Kapitel 12

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An diesem Morgen wachte ich früher auf als sonst, denn ich hatte auf einmal den Drang zu husten. Ich fuhr mit dem Kopf nach oben, während ich anfing zu husten, und stieß dabei mit höchster Geschwindigkeit gegen etwas Hartes. Schmerzvoll jaulte ich auf und öffnete meine Augen einen Spalt breit um zu sehen, weswegen ich jetzt wahrscheinlich eine Beule bekommen würde.

"Guten Morgen, Honey!" begrüßte mich Jay enthusiastisch. Scheinbar war ich gegen seinen Kopf geknallt, denn auf seiner Stirn zeichnete sich ebenfalls ein roter Fleck ab. Fragte sich nur, wie das passieren konnte.

"Was hast du getan?" stöhnte ich und vergrub meinen Kopf dabei in den Kissen, sodass bei Jay wahrscheinlich nur ein unverständliches Nuscheln ankam.

"Ich hab dir Luft in den Mund gepustet, sodass du husten musstest und aufwachst. Leider hab ich nicht damit gerechnet, dass du hochfährst, denn mein Kopf war noch über deinem und dann sind wir zusammen gestoßen." erklärte er amüsiert.

"Und warum weckst du mich überhaupt so früh?" fragte ich jammernd. Ja, ich war absolut kein Morgenmensch und jetzt war ich noch nicht mal halbwegs ausgeschlafen. Gestern Abend hatten wir noch lange ferngesehen und danach hatten wir gemeinsam mit seinen Eltern gegessen, was ziemlich schweigsam abgelaufen war. Demzufolge war ich eher spät ins Bett gegangen und heute wurde ich schon so früh von Jayden aufgeweckt. Das bedeutete für mich, dass ich viel zu wenig Schlaf bekommen hatte.

"Weil ich mit dir in die Stadt will. Du brauchst noch Flip-Flops und irgendwas anderes schönes finden wir bestimmt auch. Aber davor wollte ich in einem netten Café mit dir frühstücken." antwortete er mir.

"Alles schön und gut, aber warum machen wir das so früh?" beschwerte ich mich wieder.

"Würden wir es später machen, wäre ich bis dahin schon verhungert." verteidigte sich mein Fake-Freund. "Und jetzt steh auf, sonst erledige ich das für dich."

"Du darfst das Aufstehen für mich erledigen." grummelte ich müde.

"Du hast es so gewollt..." murmelte Jayden und hievte mich auf seine Arme, sodass ich seltsam verdreht an ihm hing. Aus Angst er würde mich fallen lassen, schlang ich meine Beine um seine Hüfte und meinen Kopf platzierte ich auf seiner Schulter, um weiter schlafen zu können.

"Du bist schwer." stellte Jayden nüchtern fest und trug mich irgendwo hin, wohin genau wusste ich nicht, da meine Augen geschlossen waren.

"Bin ich nicht!" widersprach ich ihm sofort. "Schon vergessen? Ich bin deine Freundin, da sagt man sowas nicht mal, wenn es stimmt."

"Aber bei dir stimmt es nicht, oder was? Zu wenig Selbstbewusstsein hast du aber auch nicht. Alle anderen würden sich nicht tragen lassen, weil sie denken sie wären zu schwer und du..." Er ließ den Satz unvollständig im Raum stehen.

"Gut, ich habe verstanden, dass ich anders und schwer bin, können wir jetzt über was anderes reden?" Ich kam eben klar mit meiner Figur, ich fand mich nicht fett, aber ich dachte auch nicht, dass ich die schönste Figur hatte.

"Anders sein ist gut. Außerdem wirkst du bestimmt nur so schwer, weil ich dich irgendwie umständlich trage und ich mag es sowieso, wenn Mädchen nicht solche Hungerhaken sind." versuchte er es wieder gut zu machen.

"War das jetzt ein echtes Kompliment?" fragte ich grinsend.

Wahrscheinlich wäre ich nach unserem Gespräch wirklich wieder in seinen Armen eingeschlafen, hätte er nicht gerade da endlich sein Ziel erreicht.

"Ahh!" schrie ich und musste entsetzt feststellen, was sein Ziel gewesen war.

Ich stand frierend unter der eiskalten Dusche, die ich so schnell es ging wieder ausmachte. Jayden selbst wurde dabei auch etwas nass, da er mich fest gehalten hatte. Aber im Gegensatz zu mir hatte er wenigstens keinen klitschnassen Schlafanzug und Haare.

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now