Kapitel 53

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"Vergiss es Emir. Ich werde dich nicht hier alleine sterben lassen" mittlerweile schreie ich schon, da ich im Moment so verzweifelt bin.

Ich kann es einfach nicht fassen, dass er all das von Anfang an geplant hat und mir nichts gesagt hat. Er hat alles durchschaut und sich nicht beirren lassen. Aber wie dumm konnte ich auch sein?. Dachte ich wirklich, dass Emir auf Cem's Plan reinfällt?. Dieser Mann durchdenkt alles was er tut. Ihn als dummer Mann stehen zu lassen, ist ein Fehler. Denn er ist alles andere als dumm, so wie er es schon gesagt hat.

"Dünya ich hab dir keine Frage gestellt, du wirst es tun müssen" knurrt mich Emir wütend an. "Denkst du wirklich, dass ich zulassen würde, dass du und unser Kind stirbt?"

Eisig schaut er mich aus seinen braunen Augen an, doch ich wende den Blick ab. Nicht fähig etwas aus meinem Mund ein einziges Wort zu sagen, Presse ich nur meine Lippen zusammen und lasse die Tränen frei im Lauf.

"Dünya guck mich an" verlangt Emir von mir, doch ich schaffe es nicht, meine Augen auf ihn zu richten. Mehrere Schluchzer entweichen meinen Mund, während ich innerlich hoffe, das das hier nur ein Albtraum ist und ich jeder Zeit erwachen werde. "Dünya sieh in meine Augen hab ich gesagt" seine Stimme ist dieses Mal fester und bestimmender, so dass ich mein Augen auf ihn richte.

Sein intensiver Blick seiner Augen durchbohrt sich in meine. "Ich habe es verdient" presst er heraus und wendet seinen Blick nicht ab.

Ich weiß zu gut, was er meint. Aber Emir Korkmaz hat alles andere verdient, als zu schreiben. Ich weiß, dass er kein Engel ist, je doch hab ich das Gute in ihm gesehen. Das Gute, welches er tief in seinem inneren verbirgt.

Ich schüttele sofort meinen Kopf und öffne meinen Mund, um zu protestieren, doch da kommt er mir zu vor. "Ich bin damals in diese scheiße eingestiegen, wegen Ela. Ich wollte sie finden und da hatte ich keine andere Wahl, als den selben Job wie Cem zu machen" er schluckt hörbar und schließt kurz seine Augen, so als würde er für einen kleinen Moment in seinen Erinnerungen versinken. "Und als ich dann erfahren habe, dass sie angeblich tot ist, gab es kein zurück mehr. Wenn du ein Mal drin bist, kommst du nicht mehr so leicht davon" er inhaliert die Luft tief in sich ein, während ich ihn wie gebannt zuhöre und ihn ungern unterbrechen möchte. "Aber ich wollte da auch nicht mehr raus.. ich weiß es ist falsch so zu denken, aber ich hatte einen gewissen Hass gegenüber Frauen empfunden... ich wollte dass sie genauso leiden, wie Ela leiden musste"

Mein Mund fühlt sich trocken an, als mir Emir dieses Geständnis macht. Er ermöglicht mir zum zweiten Mal einen tiefen Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Ich erkenne tiefe Reue in seine Augen, als er mir wieder in die Augen blickt. Der salzige Geschmack meiner Tränen verwelkt in meiner Zunge, da mich sein Geständnis noch emotionaler als vorher gemacht hat. Er ist nicht schuld, er war es nie. Er war zu sehr geblendet von seiner Wut, Hass und auch Trauer. Die Menschen um ihn herum, haben ihn zu dem Mann gemacht, der er heute ist. Und das macht mich verdammt wütend. Wie konnte sie ihn so sehr zerstören?.

"Es ist meine Strafe" fügt er noch hinzu.

"Emir es ist nicht deine Strafe. Es ist deren Strafe, siehst du das nicht?!" wütend spanne ich meinen ganzen Körper an und möchte am liebsten mit meinen bloßen Händen Cem erwürgen.

"Verdammt Dünya weißt du eigentlich wie viel Blut an meinen Händen klebt?" er versucht dabei seine gefesselten Arme zu bewegen.

"Aber du bereust es. D-u könntest dich ändern" verzweifelt blicke ich ihn an, doch Emir lacht nur leicht sarkastisch auf.

"Macht es all das rückgängig, nur weil ich es bereue? Kommen die Menschen dann wieder zurück, die ich umgebracht habe?" er schnauft auf. "Du bist viel zu gutherzig. Siehst immer an allen Menschen das Gute, aber so ist es nicht. Menschen werden dich dafür sehr ausnutzen, pass auf."

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