Kapitel 18

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Kaum dass ich die Haustüre geöffnet hatte, wurde ich von Jayden aufgehalten, der mich aus leicht zusammen gekniffenen Augen ansah. "Wo warst du so lange?"

Etwas verwundert sah ich ihn an und schloss erstmal die Türe hinter mir. "Ich war mit Finn unterwegs." Ich zog meine Schuhe aus und hängte meine Jacke auf. Dann wollte ich an Jay vorbei, doch er hielt mich mit einem Arm an der Taille zurück.

"Das weiß ich. Aber warum kommst du erst jetzt wieder zurück?" spezifierte er seine Frage.

"Es ist gerade mal fünf Uhr." teilte ich ihm mit. Ich verstand sein Problem nicht und wollte jetzt einfach mal meine Ruhe haben. Ich war schon fast eine Woche hier und brauchte mal wieder Zeit um mit meiner Familie und meinen Freunden zu schreiben und zu telefonieren.

"Hast du ihm von unserer Beziehung erzählt?" fragte er neugierig weiter. Was sollte das hier werden? Ein Verhör? Ich war doch nur mit einem Freund unterwegs gewesen!

"Ja, ich habe ihm die Wahrheit gesagt." gab ich zu. Nur weil Jay das nicht wollte, hieß das nicht, dass ich auf ihn hören musste. Vorallem da ich selbst nichts sah, was dagegen sprach.

"Würdest du mich jetzt vorbei lassen?" bat ich meinen Fake-Freund und wies ihn somit darauf hin, dass sein Arm immer noch um meine Taille geschlungen war und mich festhielt. Natürlich hätte ich auch einfach so gehen können, weil sein Griff nicht sonderlich fest war, aber es wäre leichter, wenn er einfach los lassen würde.

Daraufhin murmelte er etwas, das ich nicht verstehen konnte, ließ mich aber endlich los und ich konnte nach oben gehen.

◆◆◆

Wir hatten geplant am Montag Nachmittag zu viert, also Jaydens Eltern, er selbst und ich, zum Strand zu gehen.

"Beeil dich, Alison!" rief Jayden von unten.

"Ich komm ja schon!" beruhigte ich ihn, während ich die Treppe herunter hüpfte und vor Jay zum Stehen kam. "Siehst du, deine Mutter ist auch noch nicht da, du musst nicht immer so rum stressen," Als ich sah, dass mir Jaydens Vater, Jack, einen seltsamen Blick zu warf, fügte ich noch ein "mein Schatz." hinter her.

"Tut mir leid, Liebling, aber wir hatten vereinbart uns um drei hier in der Garderobe zu treffen und jetzt ist es schon fast halb vier." entschuldigte er sich liebevoll. Was er wahrscheinlich nie getan hätte, wenn sein Vater nicht neben uns gestanden hätte.

Zehn Minuten später waren wir auf dem Weg zum Strand, diesmal zu einem etwas mehr abgelegenen Teil, damit wir unsere Ruhe haben konnten.

"Was machen wir jetzt da?" fragte ich Jayden. Wir gingen mit einem kleinen Abstand hinter seinen Eltern, was mir ganz recht war.

"Dasselbe was man sonst auch am Strand macht." antwortete er. "Also weißt du, man kann dort baden, sich sonnen und etwas schlafen und.."

Weiter kam er nicht, denn ich unterbrach seine lächerliche Aufzählung. "Vielen Dank, ich hab's verstanden, Mr. Superhirn." meinte ich und verdrehte meine Augen. Hätte ja sein können, dass wir etwas anderes machen.

Weitere fünf Minuten später kamen wir an und ließen uns alle nebeneinander auf unseren Handtüchern im Sand nieder.

"Kommt jemand mit ins Wasser?" fragte Jayden, nachdem er sich bis auf seine Badeshorts ausgezogen hatte.

"Ich komme mit." sagte ich ihm und versuchte möglichst keinen Blick auf seine Bauchmuskeln zu werfen, da ich sonst nicht aufhören konnte zu starren. Wieso mussten seine Eltern ausgerechnet in Australien wohnen? Irgendwo am Nordpol wäre es viel besser, denn dort müsste Jayden zehn Jacken übereinander anziehen und ich würde nicht in Versuchung kommen seine Muskeln anzustarren.

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