Kapitel 39

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Völlig überfordert spüre ich seine Lippen auf meine, die sich dann gleichmäßig bewegen. Meine Augen flattern wie von selbst zu und vorsichtig fange ich auch an meine Lippen zu bewegen. Ich weiß nicht, was mich dazu treibt, denn Kuss zu erwidern, doch ich tue es einfach. Ich blende alles für einen kurzen Moment aus und küsse ihn mit voller Leidenschaft, so wie er es tut. Meine Hand platziere ich auf seine Wange und streife dann auch mit meinen Fingern über seine Bartstoppeln. Ich liebe es einfach.

Emir fängt an mich inniger zu küssen und streicht mit seiner Hand meinen Rücken auf und ab. Allmählich scheint es auch noch verdammt heiß in diesem Zimmer zu werden. Er dreht uns beide um, aber ohne den Kuss zu unterbrechen und stützt sich dann auf mich ab.
Meine Hände wandern in seine schwarze Haare und ziehen ihn näher an mich.

Ich bin so sehr vertieft in den Kuss, dass mich das plötzlich starke Klopfen an der Tür völlig aus dem Konzept bringt, so dass ich wieder ausversehen fest auf Emirs Unterlippe beiße.

"Aua" brummt Emir und löst sich von mir, um sich an die Unterlippe zu packen, die blutet.

Ich glaub das wird hier zum Ritual. Beim ersten Kuss war es genau so, nur da hat sein Handy geklingelt. Aber vielleicht sollte ich dem jenigen auch danken, der an der Tür klopft, da ich vielleicht Dinge getan hätte, die ich bereut hätte.

"EMIR?!" dringt Mert's Stimme zu uns, der immer noch fest gegen die Tür hämmert.

"Ich komm ja schon" brummt Emir sichtlich genervt und begibt sich zur Tür, was ich ihm nachmache.

Er öffnet die Tür und Mert scheint mich nicht zu bemerken, da ich direkt hinter Emir stehe. Es muss etwas wichtiges zu sein, denn so wie er aufgebracht an der Tür gehämmert hat, kann das nichts gutes heißen.

"Was ist mit deiner Unterlippe passiert Junge?" schießt es sofort aus ihm raus und ich trete leicht zur Seite.

Mert's Blick fällt auf mich und sein Mund formt sich zu einem 'oh', da er die Puzzleteile zusammenschließen kann. Leicht erröte ich und schäme mich plötzlich abgrundtief. Der denkt sich jetzt weiß Gott was und ich wollte kein schlechten Eindruck von mir hinterlassen.

"Oh Dünya du bist ja auch hier" grinst er dann plötzlich und schließt mich fest in seine Arme.

Ich bin leicht überfordert, da ich nicht damit gerechnet habe, dass er mich umarmt, jedoch schließe ich auch meine Arme um ihn, um nicht unhöflich rüber zu kommen. Emir schnauft genervt auf und zieht ihn wieder an der Schulter zurück.

"Was ist? Hab keine Zeit" fragt er dann genervt und zeigt ihm, dass er grade bei etwas gestört hat.

Ich kaue nervös auf meiner Unterlippe rum und wippe mit dem einen Fuß auf den anderen. Ich sollte so schnell wie möglich von hier verschwinden.

"Du muss mitkommen. Ich muss dir etwas zeigen" Mert's Miene ist wieder ernst und er schaut auch fest im Emirs Augen, während er seine Muskeln anspannt.

Sofort verspannt sich auch Emir und nickt leicht. "Verstehe. Komm Dünya" er sieht mich nicht an, sondern packt mich einfach am Arm und deutet mir meine Schuhe anzuziehen.

"Das ist keine gute Idee Emir" mahnt ihn Mert und deutet mit seinem Kopf auf mich.

Ich nicke sofort hastig. "Genau ich sollte gehen"

Ich versuche vor der unangenehmen Situation zu entfliehen. Ich kann ihn nicht mal in die Augen blicken, da dieser Kuss völlig freiwillig war. Am besten sollte ich vor ihm so gut es geht abhauen, doch Emir scheint mich zu durchschauen und schüttelt streng den Kopf.

"Sie kommt". Seine Unterton deutet keine Widerrede, weshalb sich Mert gestresst durch die Haare fährt und dann widerwillig nickt.

Hallo?. Was ist mit mir?. Warum fragt mich niemand, ob ich überhaupt mitkommen will?. Doch Emir's eiserner Blick lässt mich still bleiben und ruhig meine Schuhe anziehen. Ein bisschen neugierig macht es mich schon, was so dringend ist. Woher wusste überhaupt Mert, das Emir hier ist?.

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