Kapitel 14

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"Warum zur Hölle hab ich einen Penis auf dem Rücken?!"

Ich stand gerade oben ohne im Badezimmer und stand mit dem Rücken zum Spiegel, um durch merkwürdige Kopfverrenkungen das Gemälde auf meinem Rücken zu betrachten.

Offenbar hatte mich Jayden nicht wirklich eingecremt, sondern mit der Sonnencreme nur einen riesigen Penis auf meinen Rücken gemalt. Dadurch hatte ich einen ziemlichen Sonnenbrand am Rücken und in der Mitte konnte man die weiße Form eines männlichen Geschlechtsteils sehen.

Jayden, der außerhalb des Badezimmers war, schien etwas sagen zu wollen, doch es kam nur ein Lachen heraus.

"Das ist nicht witzig, verdammt! Was denkst du wie blöd die Leute schauen werden, wenn ich mich im Bikini an den Strand lege und dann jeder dein misslungenes Kunstwerk sehen kann?" Wenn ich nicht gerade in Australien wäre, hätte es mich wahrscheinlich nicht so sehr geärgert, aber hier war es warm und ich würde viele freizügige Klamotten tragen. Aber jetzt würde ich diese Klamotten sicherlich nicht mehr tragen und versuchen meinen Rücken möglichst gut zu verdecken.

"Lass mich mal sehen." sagte mein bald wahrscheinlich Ex-Fake-Freund und machte Anstalten die Tür zu öffnen.

Hektisch griff ich nach einem Handtuch und wickelte es mir um den Oberkörper, damit Jay nichts zu sehen bekam, was nicht für seine Augen bestimmt war.

Als Jayden das Badezimmer betrat, sah ich ihn böse an.

"Warum machst du sowas?" fragte ich ruhiger als geplant. Ich musste klare Grenzen ziehen. Sein kleiner Streich war nicht der Weltuntergang, aber wenn ich ihm sofort verzeihen würde, würde er denken er könnte sich alles erlauben.

"Ach komm, das war doch lustig." meinte er und lehnte sich gegen den Türrahmen.

"Für dich vielleicht." widersprach ich ihm.

"Bist du jetzt ehrlich böse auf mich?" fragte er und sah mich traurig an, wobei ich genau erkannte, dass er das nur spielte und nicht wirklich verletzt war.

"Hmm. Vor allem hast du damit meine Chancen auf Hautkrebs erhöht, weißt du nicht wie empfindlich die Haut ist? So ein krasser Sonnenbrand tut ihr bestimmt nicht gut. Willst du etwa, dass ich an Krebs sterbe?"

"Was?" Ungläubig sah er mich an. "Nein, wieso sollte ich wollen, dass du stirbst? Wer würde mich denn sonst vor meinen Eltern beschützen, Honey?" säuselte er und ich musste mir ein kleines Grinsen unterdrücken.

"Sie dachten übrigens du wärst schwul." erzählte ich ihm vom dem Gespräch, welches ich zu Beginn des Tages belauscht hatte.

"Woher willst du das wissen?" fragte er mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen.

"Ich hab heute morgen ein Gespräch von ihnen belauscht." gab ich zu und griff nach dem Bikinioberteil, das ich vorhin hier im Bad ausgezogen hatte.

"Ich bin nicht schwul, falls dich das beruhigt. Und was haben sie noch gesagt?"

"Ich weiß nicht, du wärst mir wahrscheinlich sympathischer wenn du schwul wärst. Und deine Mutter wirkte wieder ziemlich skeptisch, was unsere Beziehung angeht." berichtete ich ihm.

"Tut mir leid, mein kleines Engelchen, aber wir müssen wirklich bald zu härteren Mitteln greifen. Wenn sie raus finden, dass diese Beziehung nur vorgetäuscht ist, wird wahrscheinlich alles noch schlimmer als vorher."

"Dein kleines Engelchen?" wiederholte ich, wobei meine Augenbrauen in die Höhe schossen. "Und jetzt geh und lass mich meinen Bikini wieder anziehen." bat ich und war erstaunt, dass er kurz darauf tatsächlich aus dem Bad verschwunden war. Ich ließ das Handtuch fallen und zog mir das mittlerweile getrocknete Bikinioberteil wieder an, das Unterteil trug ich sowieso noch.

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now