Kapitel 34

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Kurz nach Jaydens Rückkehr vom Einkaufen schickte ich Chris auch wieder weg, da ich wegen dem Vorfall, der eigentlich nie passiert war, echt Schuld Gefühle hatte. Und das obwohl ich in keinster Weise dazu verpflichtet war, Jayden treu zu sein, und er mich mindestens genauso verletzt hatte. Falls ihn das, was er glaubte gesehen zu haben überhaupt störte, wahrscheinlich war es ihm sowieso total egal was ich mit wem tat.

"Jayden?" rief ich laut, da ich nicht genau wusste, wo er steckte.

"In der Küche." kam es emotionslos zurück. Ich folgte der Stimme und endete tatsächlich in der Küche, wo Jayden mit dem Rücken zu mir stand und mit irgendetwas herum hantierte.

"Ist Chris weg?" fragte er, nachdem er sich für eine kurze Sekunde umgedreht hatte und dann wieder weg von mir sah.

"Ja, ich hab ihn gerade raus gebracht." antwortete ich und setzte mich auf die Theke. "Was kochst du?"

"Spaghetti mit Tomatensauce." erwiderte er.

"Also das ist aber nicht so besonders, wie du es angekündigt hast." schmunzelte ich etwas, auch wenn ich immer noch ein beklemmendes Gefühl wegen vorher hatte.

"Es wäre zu kalt, um noch an den Strand zu gehen. Also lassen wir das und dann kann ich mir gleich die Mühe für ein gutes Essen sparen." erklärte er mir schlicht mit einem knappen Seitenblick zu mir.

"Ich hab sowieso gar keinen großen Hunger mehr, weil ich schon so viel gegessen habe." beruhigte ich ihn, auch wenn mir klar war, dass das mit der Kälte eher eine Ausrede war. Erstens war es nicht kälter als sonst und zweitens würde das dem Jayden, den ich bisher kannte, nichts ausmachen. Aber es stimmte, ich hatte so viele Popcorn in mich hinein gestopft, dass ich jetzt kaum Hunger mehr hatte.

"Gegessen oder gelutscht?" murmelte Jayden gerade so laut, dass ich es verstehen konnte.

Dass es ihn so sehr stören würde, hätte ich nicht erwartet. Er benahm sich die ganze Zeit schon so abweisend und er schien es nicht mal verbergen zu wollen. Eigentlich hätte ich ihn ruhig noch ein bisschen in dem Glauben lassen können, dass da etwas gelaufen war, nachdem er mich schließlich auch so verletzt hatte. Aber ich brachte es nicht übers Herz und wollte ihn so schnell wie möglich aufklären, falls er mir überhaupt glaubte.

"Ich habe nur Popcorn gegessen und nichts anderes." versuchte ich ihm zu übermitteln, dass er völlig falsch lag.

"Ich habe auch nicht erwartet, dass du seinen Schwanz gleich runter schluckst." murmelte Jayden. Ich verstand es gerade so, da er es eher zu sich selbst sagte.

"Denkst du echt ich hätte Chris..." Allein bei dem Gedanken daran, errötete ich. Dass ich ausgerechnet mit Jayden über angeblichen Oralsex mit seinem Cousin sprach, hätte ich mir nie erträumt.

"Einen geblasen? Wenn du es nicht mal aussprechen kannst, solltest du solche Aktionen in Zukunft lassen." Jayden schüttelte den Kopf und goss das heiße Wasser, in dem die Spaghetti bis eben gekocht hatten, ab.

"Verdammt, ich habe nichts derartiges mit Chris getan und würde auch nie, glaub mir doch. Wärst du nur eine Minute länger geblieben, hättest du das auch gemerkt! Aber dir scheint es sowieso völlig egal zu sein, was ich sage." Es machte mich wütend, dass er mir nicht glauben wollte. Hatte er echt so wenig Vertrauen in mich? Würde er mir zutrauen, dass ich sowas machte, während Jayden einkaufen war um mir ein schönes Abendessen zu machen? So undankbar war ich echt nicht.

"Ja, weil es mich auch nichts angeht. Wir sind nicht wirklich zusammen und es ist mir egal, was du machst." Wollte er mich auf den Arm nehmen? Gerade warf er mir noch Sachen an den Kopf, die gar nicht stimmten und jetzt war ihm alles egal?

Fake RelationshipOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz