Kapitel 31

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Nachdem wir von unserem Strand-Ausflug zurück zu den Zelten gegangen waren, begannen wir unser letztes gemeinsames Abendessen vor zu bereiten, da es schon wieder dämmerte und wir alle knurrende Mägen hatten.

Diesmal aßen wir einfach Sandwiches, die mitgebracht worden waren. Obwohl sie schon einen Tag alt waren, schmeckten sie wirklich noch gut und ich war froh, meinen Hunger gestillt haben zu können.

Erst später am Abend gab es dann wieder ein Lagerfeuer, in welches wir als Nachspeise unsere Marshmallows hielten.

"Sehen wir uns irgendwann mal wieder, Ally?" fragte Sophie mich nach dem herunter schlucken der weißen, klebrigen Masse.

"Ich hoffe es. Aber so schnell werde ich leider bestimmt nicht mehr nach Australien kommen." antwortete ich ihr in einem bedauernden Ton. Ich kannte diese Menschen hier kaum und trotzdem konnte ich mir eine gute Freundschaft mit ihnen vorstellen, sogar mit Maya, obwohl ich nicht genau wusste, was ich jetzt von der Sache zwischen Jayden und ihr halten sollte. Aber nach Australien würden sich Jays und meine Wege wahrscheinlich trennen und somit würde ich Sophie und die anderen höchstens zufällig noch einmal treffen. Das war allerdings kein Grund um traurig zu sein, ich sollte den Abend jetzt besser einfach genießen.

"Dann hoffen wir alle mal, dass du in Deutschland den Kontakt zu Jayden aufrecht erhältst und er dich irgendwann nochmal mit hier her bringt." meinte Sam fröhlich. Ich jedoch war nicht ganz so fröhlich, denn mir entging der schnelle Seitenblick, den Jay Maya zu warf nicht.

Zwischen den beiden war wohl doch nicht alles so gut, wie ich zuerst gedacht hatte. Empfand Jayden noch etwas für sie? Irgendwie hatte ich bis jetzt noch nicht wirklich daran gedacht, dass Jayden einfach nicht an mir interessiert sein könnte, weil es schon eine andere Frau in seinem Leben gab, die er eigentlich wollte. Bis jetzt war ich immer davon ausgegangen, dass Jayden nichts von der Liebe hielt und er keine Beziehung wollte. Aber vielleicht hatte ich mich ja die ganze Zeit getäuscht und er trauerte immer noch Maya hinterher, auch wenn er mir gestern Abend indirekt gesagt hatte, dass es zwischen ihnen endgültig vorbei war.

Es wurde noch eine Menge über dies und das geredet und ich beteiligte mich eindeutig mehr an den Gesprächen, als am Abend zuvor. Das lag daran, dass ich mich mittlerweile einfach schon wohl in dieser Gruppe fühlte. Vorallem mit Sophie verstand ich mich gut, aber auch mit Chris. Mein erster Eindruck von ihm war ganz anders gewesen, als er wirklich war.

An diesem Dienstag Abend gingen wir schon früher in unsere Zelte, als gestern Abend, einfach weil die meisten von uns noch müde vom Vorabend waren. Besonders Sophie und Alex, die gestern ja noch sportlich gewesen waren und damit meinen Schlaf gestört hatten.

Als ich das kleine Zelt betrat, lag Jayden schon in seinem Schlafsack, da ich noch kurz meine Blase entleert hatte. Das waren die Momente, in denen ich Jungs unglaublich beneidete. In der Natur hatten sie es viel einfacher zu pinkeln, als wir Frauen. Und auch in öffentlichen Toiletten mussten sie nicht wie wir immer erst die Klobrille und das ganze Klo reinigen, bevor sie pinkelten. Außerdem war die Schlange vor Männer Toiletten immer kürzer. Aber das, worum ich das männliche Geschlecht am meisten beneidete war, dass sie nicht ihre Tage bekamen, obwohl man bei manchen echt denken könnte, sie bekämen das doch, so wie die sich manchmal verhielten.

Ja, mein Leben als Frau war schon hart.
Vorallem, wenn ein gutaussehender Typ oben ohne in seinem Schlafsack lag und man sich beherrschen musste nicht seine Oberkörper-Muskulatur zu besabbern, die nicht von dem Stoff des Schlafsackes verdeckt wurde.

"Ich muss ein Lichtschalter sein, jedes Mal wenn ich dich sehe, machst du mich an." murmelte Jay grinsend und setzte sich in seinem Schlafsack auf, nachdem ich den Reisverschluss der Zeltöffnung wieder geschlossen hatte.

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