Kapitel 32

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Der ganze nächste Morgen war seltsam verlaufen und ich war Jayden so gut es ging aus dem Weg gegangen. Schwer war das aber echt nicht, da er offensichtlich genau dasselbe im Sinn hatte wie ich. Er hatte das Zelt in der Früh schon verlassen, bevor ich überhaupt aufgewacht war und befand sich auch jetzt eher in der Nähe von Maya und Sam. Sophie und Alex waren mal wieder zu sehr mit sich beschäftigt, um mir irgendwie Gesellschaft zu leisten. Deswegen war ich echt froh, dass wenigstens Chris meine Anwesenheit noch mit bekam.

"Dafür, dass du mit Jayden noch gar nicht so lange zusammen bist, hängt er wirklich schon ziemlich viel mit Maya herum, anstatt sich um dich zu kümmern." bemerkte Chris misstrauisch und sah dabei in die Richtung von den zwei genannten.

Innerlich gab ich ihm einfach nur Recht, es fühlte sich hart an erst angemacht, dann aber doch abgewiesen zu werden. Und jetzt vergnügte er sich schon mit anderen.

Genau so hab ich mir das vorgestellt, wirklich toll.

Trotzdem konnte ich Chris das jetzt nicht alles erzählen, denn er wusste ja nichts von dieser ganzen Fake Sache. "Wir haben jetzt schon über zwei Wochen fast jede freie Minute miteinander verbracht, da darf er auch etwas Freiraum haben." verteidigte ich Jay und versuchte es wenigstens halbwegs glaubwürdig rüber zu bringen. Leicht war das nicht, denn ich glaubte mir ja selbst nicht. Natürlich stimmte es, dass wir seit der Ankunft in Australien sehr viel Zeit miteinander verbracht hatten, obwohl wir uns davor nicht mal gekannt hatten, aber nach der Situation von gestern Nacht, gefiel mir der Anblick von dem lachenden Jayden und Maya gar nicht.

Ehrlich gesagt wusste ich gerade selbst nicht genau, was ich wollte. Ich brauchte Zeit für mich zum Nachdenken. Aber die würde ich erst später bekommen. Erstmal musste ich noch den letzten Rest des Ausflugs mit Chris ausklingen lassen, da wir ja in kürzester Zeit schon wieder zurück zu Jaydens Elternhaus fahren mussten. Mir grauste es jetzt schon bei dem Gedanken die ganze Fahrt über mit Jayden in ein enges Auto eingesperrt zu sein.

"Wie du meinst. Ich würde ihm nur nicht zu viel Freiraum geben, ich kenne Jayden." warnte mich Chris. Es war ja schön, dass er so ehrlich zu mir war, aber wirklich nett war es auch nicht, so über seinen Cousin zu reden, mit dem man eigentlich gut befreundet war.

"Können wir das Thema wechseln? Viel Zeit bis zur Abreise haben wir nicht mehr und ich habe wenig Lust mir durch diese Gespräche jetzt die Laune zu vermiesen." bat ich Chris und zwang mich selbst dazu von Jay und Maya weg zu sehen. Sam war ja auch noch bei den beiden und da ich das Gefühl hatte, er mochte Maya wirklich gerne, würde bestimmt nichts schlimmes zwischen meinem Fake-Freund und seiner Ex passieren.

"Klar, du hast Recht. Lass uns über schönere Dinge reden." stimmte Chris lächelnd zu.

Und so verging die restliche Zeit des Mittwoch Vormittags wie im Fluge. Ich war echt enttäuscht, mich von all diesen Leuten verabschieden zu müssen. Sogar Maya war mir sympathisch, mal von dem ganzen Drama mit Jay abgesehen.

"Man trifft sich immer zwei Mal im Leben, also bis dann." murmelte Sophie in mein Ohr, während sie mich fest drückte, fast schon erdrückte.

"Sie kriegt kaum noch Luft, Schatz, lass sie besser los, sonst siehst du sie das nächste Mal als Leiche im Sarg bei der Beerdigung." witzelte Alex über ein eigentlich sehr unlustiges Thema.

Beleidigt zog seine Freundin eine Schnute, woraufhin er sie liebevoll küsste. Die beiden waren echt Zucker, warum fand ich nicht so jemanden? Oder bessere Frage, warum fand ich nicht so jemanden, der mich auch wollte?

Danach verabschiedete ich mich auch noch von Alex und Maya mit einer kleinen Umarmung.

"Ich hoffe du passt auf sie auf, Jay. Und falls ihr euch trotzdem trennt, gib mir doch bitte ihre Nummer." grinste Sam breit und zog mich in eine freundschaftliche Umarmung.

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now