Kapitel 32

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Rückblende Emirs Sicht (23 Jahre zu vor):

Seelenruhig sitzt der 5 jährige Emir an seinem Autoteppich und spielt dadrauf mit seinem Auto Spielzeugen. Er macht ab und zu Autogeräusche nach und hat dabei sehr viel Spaß. Das Haus ist erschreckend ruhig heute, weshalb Emir aber sehr beruhigt ist. Er ist froh, dass sein Stiefvater noch nicht daheim ist und er somit in Ruhe spielen kann. Seine Mutter ist für ein paar Tage auf Geschäftsreise, was ihn sehr zu schaffen macht. Er weiß nämlich ganz genau, dass ihn niemand somit beschützen kann, vor diesem Monster.

"Emir" hört er plötzlich seinen Stiefvater brüllen und er zuckt automatisch zusammen.

Sein Blick schellt direkt zur Tür und sein Herz fängt vor Angst an schneller zu klopfen. Es wundert ihn, dass er nicht mitbekommen hat, dass er gekommen ist, sonst hätte er sich so schnell wie möglich versteckt. Doch jetzt ist es zu spät, denn er hört schon die schweren Schritte, die die Treppen hoch steigen und wenige Minuten später, wird seine Zimmertür aufgerissen.
Seine Hände fangen an zu zittern, als er in die hasserfüllten Augen seines Stiefvaters guckt und er mit großen Schritten vor ihm zum stehen bleibt.
Pablos Kiefer ist vor Wut angespannt und er hat seine Hände zu Fäusten geballt, während sein Brustkorb sich stark senkt und hebt.

"Hab ich dir nicht verboten mit diesen Dingern zu spielen?!" knurrt er Emir sofort an und packt eines seiner Auto Spielzeuge, um es mit voller Wucht gegen die Wand zu schleudern.

Emir zuckt vor Schreck wieder auf und seine Unterlippe fängt verdächtigt an zu zittern. Er hat Angst, große Angst, denn er weiß ganz genau, was ihm bevor steht.

"Aber Papa..." versucht er ihn zu beruhigen, aber er wird sofort von Pablos scharfer Stimme unterbrochen.

"Hab ich dir nicht gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst?" brüllt er ihn an und packt ihn am Kragen, um Emir unsanft gegen die Wand zu drücken. "Ich bin nicht dein verdammter Vater!"

Emirs Augen füllen sich mit Tränen und er unterdrückt den Schmerz an seinem Rücken. Er fühlt sich in dem Moment hilflos, da auch niemand außer er und Pablo zu Hause ist und Pablo somit mit ihm alles anstellen kann, was er will. Am Ende wird es sowieso niemand mitbekommen..

"Tu-t mir leid" entschuldigt sich Emir mit seiner zierlichen Stimme und schaut ängstlich auf dem Boden.

"Ein 'tut mir leid' reicht nicht aus" er äfft sein tut mir leid nach und packt ihn grob an den Haaren, um daran fest zu ziehen.

Dieses Mal ist Emir nicht mehr so stark und die ersten Tränen kullern seine Wange herunter und leise Schluchzer verlassen sein Mund. "Papa hör auf bitte" bettelt er wieder ein Mal mit seiner ängstlichen Stimme.

Pablo wird wütend und spannt sein Kiefer so sehr an, dass seine Zähne dabei knirschen. "Ich hab dir gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst" brüllt er wieder und holt aus, um ihn kräftig mit seiner flachen Hand gegen die Wange zu schlagen.

Emir verliert dabei das Gleichgewicht und fällt mit dem Gesicht auf dem Boden. Seine Wange färbt sich sofort rot und Pablos Handabdruck ist deutlich zu sehen. Jetzt weint er noch mehr und zittert am ganzen Leib. Er macht sich so sehr klein und versucht sich mit seinen Händen zu schützen, während sein Stiefvater auf ihn mehrere Male mit voller Wucht tritt.
Schmerzhafte laute kommen aus Emirs Mund und er weiß sich selber nicht zu helfen. Er ist sich bewusst, dass er mehrere blaue Flecke haben wird und wieder ein Mal durch die Schmerzen nicht mehr ruhig schlafen kann.

"Komm mit du Abschaum" knurrt Pablo und packt ihn am Ohr, um ihn mit hinter sich her zu schleifen.

Emir schreit wieder auf und lässt die Tränen freuen im Lauf, während Pablo runter ins Keller zu steuert. Sofort wird Emir panisch und reißt die Augen auf.

"Bitte nicht ich habe angst dort unten" bettelt er und versucht sich los zu reißen, aber Pablo verstärkt nur sein Griff und schnauft wütend auf.

"Halt die Klappe" zischt er wütend und schubst ihn in den dunklen Raum rein, wo sofort Emir auf dem Boden fällt und sich die Knien aufschlürft. "Du bleibst die nächsten Tage hier, bis deine Mama wieder zurück ist" grinst er teuflisch und knallt die Tür zu, dabei schließt er auch ab.

Emir kriecht sofort in die Ecke und zieht die Beine an sein Oberkörper. Seine Arme platziert er um seine Beine und er wippt auf und ab, um sich etwas zu beruhigen. Im Raum sieht er nur Dunkelheit und es ist nicht das erste Mal, dass ihn Pablo hier einsperrt. Deshalb hat auch Emir so sehr Angst vor diesem Raum. Er wimmert leise und die Tränen kann er auch nicht stoppen. Vor Angst hat er sich auch in die Hose gemacht, ohne es überhaupt zu bemerken. Emir schämt sich abgrundtief und fühlt sich dreckig, aber was soll er anderes tun? Er ist grade mal 5 Jahre alt und muss schon so viel leid ertragen, obwohl er niemanden etwas schlechtes angetan hat.

"Mama?" flüstert er leise mit seiner weinerlichen Stimme. "Bitte komm nach Hause."

Er weiß ganz genau, dass ihn seine Mutter nicht hören wird, aber es beruhigt ihn etwas, mit sich selbst zu sprechen.

"Ich habe Angst..."

Überraschungggg 👀

Ich weiß das Kapitel ist sehr kurz, aber ich wollte in diesem Kapitel nur über Emirs Kindheit schreiben, also nimmt es mir nicht übel.

Das nächste Kapitel wird länger versprochen🥰

Viel Spaß beim lesen und bis bald 🙏🏻❤️

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