⚠️ 31.12. Doyoung ⚠️

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Mit unserem Spiel vetreiben wir uns die Zeit bis etwa 22:00 Uhr. Haechan hat sich inzwischen zu Lucas in die untere Etage gechillt, Renjun macht gerade auf dem Sofa Pause und Chenle und Jisung vergessen schon ständig, die Flasche zu drehen.

Irgendwann kommt Yuta auf uns zu, vor sich Doyoung, den er mit aller Kraft in unsere Richtung schiebt. Ich weiß nicht ob sie schwanken oder ob das Bild, das mein dröhnender Kopf vor meinen Augen projeziert, wackelt. Der Japaner kichert anfällig und quetscht sich mit seiner Begleitung in unseren Kreis. Doyoung gähnt nur, als wir ihm einen frisch gefüllten Becher reichen.

"Dodo hier dachte wirklich", erkärt er, "es wäre eine gute Idee vorzuschlafen, um länger wach zu bleiben. Jetzt ist er aber einfach nur müde." "Wenigstens musste er nicht während der Autofahrt um sein Leben bangen!", hickst Kun Yuta betrunken ins Ohr. "Wir wollen mitmachen!", verkündet Doyoung schließlich.

Mir kommt das nur recht. Ich könnte eine Pause von dem Alkohol vertragen, inzwischen ist mir schon ganz schlecht. "Dann setz' ich kurz aus." Etwas zu schnell schieße ich in die Höhe, denn ich merke gleich, wie sich alles in meinem Kopf dreht. Schwerfällig orientiere ich mich an den Schultern meiner Freunde zur Couch.

Neben Renjun stapeln sich Jacken und leere Becher, also muss ich erst mal versuchen Platz zu schaffen, bevor ich mich setzen kann. Aber mich nach vorne zu beugen, um den Kram runterzuschieben, war eine ganz schlechte Idee. Gefühlt rutscht mein ganzes Hirn zu meiner Stirn und klatscht an die Innenseite meiner Schädeldecke. Mein ganzer Magen droht mir hochzukommen und ich muss mich kurz stützen.

Renjun ist aber ein aufmerksamer Mensch und merkt gleich, was los ist. Sanft zieht er mich an meinen Armen, die ich wie Stützbalken in den marineblauen Samtstoff stemme, zu sich und platziert mich auf seinem Schoß. Mit einem süffisanten Unterton, dafür aber einem charmanten Grinsen spricht er aus, was eigentlich allen klar seine sollte: "Du bist betrunken, Jaey."

Meine Hirnzellen beginnen langsam wieder zu arbeiten und ich kriege etwas später sogar noch ein breites Lächeln zu Stande. Renjun ist wirklich lustig. Und klug. Und interessant. Und hübsch. Ja, sehr hübsch sogar. Und stark ist er wohl auch, denn obwohl ich mich auf seinen Beinen so schwer fühle, hält er mich ohne Mühe.

Mein Kopf klappt nach vorne, sodass ich mit meiner Stirn schräg an seiner lehne. "Du bist auch betrunken.", wispere ich leise. Seine Ohren, die ich fixiere, wandern nach meiner Aussage ein Stückchen nach oben: er grinst wohl erneut. Ich muss mich wirklich beherrschen, nicht an seinem Ohrläppchen zu knabbern, denn es sieht wirklich zum Anbeisen aus.

Stopp Jaemongo! Du bist verliebt in Lee Je- waren Renjuns Muskeln schon immer so trainiert? Wooooaahh, find' ich klasse.

Er dreht sein Gesicht endlich zu mir, sodass wir uns direkt in die Augen sehen können. Sein Nasenrücken streift zärtlich an meinem vorbei und hinterlässt ein aufregendes Kribbeln. Sofort will ich mehr davon und lege meinen Kopf etwas schief, damit es wieder passiert.

Der eigentlich schläfrige Doyoung, der so im Kreis sitz, dass er uns beiden direkt gegenüber ist, macht große Augen und stupst Yuta neben sich an. "Eh Yuyu, sind die jetzt schwul?" "Yuyu" lacht nur und schüttelt überschwänglich den Kopf: "Ssssweit ich weiß... nur Jaemmnnn. Und Rennnun... der ist bbtrnknn."

Verdammt, Yuta ist so ein... Fisch.. Auge? Ja genau, Yuta ist ein Fischauge, weil mein Kopf gerade nicht in der Verfassung ist, eine andere Beleidigung zu Stande zu bekommen. Aber ehrlich gesagt habe ich jetzt keine Lust, sauer zu sein, dass er mich mal wieder geoutet hat. Ich konzentrieren mich nur darauf, Renjuns Nasenspitze zu treffen, weil wir uns seit Minuten gegenseitig so anstupsen, dann aber nicht mehr hinkriegen, als zu grinsen.

Renjun schlingt seine Arme enger um mich und ich komme dabei automatisch seinem Gesicht näher, wenn das überhaupt noch möglich ist. Er sieht mich lange eindringlich an, bevor seine Augenlider tiefer wandern und seine Lippen spitzer werden. Ich atme tief durch und tue es ihm gleich. Das wird er also, mein erster Kuss.

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Heute mal etwas kürzer, dafür wird Drama folgen, meine Lieben :)

- "Nono"

How to tell I'm gay ~Nomin~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt