Kapitel 06

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Ich konnte nicht sehr lange schlafen, denn durch das ständige Klopfen an der Tür, wurde ich aus meinem Schlaf gerissen.

Es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder gesammelt hatte, nachdem ich mich im Bett aufgesetzt hatte.

Warum machte Jayden nicht auf? Ich wollte gerade aufstehen, da wurde die Tür von selbst geöffnet. Der Kopf von Ella erschien.

"Ich hoffe, dass ich nicht störe. Ich wollte nur sagen, dass es gleich Abendessen gibt." erklärte sie mir.

Ihr Blick fiel neben mich und sie zog verwundert die Augenbrauen in die Höhe. Ich folgte ihrem Blick und erkannte, dass Jay meiner Bitte von vorhin schon nachgegangen war. Neben mir waren ordentlich in einer Reihe Kissen gelegt worden, offensichtlich als Trennlinie des Bettes. Schnell legte ich mich halb darauf und versuchte die Kissen zu verwüsten, damit Jayden's Mutter nicht gleich Verdacht schöpfte. Aber ich denke, sie hatte es bereits gemerkt. Das fing ja schon mal gut an!

Ich räusperte mich. "Gut. Und, wissen Sie.. weißt du, wo Jayden ist?" fragte ich nach, da er hier nirgends zu sein schien.

Kommentarlos deutete sie auf eine Tür in Jayden's Zimmer, die ich erst jetzt bemerkte. Es war wahrscheinlich ein Badezimmer, was sollte es sonst sein?

Dankbar nickte ich und Ella verschwand wieder.

Ich nutzte die Zeit, um mich in diesem Zimmer genauer umzusehen. Die Wände waren weiß und wurden nicht von Postern oder Bildern verziert. Auch der Rest war ziemlich unpersönlich. Ein großes Doppelbett, das in der Ecke stand, mit vielen Kissen. Neben dem Bett stand ein kleiner Nachttisch. Das einzige was noch in dem Zimmer war, war ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch. Das Beste bemerkte ich aber erst jetzt. Ein großes Fenster bot einen bezaubernden Ausblick auf's Meer. Das Haus war zwar nicht direkt am Meer, aber trotzdem noch nah genug. Und hinter dem Fenster, war sogar ein - wenn auch wirklich kleiner - Balkon. Im Vergleich zu meinem Zimmer, war das hier der Wahnsinn. Auch, wenn ich fand, dass es zu schlicht und kahl war.

"Gefällt's dir?" vernahm ich auf einmal eine tiefe Stimme hinter mir. Ich zuckte zusammen und drehte mich weg vom Fenster und dem schönen Ausblick. Man könnte sagen, dass Jayden auch einen schönen Ausblick bot, doch soweit war es mit mir dann auch noch nicht.

"Hmm. Ich wusste nicht, dass deine Eltern so viel Geld haben."

"Sie arbeiten immer noch viel und sparen nicht gerade beim Ausgeben." erklärte er mir und zuckte mit den Schultern. "Meine Eltern haben das alles hier eingerichtet. Wirklich oft bin ich sowieso nicht hier." Er hatte mir ja bereits erzählt, dass seine Eltern vor ein paar Jahren hier her gezogen waren und er sie nur drei Wochen im Jahr besuchte.

"Mir gefällt's. Nur ist es ein bisschen unpersönlich." erwiderte ich.

"Wenn es dir besser gefällt, kann ich hier auch gerne Plakate von nackten Frauen aufhängen." Er musste grinsen, ich hingegen fand es weniger witzig.

"Du weißt, was ich meine." Ich ging an Jayden vorbei zur Tür. "Es gibt Abendessen." teilte ich ihm noch mit.

Ich ging Jayden hinter her, da ich nicht wusste, wohin wir gehen mussten. Erst jetzt bemerkte ich, dass seine Haare noch leicht feucht waren. Wahrscheinlich hatte er gerade geduscht. Und er roch gut und frisch. Ich konnte nicht beschreiben nach was genau, aber ich mochte den Geruch. Zumindest roch er nicht nach Zigarettenrauch und ich hoffte, dass es vorerst auch so blieb.

Ich selbst hatte auch mal eine Zeit lang geraucht und war froh, dass ich noch davon los gekommen war. Seitdem ging ich Zigaretten aus dem Weg. Zum einen, damit ich gar nicht erst wieder in Versuchung geraten konnte und zum anderen, weil es mich mittlerweile einfach anwiderte.

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now