⚠️ 25.12. Jaemin ⚠️

736 58 3
                                    

Vor der Haustür angekommen atme ich nervös durch und betätige mit zitternden Finger den Klingelknopf. Von innen brüllt irgendwer etwas von "Hass" und "Jaetang", wer von den vieren es genau ist, kann ich nicht unterscheiden. Ich hoffe nur, es war nicht Jaemin, der vollständige Satz hätte dann nämlich bestimmt "Ich hasse dich Jaetang, weil du Jeno angerufen hast!" gelautet.

Mit dem Kopf noch ins Hausinnere gerichtet öffnet mein crush mir die Haustüre. Als er sich zu mir umdreht, reißt er seine Augen auf und schaut mich an wie schockgefrostet. Na Wahnsinn, das wird sicher ein tolles und aufschlussreiches Gespräch. Nicht!

Ich ziehe meine zusammengepressten Lippen etwas in die Höhe und quetsche mich dann an Jaemin vorbei ins Haus, bevor er noch auf die Idee kommt, die Türe einfach wieder zu schließen. Als ich mir die Schuhe an der gestreiften Fußbodenmatte abstreife und er mich immer noch ganz verloren ansieht, erkenne ich, dass er gar keinen Plan hat, was hier gerade läuft.

"Deine Brüder haben angerufen, wir müssten reden.", kläre ich ihn deshalb auf und fast noch im selben Moment, verändert sich sein Gesichtsausdruck. Ich wünschte nur, ich könnte sagen, ins positive, aber Jae sieht jetzt so aus, als wüsste er genau, was er der Meinung seiner Brüder nach mit mir zu bereden hat. Und sein schweres Schlucken macht mir klar, dass es wohl nichts angenehmes ist.

Er schiebt mich die Treppe nach oben und stellt mich mit den Worten "Machs dir bequem, ich muss noch kurz was klären.", in seinem Zimmer ab. Ich nehme seine Aufforderung sehr ernst, pfeffere also meine Jacke auf den Boden, wie ich es Zuhause auch gern mache und lasse mich dann auf sein Bett fallen.

Es ist so lila, kuschelig und weich und noch besser: es riecht durch und durch nach Jaemin. Da ich das Gestreite aus einem der Nebenzimmer als Bestätigung sehe, dass Jae noch beschäftigt ist und nicht jederzeit hier reinplatzen kann, drücke ich mein Gesicht nur ganz, ganz kurz in eines der vielen kleinen Kissen und sauge soviel Duft davon ein, wie nur möglich.

Der ein oder andere würde hierbei denken, ich habe ein paar psychopathische Züge entwickelt, aber wenn man blind vor Liebe werden kann, wieso dann nicht auch ein Psycho?

Das Gekeife wir weniger und ich höre eine Tür geräuschvoll ins Schloss fallen, also setze ich mich schnell an die Bettkante und warte, bis Jaemin kommt. Einen Moment später tritt er bereits ins Zimmer und kratzt sich nervös am Nacken, als wüsste er nicht ganz, wie er anfangen soll.

Am liebsten würde ich unser "Gespräch" einfach auf einen anderen Tag verschieben. Mehr als hinauszögern kann ich es allerdings nicht. Genau das habe ich soeben beschlossen, will ich aber wenigstens tun. Deswegen strecke ich meine Hände nach ihm aus und greife mehrmals in die Luft, als würde er direkt vor mir stehen und ich könnte ihn so zu fassen bekommen.

Müde lächelt er mich an, geht dann aber auf meine Bewegung ein. Beinahe ungeduldig ziehe ich ihn hoch auf die Matratze in meine Arme. Während mein Herz doppelt so schnell schlägt wie sonst, scheint Jae ganz ruhig zu sein. Er schaut mich nur an und fährt mit seinen Fingern über meine glühende Wange, sieht dabei aber so weggedriftet aus, als würde er gar nicht realisieren, was er da tut.

Auch ich ertappe mich dabei, wie ich ihm seine rötlich gefärbten Haare wieder und wieder aus der Stirn streiche und dabei schüchtern lächeln muss. Zu gerne würde ich mich ein Stück nach vorne beugen und ihm meine Lippen auf seine drücken, aber ich weiß, dass das nicht einfach so geht und außerdem habe ich viel zu viel Angst vor Jaemins Reaktion.

Plötzlich scheint wieder Leben in ihm zu erwachen, denn er öffnet seine Augen noch weiter, als vorhin an der Haustür und versucht, sich von mir wegzudrücken. Es versetzt mir einen Stoß in die Brust, denn Jae zeigt dadurch, dass er mich nicht bei sich haben will, aber ich kann ihn jetzt noch nicht loslassen.

Deshalb schlinge ich meine Arme noch ein weniger fester um seinen Oberkörper und schmiege mich an seinen, mir zugewandten Rücken. Ob er wohl meinen Herzschlag an seiner Haut spüren kann? "Bitte bleib~", flehe ich ihn an, "ich weiß nicht ob ich etwas falsch gemacht habe und wir nach diesem Gespräch keine Freunde mehr sind. Lass mich das jetzt noch genießen."

Geschlagen platziert er seinen Kopf in meiner Halsbeuge und seine Hände an meiner Taille, sodass ich an diesen Stellen Gänsehaut bekomme. Hoffentlich bemerkt er das nicht. Allerdings glaube ich, dass er jetzt im Moment gar nichts mehr bemerkt, denn es wirkt so, als wäre er auf meiner Brust eingeschlafen.

Unauffällig schiele ich zu seinem Gesicht, sehe aber dann, dass er ausdruckslos in die Leere starrt. "Also?", räuspere ich mich vorsichtig. Jaemin seufzt frustriert, wobei die dabei ausgestoßene Luft mich sachte am Hals kitzelt. Dann geht alles ganz schnell und seine Augen werden plötzlich glasig.

-----

Es ist extremst verblüffend das ich Dinge wie "Doppelt so schneller Herzschlag" oder "Angst vor der Reaktion" aufschreibe und nur ein paar Zeilen weiter unten ähnliche Aussagen im selben Kapitel aus der Sicht von Jaemin finde. Natürlich muss ich mich an dem Orginaltext orientieren, um die Wörtlichen Reden oder die groben Handlungsschritte übereinstimmen zu lassen, aber wenn ich beide Kapitel so lese, kommt es mir vor als wäre ich jemand, der eine Story kopiert, uff~

- "Nono"

How to tell I'm gay ~Nomin~Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ