Kapitel 2

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Als ich wieder zu mir komme dröhnt mein Kopf stark so sehr, dass ich vor Schmerzen nicht mal mein Kopf heben kann. Ich packe mir an die Schläfen und versuche mich zu erinnern was passiert ist. Ich sitze in einem dunklen Raum und sehe nichts außer Dunkelheit. Was ist passiert? Und wo bin ich?

Plötzlich erinnere ich mich an den blauäugigen, wie er mir nachgerufen hat und dann mich gepackt hat. Danach ist alles schwarz. Sofort werde ich panisch und versuche mich aufzurappeln, in dem ich mich an der Wand festhalte und mich hochziehe.

Er hat mich entführt! Ich muss sofort hier raus, bevor er mit mir Dinge tut, die ich mir ungern vorstellen möchte. Mein Atem geht unregelmäßig und als ich mich bewegen möchte stolpere ich und falle mit einem lauten Knall wieder auf den Boden. Schmerzhaft stöhne ich auf und packe mir an mein Knöchel, um festzustellen, dass eine fesseln dran befestigt ist. Was zur Hölle..? Automatisch steigen mir Tränen in die Augen, die ich vergeblich versuche zu unterdrücken. Was soll ich denn jetzt tun? Mein Bruder macht sich schon bestimmt sorgen, wer weiß wie lang ich schon hier liege!

Ich kann nicht mal etwas sehen und höre auch keine Menschenseele atmen. Es ist hier so still, dass ich selber meinen lauten Herzschlag höre. Ich darf jetzt nicht die Kontrolle verlieren, sondern mit Menschenverstand denken, um hier raus zu kommen. Es wird mir nichts nützen die ganze Nacht zu heulen und zu hoffen, dass ein Wunder passiert und mich hier jemand rettet.
Wäre ich doch nur an dem Abend früher Nachhause gegangen, statt mit Elif im Café zu quatschen.

Ich raufe mir verzweifelt die Haare und schließe für einen kurzen Moment die Augen, um mich zu sammeln. Alles wird gut, es wird schon irgendwie ein Ausweg geben. Vielleicht ist das auch nur ein Scherz von meinen Freunden, um mir Angst einzujagen.

Scherz? Im Ernst Dünya? So ein Scherz würd sich keiner meiner Freunde erlauben.

Ich stöhne verzweifelt auf. Zum ersten mal in meinem Leben kenne ich keinen Ausweg von dieser Situation. Ich mein dieser Kerl der mich entführt hat muss ein verdammt gefährlicher Mann sein, der viel Geld und Macht besitzt. Wie soll ich ihn denn entkommen?

Ich weiß die meisten Menschen an meiner Stelle würden vor Panik ausrasten und rum schreien, aber ich sehe keinen Sinn dahinter. Wer soll mich denn hier hören? Wahrscheinlich sind wir mitten im Nirgendwo. Und heulen möchte ich erst recht nicht. Ich möchte nicht, dass diese Menschen denken ich sei schwach und sie können alles was sie wollen mit mir tun und lassen!

Ich versuche vergeblich an den Fesseln zu rütteln, aber es hilft mir nichts. Plötzlich höre ich ein klicken an der Tür und etwas Licht von außen dringt in die Dunkelheit. Ich schlucke schwer und presse mich stark an die Wand. Schweißperlen bilden sich an meiner Stirn, als ich Schritte höre, die mir immer näher kommen. Da meine Augen sich noch nicht an die Helligkeit gewöhnt haben, sehe ich den jenigen nicht, der auf mich zu kommt. Bitte lieber Gott bewahre mich vor diesen Männer, die mir schreckliche Dinge antun möchten.

Ich war doch schon immer artig und hilfsbereit, womit habe ich das verdient?.

Die Schritte verstummen und endlich kann ich meine Augen richtig öffnen. Ich erblicke schwarze Lackschuhe, die dicht vor mir stehen. Mein Herz rast vor Angst und ich habe nicht den Mut, um hoch in sein Gesicht zu blicken. Er soll mir nicht anmerken, dass ich vor ihm Angst habe, denn dann würde er wissen, dass er die ganze Kontrolle über mich hat. So leicht werde ich nicht aufgeben, egal was komme!

"Die Prinzessin ist endlich mal wach". Seine dunkle raue Stimme dröhnt wieder in mein Ohr und ich weiß nur zu gut, wer vor mir steht.

Mein Entführer. Der blauäugige. Der, der mich mit seinen eisernen Blick erschaudert hat.

Mein Blick ist immer noch auf den Boden gerichtet und ich beiße mir fest auf die Zunge, um keinen dummen Spruch rauszulassen. Um hier heil raus zu kommen, muss ich meine Zunge zügeln, auch wenn es mir schwer fallen wird, nicht diesen Widerling in sein Gesicht zu spucken. Ich spüre wie sein Körper näher an mich ran kommt, indem er sich bückt und dabei fest mein Kinn umklammert, so dass ich ihn in seine Augen sehen muss. Ich verkneife mir dabei ein schmerzhaftes stöhnen, da er grad nicht sanft zu gepackt hat.
Sein Blick ist eiskalt und es scheint mir so, als ob er in meine Seele rein schaut. Ich kralle mich fest an den Boden und versuche mich mehr an die Wand zu drängen. Seine Berührung widert mich an, er soll mich gefälligst los lassen!

Hilflos | ✔️Where stories live. Discover now