Kapitel 37

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Unglaubwürdig schaue ich ihn an und kann seine Wörter nicht entziffern. Die denken, dass Ela tot ist? Oder hat vielleicht Emir nur einfach gelogen?. Ich verstehe es nicht und würde am liebsten mehr fragen, doch da ertönt plötzlich eine raue tiefe Stimme hinter mir, die mich stocken lässt.

"Was soll das hier werden?" knurrt Emir und Merts und mein Blick schellt direkt zur Tür.

Ein sehr angespannter und wütender Emir steht am Türrahmen, der die Hände zu Fäusten geballt hat. Ich muss laut schlucken, da ich sogar die Ader an seinem Hals erkenne. Er ist verdammt wütend und ich kann mir sogar vorstellen, dass er mich wieder raus wirft, so wie beim ersten Mal, als er das mit seiner Mutter mitbekommen hat. Mert macht grad den Mund auf, um sich zu rechtfertigen, doch Emir hebt seine Hand, so dass Mert wieder seinen Mund zu klappt. Er kommt mit großen Schritten auf mich zu, während ich stocksteif da stehe und zulasse, dass er mich gegen die Tresen drückt.

"Wer bist du, dass du dich in meine Angelegenheiten einmischt?" spuckt er direkt aus und packt mich fest an der Schulter.

Ich möchte etwas sagen, aber bringe kein Wort raus. Hab ich den eine Rechtfertigung? Nein die hab ich nicht. Ich wusste auch schon vorher, dass Emir es abgrundtief hasst, wenn man ihn fragen stellt, deshalb hab ich auch seinen Bruder gefragt. Wenn er das nicht mitbekommen hätte, dann wäre alles perfekt gewesen.

"Emir lass sie" murmelt Mert von hinten und kommt uns näher.

"Zu dir komme ich auch noch" zischt er Mert an, je doch wendet er seinen Blick von mir nicht ab. "Antworte" verlangt er.

"Ic-h war nur neugierig" bringe ich dann schlussendlich über meine Lippen.

"Neugierig?". Er lacht kurz sarkastisch auf, um mich danach mit schlitzaugen zu erdolchen. "Du solltest weniger Neugierig sein. Das bringt dich nur in Schwierigkeiten"

"Und du solltest freundlicher sein. Das würde dir Sympathiepunkte bringen" rutscht es aus mir aus, ehe ich mich überhaupt halten kann.

Ich höre wie Mert Kurz auflacht, aber direkt verstummt, weil ihn Emir wütend anguckt. Er malt mit seinen Kiefer Kreise und versucht sich wahrscheinlich zu beherrschen.

"Pass auf was du so von dir gibst und steck deine Nase nicht überall rein" warnt er mich und kommt mir mit seinem Gesicht noch nähere, um mich einzuschüchtern.

Ich schrecke nicht zurück und schaue von einem Auge zum anderen. Ich versuche irgendwas rauszulesen. Irgendwas was mir Hoffnung gibt, dass er doch nur der Unschuldige ist. Irgendwas, was ihn in meinen Augen nicht zu einem Monster macht. Diese Kastanienbraunen Augen sollen mir Leben schenken, mich vom Gegenteil überzeugen. Bevor ich weiter nach Rätseln kann, bricht er denn Augenkontakt ab und wendet sich dann schnaufend zu seinem Bruder.

"Fahr sie nach Hause" befehlt er ihm.

"Was jetzt scho-?"

Sofort unterbricht Emir ihn. "Ja jetzt sofort."

Seine Stimme hat eine gewisse Härter, die mir eine Gänsehaut verschafft. Ohne etwas zu sagen verlässt er dann die Küche und verschwindet, in dem er die Treppen hochläuft. Mert schaut mich entschuldigend an und schenkt mir ein leichtes Lächeln.

"Er wird sich schon wieder beruhigen" ermutigt er mich, was ich nur mit einem leichten Nicken erwidere.

Davon bin ich nicht ganz so überzeugt.

"Es tut mir leid, du wirst bestimmt gleich Ärger bekommen" sage ich schuldbewusst und seufze dann.

Vielleicht hätte ich diese Fragerei sein lassen sollen und lieber selbst etwas herausfinden. Ich mein Mert ist ein guter Mann, er hat keine schlechten Absichten, das merke ich ihn sofort an.

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