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EROS


"Hier sind ihre Sachen." sprach mein Bruder mich an, nachdem ich die Türe zu gezogen hatte, da ich sie nicht wecken wollte und ich auserdem fand, sie musste auch nicht immer alles wissen. Sie war auch so schn beugierig genug, fand ich.

Ihr Handy, eine weiße Handtasche und weiße Sneaker, die sicher ihr ghörten, denn sie hatte sehr kleine Füße und die Schuhe sahen auch aus wie Kinderschuhe, drückte er mir in die Hand. Ihre Schuhe und ihre Tasche legte ich auf den Boden. Auf ihr Handy sah ich, als dieses in meiner Hand hatte.

Ein Bild von einem kleinen Jungen und ihr, hatte sie als Hintergrundbild. Sie sahen sich nichts besonders ähnlich, aber die beiden hatten genau die selben Augen, weswegen ich doch glaubte, dass es ihr Bruder sein musste. 

Ich hatte mich etwas über sie informiert in der Zwischenzeit, aber von einem Bruder hatte ich nichts gelesen. Vielleicht lebte der kleine Junge nicht mehr und er war deswegen nirgendwo zu finden.

"Deine Frau sucht nach dir." informierte ich Tian, der sich gerade setzen wollte und er sich dann wieder seufzend erhob. Er schien keinen Bock zu haben, sie gerade zu sehen. "War sie sauer?" hakte er nach, was uns allen verriet, dass die beiden sich gestritten hatten mal wieder und er danach vermutlich einfach abgehauen ist.

Das fand sie sicher nicht so Geil.

"Auf mich nicht." erwiderte ich und kannte Noura nun seit ein paar Jahren. Sie ließ ihre Wut immer nur an der Person aus, der sie auch zustand, deswegen zeigte sie aber auch nicht wirklich viele Gefühle bei anderen. Dieses Mal galt ihre Wut zum Glück nicht mir, sondern ihm.

"Super." sprach er genervt aus, ehe er meiner Türe verließ und ich meinen Blick zur Türe schweifen ließ, die ich vorher geschlossen hatte.

Wie Elaia wohl sauer drauf war? Ich hoffte nicht so wie meine Schwägerin, denn dass würde vermutlich nicht schön enden. Für mich.

___

"Weißt du wie spät es ist?" fragte ich die Kleine, die mich gerade geweckt hatte, nachdem sie wie ein Trampel aus dem Zimmer kam und ich meinen Blick auf mein Handy schweifen ließ, bevor ich sah, es war gerade einmal sieben Uhr morgens.

Erschrocken und mit großen Augen drehte sie sich zu mir um, als sie schon fast an der Türe war und sie sich dann verzweifelt anfing zu lächeln. Verzweifelt aber wunderschön.

"Ich muss zur Schule." sprach sie dann aus, bevor ich an ihr runter sah und ich sie dann wieder ansah. Sie hatte noch immer dieses Hauch von garnichts an, dass mich gestern schon fast in den Wahnsinn getrieben hatte und ihre weißen Sneaker die ich ihr gestern noch ins Zimmer gelegt hatte.

Das wars. Mehr hatte die Süße nicht an und so wollte sie auf die Straße.

"So willst du in die Schule?" fragte ich sie dann, als ich meinen Blick von ihren langen beinen anwandte und ich mich dann erstmal setzte. "Ich komme zu spät, wenn ich mich noch umziehen gehe." erklärte sie mir, bevor ich dann tief durchatmend aufstand und ich wirklich gehofft habe, sie schläft länger, denn ich hatte keine zwei Stunden Schlaf.

"Du solltest heute gar nicht hin gehen, wenn du mich frägst." gab ich ihr den Tipp, denn sie würde sich heute sicher keinen Gefallen tun, wenn sie gehen würde. Weder Gesundheitlich, denn ihre Füße mussten noch immer weh tun, noch so wie sie aussah.

"Das ist nicht so einfach. Ich kann nicht einfach schwänzen." erklärte sie mir dann etwas verlegen, was mich zu ihr runter sehen ließ und ich leise lachen musste. Schwänzen ging nicht klar, aber in die Schule einbrechen und unseren Türsteher umhauen war scheinbar kein Problem. 

"Ich bin auf einer Privatschule, die sagen das sofort meinen Eltern." sprach sie weiter und klang panisch, was ich ehrlich gesagt süß fand. Süß und Witzig. Was mich auch wieder zum Lachen brachte. "Natürlich ist die kleine Prinzessin auf einer Privatschule." gab ich von mir, denn das passte einfach viel zu gut, zu ihr.

Rot färbten sich ihre Wangen, als sie das hörte. Vermutlich war es das Wort Prinzessin, dass sie verlegen machte.

"Meine Eltern bestehen drauf." sprach sie leise aus, was mich leise auflachen ließ, da sie dem Klischee der reichen Anwaltstochter, alle Ehre machte.

"Schon gut, das passt zu dir." gab ich ehrlich zu und sie sich versuchte zu rechtfertigen, aber sie sich dafür bei mir sicher nicht rechtfertigen musste. Wieso auch. Sie sollte die Privilegien, die ihre Eltern ihr bieten konnte geniesen. Das würde jeder tun.

"Du kennst mich doch garnicht." zickte sie mich jetzt an, als sie sich an die Kücheninsel setzte und sie mich ansah, nachdem ich ihr zu verstehen gab, dass sie sich setzen sollte, da ich es nicht wirklich klug fand, wenn sie ihre Füße überstrapazieren würde. 

"Du mich auch nicht und trotzdem hast du ein klares Bild davon, wer ich bin für dich." gab ich von mir, da sie sich schon an dem Abend, als sie die Waffe gesehen hatte, ein Urteil über mich gebildet hatte.

Nicht das ich das nicht verstand. Das taten ebenfalls alle.

Überrascht sah sie mich an, was mich leise lachen ließ, denn sie fühlte sich leicht ertappt.

"Jedenfalls, so kannst du nicht zur Schule gehen. Du siehst aus, als hättest du gestern Nacht angeschafft." sprach ich ehrlich aus und sah an ihr runter, denn dieses weiße Kleid verriet viel zu viel von ihr. Wirklich nichts überließ sie meiner Phantasie und das was ich sah, war bei weitem schöner, als ich es mir hätte vorstellen können.

Das war absurd, da ich schon so viele unheimlich schöne Frauen gesehen hatte. Seien es die Mädchen in unserem Club oder Frauen mit denen ich was hatte. Sie alle waren schön und hatten auch unglaubliche Körper, aber bei ihr passte das alles einfach ganz anders zusammen.

"Das nächste mal wenn ich dich in so einem Kleid erwische, garantiere ich dir, schläfst du nicht mehr alleine in meinem Schlafzimmer." erklärte ich ihr, denn ich hielt mich vielleicht zurück. Andere würden es nicht tun und bei Gott, sie würden auf ihr Alter einen Scheiß geben, so wie ich es bald tun würde, wenn ich sie noch öfter sehen würde.

Außerdem hoffte ich, würde sie so genug Angst bekommen und nicht mehr wie eine Nutte durch die Gegend laufen. Ihretwegen und meinetwegen nicht, denn es störte mich so unfassbar sehr.

"Verstanden?" hakte ich nach, da sie mich nur mit großen Augen ansah und sie dann leicht nickte, bevor ich wieder in mein Ankleidezimmer ging und ich auf das Bett sah. Ganz ordentlich hatte sie alles zusammen gelegt.

Ich holte einen meiner Pullover aus dem Ankleidezimmer, zusammen mit einer Jogginghose, die ihr viel zu groß sein würde, man aber schnüren konnte.

"Zieh das an, dann gehen wir was essen." forderte ich sie auf, als ich ihr die Sachen in die Hand drückte und ihr beides viel zu groß sein würde, aber es war immernoch besser, als das was sie jetzt anhatte.

"Die rutscht runter." sprach sie aus, als sie sich die Jogginghose anzog  und sie daron schwamm.  Vor ihr blieb ich stehen und nahm die Schnüre in die Hand, die ich zuschnürte. An ihren Knöcheln krempelte ich sie etwas hoch, da sie zwar lange Beine hatte, aber sie selber ziemlich klein war.

"Geht doch." sprach ich aus, als ich ihr den Pullover noch drüber zog und ich sie dann anlächelte.


ELAIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt