Kapitel 13

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"Wir müssen was?!" schießt es aus mir raus und ich schaue ihn unglaubwürdig an.

Es überrascht mich nicht das er weiß, dass ich einen Bruder habe. Heutzutage ist es sowieso leicht an Informationen von Menschen zu kommen, allein durch die sozialen Medien. Schon erschreckend eigentlich oder?.
Das Problem ist eher, dass er versucht, meinen Bruder gegen mich zu stellen. Wenn ich meinem Bruder Kerem weiß machen würde, dass ich abgehauen bin, aus eigenem Willen, dann würde er es mir nie verzeihen und mich verabscheuen, da ich ihn auch alleine gelassen habe und er mich auch ganz und gar nicht so erzogen hat. Ich kann so etwas nicht über mein Herz bringen! Er ist alles was ich habe und wenn ich ihn auch noch verliere, bin ich am Ende und ich würde in ein tiefes Loch fallen.

"Du hast richtig gehört. Du wirst ihm sagen, das du dich in einem Jungen verliebt hast, aber er ihn nie akzeptieren würde, da er viel illegales am Hut hat, so dass du beschlossen hast mit ihm abzuhauen, in ein anderes Land. Aus Liebe." erklärt er und verzieht keine Miene dabei.

Ich schlucke und mir kommen die Tränen hoch. "Hör zu verlang alles von mir, aber nicht das.. bitte" bettele ich schwach und eine Träne kullert mir die Wange herunter.

Ich hasse es vor ihm zu weinen. Ich fühle mich dann so unterlegen gegenüber Cem.

"Hör auf zu betteln. Tue was ich dir sage oder ich werde dir deinem Bruder was antun und das ist keine Leere Drohung" droht er und hält mir sein wegwerf-Handy hin.

Meins hat er bestimmt weg geworfen, damit man uns nicht orten kann.

Mehrere Tränen kullern mir meine Wange herunter und ich fühle mich einfach so schwach. Er nimmt mir meinen letzten Halt auf dieser beschissen Welt weg. Wenn mein Bruder aufhört mich zu suchen, bin ich endgültig hier gefangen. Und das ist auch sein Ziel..
Niedergeschlagen nicke ich und drücke auf die grüne Taste.

Ich will mir das Handy an dem Ohr halten, aber Cem hat da ganz andere Pläne. "Lautsprecher" befehlt er und ich bemühe mich, nicht die Augen zu verdrehen.

Ich drücke auf die Lautsprechertaste mit zitternden Händen und höre schon das Piepen in meinen Ohren. Nach dem Dritten Piepen ertönt auch schon seine Stimme, die ich so sehr vermisst habe.

"Hallo?" geht er ran und ich presse meine Lippen zusammen, um nicht los zu heulen.

"Hallo ich bin's Dünya" antworte ich und nehme tief Luft.

Die ganze Zeit über schaut mich Cem warnend an, was all das nicht leichter macht.

"Dünya?! Wo steckst du?! Gehts dir gut? Bist du in Gefahr? Verdammt ich hab mir so Sorgen gemacht" spricht er drauf hektisch los und ich kann mir bildlich vorstellen, wie er auf und ab geht.

"Mir geht es gut.. es ist alles in Ordnung mach dir keine Sorgen.." ich mache eine kurze Pause, da meine Stimme abbricht. Hoffentlich merkt er nichts, sonst würde er auch in Schwierigkeiten stecken und das könnte ich mir niemals verzeihen. "Ich bin freiwillig gegangen.. ich hatte nicht den Mut es dir persönlich zu sagen." spreche ich weiter und mein Herz bebt.

Stille. Nur Stille. Es macht mich wahnsinnig. Er sollte mich anschreien, mir sagen das er mir nicht glaubt, aber nicht schweigen.

"Was redest du da?" fasst er sich dann.

"Ich habe seit mehreren Monaten eine Beziehung. Ich liebe ihn, aber er ist kriminell.. zu kriminell... du würdest ihn nie akzeptieren, aber ich kann ihn nicht los lassen.. deshalb bin ich mit ihn abgehauen" erzähle ich ihm und schlucke laut.

Zu meiner Überraschung kommt meine Lüge sehr glaubhaft rüber. Eigentlich bin ich eine schlechte Lügnerin, aber wenn es darum ging, die Leute zu beschützen, die ich liebe, könnte ich auch meine Hände ins Feuer legen.

Hilflos | ✔️Where stories live. Discover now