Kapitel 11

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Ich betrat hinter Jayden das Haus und zog mir die Schuhe aus, bevor wir von Ella abgefangen wurden.

"Seid ihr am Strand gewesen?" fragte sie lächelnd, wobei ich ihren Blick eher als prüfend einschätzen würde.

Jayden nickte seiner Mutter zu und legte demonstrativ einen Arm um mich, da er scheinbar auch merkte wie misstrauisch seine Mutter wirkte. Kein Wunder, gestern Abend hatte sie ja mit bekommen, wie wir eine Trennlinie auf dem Bett gemacht hatten und ich bezweifelte, dass sie dachte es wäre weil wir unsere Beziehung sehr langsam angehen wollten.

"Ja, es war wirklich schön dort." stimmte ich zu und warf extra noch einen schmachtenden Blick in Jayden's Richtung.

Ich hoffte wirklich, dass es dabei bleiben würde, denn ich hatte keine Lust ihn vor seinen Eltern zu küssen, nur damit unsere Beziehung glaubwürdiger wirkte. Das erinnerte mich daran, dass Jay und ich noch immer keine Regeln für unsere Fake Beziehung aufgestellt hatten.

"Wir gehen jetzt duschen." sagte Jayden betont lässig, wobei er es sicher absichtlich so formuliert hatte als ob wir zusammen duschen würden.

"Na dann, viel Spaß noch." wünschte uns Ella und ging.

"Meinst du sie kauft es uns ab?" wollte Jayden im Flüsterton wissen, während wir die Treppe nach oben in unser Zimmer gingen.

"Keine Ahnung. Aber sie scheint zu merken, dass irgendwas nicht stimmt." antwortete ich.

"Dann müssen wir sie vom Gegenteil überzeugen." erklärte er und betrat nach mir unser Zimmer.

"Wie denn? Berührungen sind noch okay, aber ich hatte eigentlich nicht vor dich zu küssen." erwiderte ich, damit er das gleich wusste.

Jayden schloss die Zimmertür und stellte sich vor mich. Alles andere als sanft schob er mich gegen die Tür. Mit der linken Hand stütze er sich seitlich meines Kopfes ab, dadurch berührten sich unsere Körper zwar nicht, aber er war mir trotzdem noch zu nah.

"Bist du dir sicher, dass du mich nicht küssen willst?" hauchte er mir ins Gesicht und starrte mir dabei so intensiv in die Augen, dass ich schlucken musste.

"Ja." brachte ich etwas atemlos und zugegeben ziemlich unsicher hervor.

"Du solltest es zumindest einmal ausprobieren, bevor du dich entscheidest." widersprach er mir leise und strich mir mit seiner freien Hand eine nicht vorhandene Haarsträhne hinters Ohr. Zumindest hatte ich sie davor nicht richtig wahr genommen.

Ich sagte nichts, stattdessen starrte ich ihm immer noch unsicher in die Augen. Eigentlich hatte ich mich schon lange wehren sollen und ich wollte das auch, aber irgendwie hatte ich gerade nicht mehr die Macht über meinen Körper.

Der Moment wirkte gerade in einer seltsamen Weise magisch auf mich. Aber nachdem mir Jayden einen federleichten Kuss auf meinen Unterkieferknochen gegeben hatte, wachte ich aus meiner Art Trance auf.

"Ich gehe jetzt duschen, und zwar allein." murmelte ich knapp und sah dabei an einen unbestimmten Fleck hinter ihm. Ich quetschte mich an Jayden vorbei und huschte etwas verlegen ins Bad.

Warum reagierte ich so darauf? Bestimmt war es nur weil ich schon lange nicht mehr so einen Moment mit einem jungen Mann gehabt hatte. Das musste es sein.

Als ich nach einer knappen Dreiviertelstunde wieder aus dem Bad trat, fühlte ich mich frisch und wohl.

Ich beschloss einfach so zu tun als hätte der Moment zwischen uns vorher nicht statt gefunden. Als hätten mich seine tiefen Augen nicht gefesselt, als hätte ich nicht seinen warmen Atem und seine weichen Lippen an meiner Haut gespürt, als hätte - ja, wir haben's verstanden, Ally!

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now