Kapitel 19

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Ella und Jack waren bald nach unserem Kuss, der ihnen natürlich nicht entgangen war, nach Hause gegangen. Jayden hatte darauf bestanden noch mit mir hier am Strand zu bleiben. Obwohl ich anfangs etwas missmutig darüber gewesen war, weil ich eigentlich erstmal möglichst weit weg von Jayden bleiben wollte, hatte ich mich damit abgefunden. Es hatte sich auf jeden Fall gelohnt hier zu bleiben, denn mittlerweile war es dunkel geworden und die Sterne funkelten am Nachthimmel.

"Es ist schön." kommentierte ich die Situation in die Stille hinein. Jayden lag neben mir im Sand und sah genauso wie ich nach oben.

"Was?" fragte er ruhig ohne seinen Blick abzuwenden und auf mich zu richten.

"Hier zu sein und die Sterne zu betrachten." erwiderte ich.

"Du meinst mit mir hier zu sein und die Sterne zu betrachten, richtig?"

"Nicht jeder findet dich so toll wie du!" widersprach ich ihm, wobei sich ein leichtes Grinsen auf meinen Lippen anbahnte. Um meine Worte zu verstärken, schlug ich ihm noch auf die Brust.

"Stimmt, du findest mich sogar noch besser." meinte er scherzhaft, auch wenn ich keine Sekunde daran zweifelte, dass er es genauso gut ernst meinen könnte. Er nahm meine Hand, die ich auf seiner Brust liegen gelassen hatte in seine und verschränkte unsere Finger. Sofort breitete sich eine wohlige Wärme in meinem Körper aus. Mir war sowieso etwas kalt gewesen.

"Was auch immer dir hilft nachts besser zu schlafen." Dieser Typ hatte echt viel zu viel Selbstbewusstsein.

"Ich würde eher schlechter schlafen, wenn ich wüsste, wie sehr du mich begehrst."

"Ich begehre dich nicht!" rief ich sofort empört, wenn auch nur leise. Wir waren zwar die einzigen hier, aber die Stimmung war zu gut und entspannt um sie zu zerstören.

"Ach ja? Bei dem Kuss vorher hat sich das aber anders angefühlt." War klar dass er dieses Thema anschneiden musste, obwohl ich gehofft hatte es vermeiden zu können.

"Das war nicht mal ein richtiger Kuss. Und es war nur wegen deinen Eltern." versuchte ich ihn davon zu überzeugen, dass der Kuss unwichtig gewesen war.

"Also stimmst du mir zu, dass der Kuss unbedeutend war und wir ihn einfach vergessen?" fragte er leise und sah mir nun zum ersten Mal richtig in die Augen. Er hatte sich auf der Seite aufgestützt und hielt immer noch meine kleine Hand in seiner großen.

Ich nickte.

Aber ich würde diesen Kuss sicher nicht einfach vergessen. Es war nur eine so kurze und leichte Berührung unserer Lippen gewesen und trotzdem hatte es sich gut angefühlt. Ich würde den Geschmack von Jaydens weichen Lippen auf meinen sicher nicht so bald vergessen können.

"Hast du das gesehen?" fragte mich Jayden auf einmal in die Stille hinein.

"Was?" wollte ich verwirrt wissen.

"Die Sternschnuppe, die hier eben vorbei geflogen ist." beantwortete er meine Frage.

"Hast du dir was gewünscht?" fragte ich Jay. Schade, dass ich sie nicht gesehen hatte. Dann hätte ich mir wünschen können Jaydens Lippen zu vergessen. Oder besser die Erinnerung daran nochmal aufzufrischen? Nein nein... ich hätte mir ganz sicher gewünscht den Kuss möglichst schnell wieder zu vergessen.

Jay nickte und sah mich nun wieder von der Seite an.

"Was?" wiederholte ich dieselbe Frage wie eben schon, nur dass sie sich diesmal auf etwas anderes bezog.

"Ich habe mir gewünscht dich nackt zu sehen."  sagte er todernst.

"Was?!" sagte ich nun schon zum dritten Mal innerhalb weniger Minuten. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern war dies aber keine Frage, sondern eher ein entsetzter Ausruf.

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now