Kapitel 17

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"Hey, das war meins!" beschwerte sich Jayden empört, als er sah, dass ich sein bestrichenes Toastbrot verschlang.

"Du sagst es. Es war deins." stimmte ich ihm grinsend zu, nachdem ich geschluckt hatte. "Aber falls es dich freut, das zu hören; es hat gut geschmeckt."

"Ich finde das nicht so witzig. An deiner Stelle würde ich Jay schleunigst ein neues Toast machen!" drohte Jayden indirekt, musste dabei aber selbst fast grinsen, weswegen ich das nicht wirklich ernst nehmen konnte.

Heute war schon Sonntag und da Ella und Jack beschlossen hatten heute an ihrem arbeitsfreien Tag alleine in der Stadt zu frühstücken, mussten Jay und ich alleine für unser Frühstück sorgen. Wobei eigentlich eher Jayden für mein Frühstück gesorgt hatte, selbst wenn es unabsichtlich war. Aber er war ja selbst Schuld, wäre er nicht genau dann auf die Toilette gegangen, nachdem er sein Toast fertig bestrichen hatte, wäre das Ganze nicht passiert.

"Ich habe keine Angst vor dir, deswegen bringt es nichts mir zu drohen." stellte ich seelenruhig fest.

"Du solltest Angst vor mir haben." widersprach mir Jay und kam nun langsam auf mich zu. Da ich auf einem Stuhl saß, war er viel größer als ich und ich musst meinen Kopf leicht in den Nacken legen um ihm in die Augen sehen zu können.

"Wieso?" fragte ich unschuldig und rutschte mit meinem Stuhl etwas weiter von Jayden weg, wodurch ein leises Knarzen entstand.

"Weil ich zu mehr Dingen fähig bin, als du denkst." erklärte er vage und schloss den Abstand zwischen uns wieder indem er einen Schritt nach vorne machte.

"Das ist nicht so schwer, weil meine Erwartungen von dir sowieso höchstens auf Kindergarten-Niveau sind." versuchte ich ihn zu provozieren.

"Machst du das absichtlich?" Jayden verharrte in seiner Position und starrte auf mich hinab.

"Was?"

"Du provozierst mich. Obwohl du weißt, dass ich dich dafür bestrafen werde." Er sagte das so ruhig, dass ich tatsächlich ein bisschen eingeschüchtert war, selbst wenn ich wusste er würde mir nicht ernsthaft etwas antun.

Fünf Sekunden nachdem ich das gedacht hatte, nahm ich alles nette wieder zurück. Denn ich lag mit dem Rücken auf dem kalten Boden des Esszimmers und wurde von Jayden attackiert, indem er mich so heftigt kitzelte, dass ich kaum noch Sauferstoff in meine Lungen bekam.

"Hör auf!" kreischte ich, es war gerade ja sowieso niemand außer uns hier. Und die Putzfrau, die jedes Wochenende einmal das Ganze Hause putzte.

"Warum sollte ich?" fragte er mich grinsend und ließ für einen kurzen Moment von mir ab, den ich dankbar dafür nutzte atemlos nach Luft zu schnappen.

Jayden beugte sich über mich und starrte mir in die Augen, ich starrte einfach zurück. Sie waren viel dunkler als sonst, fast schwarz.

Mein immer noch unregelmäßiger Atem prallte gegen seinen. Ich hatte das Gefühl in einer Blase zu sein, als würde die Welt um uns herum einen kurzen Augenblick stehen bleiben.

"Störe ich?"

Ich zuckte bei dem Klang von Finns Stimme so sehr zusammen, dass ich hart gegen Jaydens Kopf stieß. Hofftentlich würde ich keine Beule bekommen. Ich erinnerte mich daran, dass mir dasselbe vor ein paar Tagen schon passiert war.

"Was machst du denn hier?" fragte ich verwundert, nachdem ich wieder auf zwei Beinen möglichst weit entfernt von Jayden stand. Das einzige was noch an den Moment gerade erinnerte waren wahrscheinlich meine verwuschelten Haare und mein rosa angelaufenes Gesicht. Nicht zu vergessen der Ausdruck auf Finns Gesicht, der im Türrahmen stand und abwechselnd von Jay zu mir sah.

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now