Kapitel 29

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Es war Montag am späten Vormittag und ich saß gerade neben Jayden im Auto, das er sich von seinen Eltern für ganze drei Tage ausgeliehen hatte. Sie brauchten es angeblich sowieso kaum und für uns beide war es eindeutig praktischer mit einem Auto zu dem Ort zu fahren, an dem wir campen würden.

Während der gesamten Fahrt hatte ich entweder leise zu der Musik, die aus dem Radio tönte, mit gesungen oder, sowie den Rest der Fahrt, Jayden mit Fragen über das anstehende Ereignis gelöchert. Wieviele Freunde kommen würden, wer diese ganzen Freunde denn genau waren, was wir machen würden, wie wir uns dort einrichten würden, und so weiter.

Deshalb war es auch nicht gelogen zu sagen, dass Jayden am Ende eindeutig genervt von mir war. Sollte er doch, ich durfte ja wohl noch meine Fragen stellen. Und richtig beantwortet hatte er sie sowieso nie, meistens kam nur etwas wie: "Das wirst du dann schon sehen." oder "Lass dich überraschen."

Trotzdem fühlte ich mich etwas schuldig, als wir angekommen waren. Eigentlich hätte ich mich auch bei ihm entschuldigt, was ich normalerweise nicht so oft und schnell tat. Aber dafür war überhaupt keine Zeit, denn kaum war ich aus dem parkenden Auto ausgestiegen, kamen schon die Freunde, offenbar waren wir die letzten.

Etwas abseits stehend beobachtete ich, wie Jayden von seinen Freunden begrüßt wurde. Es waren drei Jungs dabei, aber zu meiner Zufriedenheit auch zwei Mädchen. Wobei die Zufriedenheit etwas sank, als die Mädchen Jayden mit einer herzlichen Umarmung begrüßten. Es fühlte sich an wie ein kleiner Stich im Herzen, doch ich zwang mich zur Vernunft. Es gab nicht mal einen Grund eifersüchtig zu sein.

Einen der Jungen kannte ich ja schon, denn Chris war schließlich auch dabei. Er kam auf mich zu und umarmte mich zur Begrüßung einfach. "Hey." grüßte ich ihn leicht lächelnd zurück.

"Und du bist?" schien mich einer der Jungen plötzlich ebenfalls zu bemerken und näherte sich mir.

"Alison, du kannst mich aber Ally nennen." lächelte ich ihn freundlich an.

Er grinste zurück und nickte mir zu. "Alex."

"Und du brauchst ihn gar nicht erst unter die Lupe zu nehmen, denn er ist meins." warnte mich eines der Mädchen in einem warmen Ton. Ich lachte nur kurz leise und nickte dann. "Sophie." stellte sie sich mir vor und schüttelte mir erstmal lächelnd die Hand.

Gleich darauf stellten sich mir auch noch die beiden anderen vor. Das Mädchen hieß Maya und der Junge war Sam.

Ich denke, das konnte ich mir merken. Alex, Sam, Sophie, Maya und natürlich Jaydens Cousin Chris. Insgesamt  waren wir also zu siebt, was ich eine gute Zahl fand. Nicht zu wenig, aber eindeutig noch im überschaubaren Bereich.

"Also, sind eure Zelte schon aufgebaut?" fragte Jayden, der sich mittlerweile neben mich gestellt hatte.

"Nein, nicht ganz." antwortete Sam für alle.

Somit war es einstimmig beschlossene Sache zuerst die Zelte auf zu bauen und dann weiter zu sehen. Sie hatten das ja schon öfter gemacht, aber ich wusste überhaupt nicht, wie das normalerweise ablief, da Jayden vorhin im Auto nicht sonderlich gesprächig gewesen war.

Ich half Jay die Sachen aus dem Auto auf die große Wiese zu tragen und versuchte ihm beim Aufbau des Zeltes zu helfen, auch wenn ich wahrscheinlich alles nur noch schlimmer machte.

"Willst du deinen Freunden eigentlich sagen, dass wir in Wahrheit gar nicht zusammen sind oder nicht?" fragte ich Jay.

"Hmm, mir egal. Von mir aus können sie es schon wissen, aber ich weiß nicht ob es so schlau ist, es vor Chris zu sagen. Immerhin kann es gut sein, dass wir nochmal so ein Familientreffen machen und nicht, dass er sich dann verplappert. Aber ich würde sagen, dass wir dem Thema einfach aus dem Weg gehen." antwortete er mir ohne mich an zu sehen, da er damit beschäftigt war, das Zelt ordentlich auf zu bauen.

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now