Kapitel 36

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Bevor ich überhaupt eine Reaktion geben und die Wörter realisieren kann, werde ich schon an der Schulter gepackt und gegen die Wand gepresst. Mein Körper fühlt sich gelähmt an und es ist so, als würde all das was grad geschieht, in Zeitlupe passieren. Ich fühle mich wie in Trance und kann ihren Worten nicht glauben schenken.

Emir Korkmaz? Er ist ihr Bruder?. Das muss doch alles nur ein Zufall sein. Ich mein auf dieser Welt gibt es bestimmt nicht nur einen Emir Korkmaz. Genau, er kann es nicht sein!. Er führt mit diesem Widerling Cem ein Geschäft, es muss definitiv ein anderer Emir Korkmaz sein.

"Na wem haben wir den da?" grinst plötzlich dieser jemand, der mich gegen die Wand gepresst hat.

Ich blicke in ein fremdes Gesicht, aber anhand seiner Kleidung merke ich, dass er zu Cems Männern gehört. Sofort fängt mein Herz an zu rasen und ich versuche ihn irgendwie weg zu drücken, aber er bewegt sich nicht vom Fleck.

"Lass mich gehen" zische ich sofort und kralle meine Fingernägel in die Wand hinter mir.

Ich bin geliefert. Ich bin freiwillig in die Arme von Cem gerannt und dieses Mal gibt es keinen Emir, der mich retten wird.

"Oh nein mein Boss wird sich freuen, dich zu sehen" grinst er mich wieder dreckig an und packt mich schon an den Haaren, um mich mit zu zerren.

Ich schreie sofort auf und versuche mich zu entreißen, in dem ich zappele, doch sein Griff verfestigt sich nur. Auch höre ich, wie uns Ela etwas hinterher ruft, aber wir sind zu weit weg, so dass ich nichts verstehe. Tränen sammeln sich in meinen Augen vor Schmerzen und ich platziere meine Hände auf die des Mannes, um seine Finger von meinen Haaren zu entreißen. Aber egal was ich tue, es hilft absolut nichts.

"Hör endlich auf du Schlampe" knurrt mich der Mann an und schubst mich mit einer enormen Kraft auf dem Boden.

Mein Kopf knallt auf den steinharten Boden und ich sehe kurz schwarze Punkte vor mir tanzen. Ich muss paar mal auch blinzeln, um wieder eine klare Sicht zu haben. Der Mann kommt auf mich zu und will mich grad wieder an den Haaren fassen, doch da wird er schon von jemanden gepackt und auf dem Boden gezerrt.

Perplex schaue ich den Jenigen an und erkenne sofort seine schwarzen Haare wieder. Er setzt sich auf dem Mann hin und fängt an ihn mit voller Wut zu schlagen, so dass er schon Blut spuckt und schmerzhaft stöhnt. Er ist da! Er ist wieder da und rettet mich. Aber wie? Wie kann er immer am perfekten Zeitpunkt da sein? Ich verstehe es nicht. Ich richte mich sofort auf und platziere meine Hand auf seinem Arm, die grad wieder ausholen wollte. Emirs Blick landet sofort auf mir und seine Gesichtszüge werden minimal sanfter. Er hat Blut an seinem weißen Hemd kleben und atmet heftig ein und aus.

"Lass uns bitte von hier verschwinden" flehend sehe ich ihn an, dabei fangen meine Hände an zu zittern.

Kurz sieht er den schon bewusstlosen Mann an und dann mich. Ohne etwas zu sagen, steht er dann auf und packt mich grob am Handgelenk, um mich hinter sich mit herzuziehen. Sein Griff ist fest und tut schon weh, aber diesen Schmerz nehme ich nur am Rande wahr. Er ist auch für seine Verhältnisse ruhig, zu ruhig. Ich hätte erwartet, dass er mich anschreit und mir Vorwürfe macht, was ich den hier verloren haben. Aber er ist einfach nur still und steuert zum Fenster hinzu, wo ich reingeklettert bin.

Ich sollte eigentlich die Weite von ihm suchen, doch stattdessen lasse ich mich von ihm gleiten und zeige ihm so mein Vertrauen. Er ist ein schrecklicher Mann-ein Mann wessen Schwester entführt und misshandelt wurde. Ein Mann welcher genau das selbe mit anderen Frauen tut, obwohl er doch diesen Schmerz kennen müsste.

Ich frage mich nur noch einst: Wieso?.

Emir packt mich an den Hüften, so dass ich aufzucken muss, da ich nicht damit gerechnet habe. Er tut so als hätte er es nicht bemerkt und hebt mich hoch, damit ich mit Leichtigkeit aus dem Fenster klettern kann. Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, wenn er mich anfasst. Und jetzt wo ich erfahren habe, dass Ela seine Schwester ist, widert mich das umso mehr an, dabei habe ich gedacht, dass unser Verhältnis zueinander besser geworden ist. Wie dumm ich doch bin... Emir verbirgt so viele Geheimnisse. Was wenn es noch mehr solche Sachen gibt über ihn?. Ich lege diese Gedanken bei Seite und sehe zu, wie Emir mir nach geklettert.

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