+ Kapitel 41

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"Nein, Alison, ich will nicht!" Jayden wehrte sich wie ein kleines Kind dagegen aus seinem Auto zu steigen.

"Du musst doch nicht nervös sein." lachte ich und versuchte weiter ihn aus dem Auto zu zerren. Ich war schon längst ausgestiegen und stand an der geöffneten Fahrerseite, wo Jay partout nicht aussteigen wollte.

"Ich bin überhaupt nicht nervös." verteidigte er sich, was mich noch breiter grinsen ließ.

"Warum willst du dann nicht aussteigen?" fragte ich ihn neugierig.

Daraufhin sagte er erstmal eine Weile nichts und starrte an mir vorbei. Ich konnte sein Gehirn förmlich rattern hören, jetzt würde ich ihm seine Antwort sowieso nicht mehr abkaufen.

"Woher soll ich wissen, dass du nicht irgendwas Böses mit mir vorhast? Du könntest mich dort drinnen einsperren." erwiderte er wenig überzeugend und zeigte auf das Haus, vor dem wir parkten.

"Das werde ich nicht machen, warum sollte ich auch?" Er sollte sich endlich geschlagen geben, ich war zu schwach, um ihn aus dem Auto zu ziehen und meine Eltern warteten schon.

Richtig, meine Eltern wollten Jayden kennen lernen und das war der Grund, weshalb sich Jayden weigerte auszusteigen. Meiner Meinung nach war das nicht wirklich berechtigt, es waren nur meine Eltern und ich hatte seine Eltern auch schon kennen lernen müssen, weniger unvorbereitet.

"Du hast mich seit gestern Vormittag nicht mehr richtig geküsst, ich wette zu planst irgendwas." Es war ja echt niedlich, dass er solche Angst vor meinen Eltern haben musste, aber lange würde ich das nicht mehr aushalten. Wenigstens wusste ich jetzt, dass ich ihm wirklich viel bedeuten musste, wenn er das Treffen mit meinen Eltern nicht versauen wollte. Dass zu spät kommen aber auch nicht perfekt war, schien er zu vergessen. So oder so, meine Eltern würden ihn akzeptieren egal wie schlecht er sich verhalten würde, solange er mich glücklich machte.

"Ich liebe dich doch." murmelte ich, um ihn zu beruhigen und beugte mich etwas vor, damit ich ihn küssen konnte.

Als ich plötzlich den Boden unter meinen Füßen verlor, quietschte ich erschrocken auf.

"Was soll das?" beschwerte ich mich, als ich realisierte, dass mich Jayden zu sich ins Auto gezogen hatte.

"Ich liebe dich auch." schmunzelte dieser auf einmal total gelassen und küsste mich wieder, bevor er sich von mir löste, ausstieg und mit lockeren Schritten auf das Haus meiner Eltern zu lief. "Kommst du endlich?" fragte er, während er stehen blieb und sich zu mir umdrehte. Ich saß immer noch verblüfft im Auto, ehe ich realisierte, dass er mich verarscht hatte.

"Ich hasse dich!" rief ich ihm rüber, versuchte dabei aber nicht zu laut zu sein, damit das am Ende nicht noch meine Eltern mit bekamen. So schnell es ging, stieg ich aus dem Auto, in dem er mich zurück gelassen hatte und lief auf ihn zu.

"Eben klang das aber noch anders, Honey." grinste er frech und sperrte sein Auto mithilfe des Funkschlüssels ab.

"Du hast das alles geplant! Erst bringst du mich auf die Palme, dann küsst du mich und lässt mich danach verdattert zurück, du Arsch! Ich werde dich heute ganz alleine in unserem großen Bett lassen und bei Melissa schlafen." Ich war kurz davor ihm beleidigt gegen die Brust zu schlagen, doch ich ahnte schon, dass mir das wieder mehr weh tun würde als ihm.

"Vielleicht." gab er nur grinsend zurück. "Weißt du, ich habe deine Eltern schon mal flüchtig kennen gelernt, als ich mit deinem Bruder unterwegs war, sie sind echt nett. Kein Wunder, dass sie so eine Tochter wie dich erzeugt haben, auch wenn du gerade nicht so nett bist."

"Schleimer!" verurteilte ich ihn, auch wenn mir aufgrund seiner Worte warm ums Herz wurde.

"Aber ich liebe dich trotzdem." Er zog mich in seine Arme, was ich widerwillig zu ließ, insgeheim aber zufrieden aufseufzte.

Ehe ich mich versah lagen seine Lippen erneut auf meinen und seine Hände wanderten etwas weiter nach unten zu meinem Hintern.

"Jayden, nicht hier!" versuchte ich ihm zu entkommen, was leichter gesagt als getan war, immerhin musste ich erstmal gegen meinen eigenen Willen kämpfen und dann gegen Jayden selbst.

"Verzeihst du mir?" wollte er wissen, ohne seine Hände von meinem Hintern zu nehmen.

"Hmm, nur wenn du dich bei meinen Eltern gut benimmst und ich heute Abend eine Massage bekomme."

"Einverstanden." nickte mein Freund und zog mich nach einem kurzen weiteren Kuss zur Tür.

Erst da bemerkte ich, dass mein Vater bereits dort stand und uns beobachtet hatte. Von wegen meine Eltern seien nett und höflich.

Automatisch wurde ich rot und schlug Jay auf den Arm, woraufhin er endlich seine Hand von meinem Hintern nahm.

"Hallo, Jayden, du scheinst ja echt ganz andere Seiten aus meiner Tochter hervor zu holen. Da wünschte ich mir doch nochmal jung zu sein." begrüßte ihn mein Vater freundlich. Tzz, warum mussten Männer immer zusammen halten? Sollten Väter nicht eher besorgt um ihre Töchter sein?

Gott sei Dank kam gerade meine Mutter, damit ich wenigstens nicht ganz so alleine war.

Nach einer herzlichen Begrüßung wurden wir dann auch endlich in das Haus meiner Eltern rein gelassen, wo es schon nach leckerem Essen roch.

Das Ganze verlief ähnlich wie das erste Abendessen, das ich mit Jayden's Eltern verbracht hatte. Apropos, sie wussten davon, dass Jay und ich nun wirklich zusammen waren und freuten sich darauf, dass wir nächstes Jahr wieder zu ihnen kommen würden. Ich freute mich auch darauf, denn mittlerweile verstand ich mich echt gut mit Jays Mutter Ella und außerdem hatte ich dann die Möglichkeit Finn, Olivia und all die anderen Leute wieder zu sehen, die mir dort doch ziemlich ans Herz gewachsen waren.

Nur verlief dieses Abendessen wesentlich entspannter und freundlicher als das in Australien. Bis auf die Frage, wann wir denn heiraten würden, mein Bruder würde ja auch bald heiraten und der war schließlich nicht viel älter als Jay. Wenigstens blieb uns das Thema Kinder erspart.

"Ich geh kurz auf's Klo." sagte ich, nach dem Essen und verschwand ins Bad. Als ich fertig war und das Bad verließ, wäre ich fast in Jayden hinein gelaufen, der vor der Tür gewartet hatte.

"Deine Eltern haben mich beim Abräumen nicht mithelfen lassen, deswegen bin ich dir gefolgt." erklärte er mir von selbst und zog mich wie vorher in seine Arme. "Und ich wollte dir sagen, dass ich dich liebe. Mir ist es wirklich wichtig, dass du das weißt. Ein Leben ohne dich kann ich mir nicht mehr vorstellen. Und ich hoffe, dass es eines Tages wirklich dazu kommen wird, dass wir über Hochzeit und Kinder reden können."

"Ich hoffe das nicht." sagte ich, weshalb Jaydens liebevolles Lächeln ins Schwanken geriet. "Ich weiß es. Uns kann nichts auseinander bringen, wir werden immer einen Weg finden, das verspreche ich dir."

Genauso wie wir es immer tun würden, fanden auch unsere Lippen einen Weg zueinander und besiegelten diesen besonderen Moment.

Es gibt doch einfach nichts schöneres als Kitsch, nicht? Aber ich kann nicht anders, es fällt mir so schon schwer Jally alleine weiter durchs Leben ziehen zu lassen (sollte ich Poetin werden?) ♥

Im Anschluss noch die Danksagung inklusive ein paar Fragen (insbesondere eure Meinung ist gefragt) und Informationen darüber, wie es jetzt weiter geht. :)

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now