letzten sehnsüchtigen Blick auf das Dessert, welches Frau Adams vorbereitete. Dann verließ ich die Küche und überprüfte im Bad noch einmal meine Klamotten. Louis zuliebe trug ich eine schwarze Hose aus einem weichen, leicht glänzenden Stoff, den ich nicht zuordnen konnte, und ein dunkelrotes Hemd, dessen erscheinen ich mir in meinem Schrank nicht wirklich erklären konnte.

Dabei trug ich statt Socken, auf denen ich normalerweise durch meine Wohnung schlitterte, Hausschuhe. Auf Herr Winstons Empfehlung hatte ich auch welche für meine Gäste besorgt.
Aber der wohl größte Unterschied zu anderen Tagen waren meine Haare, die mit einem ordentlichen Mittelscheitel gestylt waren. 

Während ich mit den hellen Strähnen gekämpft hatte, war mir aufgefallen, dass ich demnächst mal zu einem Friseur sollte. Denn wenn ich jetzt meinen Kopf drehte fielen mir immer wieder Strähnen vor die Augen. 

Tief durchatmend verließ ich mein Badezimmer wieder. Die anderen sollten eigentlich jeden Moment hier auftauchen, also sollte ich mich wohl schon einmal in der Nähe der Tür aufstellen. Herr Winston hatte das eigentlich übernehmen wollen, doch ich hatte ihn davon überzeugt, dass es sich für mich so gehörte, dass ein Gastgeber seinen Gästen die Tür öffnete.

Und genau in diesem Moment klingelte es der Tür. Mit einem letzten nervösen durchatmen öffnete ich die Tür und fand mich einem fröhlich strahlenden Louis entgegen. Überschwänglich umarmte er mich.

"Lace, ich freue mich dich zu sehen. Unser letztes Treffen ist schon viel zu lange her."

Kurz erlaubte ich mir, mich zu entspannen und erwiderte die Umarmung.

"Ich freue mich auch."

Dann trennte ich mich von Louis und ließ ihn eintreten. Dann erst bemerkte ich Jasper, der mit einem kleinen Grinsen die Szene beobachtete.

Im Gegensatz zu Louis Begrüßung nickten Jas und ich einander zu, dann schob er sich in meine Wohnung. Herr Winston hatte Louis die Jacke bereits abgenommen und führte ihn momentan zum Tisch. Ich folgte den beiden langsam und beobachtete nervös, wie Louis die Anzahl der Teller auf dem Tisch in sich aufnahm.

"Ich nehme an, dass Jasper und ich nicht die einzigen Gäste sind", stellte er dann fest.

Ich nickte wortlos und tauschte einen kurzen Blick mit Jasper, dem ich schon von dem Plan erzählt hatte. Natürlich entging das dem Designer nicht, der neugierig zwischen uns her blickte.

2095 - ᴡɪᴇ ɢᴜᴛ ʙɪꜱᴛ ᴅᴜ ᴡɪʀᴋʟɪᴄʜ?Where stories live. Discover now