EPILOG

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ELAIA


"Du hast den Strand in Mexiko schon immer geliebt." sprach er leise aus, als ich ihm verriet, dass ich gerne so weit weg wie möglich wollte. Ich wollte ihm aber auch nicht gleich alles von dem wegnehmen, was er in Mexiko hatte.

Deswegen habe ich mir Barcelona ausgesucht, damit wir das spanische nicht ganz außer acht ließen

Es war weit weg. Für ihn, von seiner Familie und um Fair zu bleiben, auch für mich von meiner.

Wir waren nur noch zu zweit.

Mein Blick ließ ich zu ihm schweifen, bevor ich meine Lippen sanft auf seine drückte und ich mich, seit wir weg waren, schon sehr viel befreiter fühlte. Als wäre mir nicht nur eine Last von meinen Schultern gefallen.

"Danke Eros." sprach ich leise aus und wusste, dass ich ihm vor einem Ultimatum gestellt hatte, aber er hätte sich auch dagegen entscheiden können. Er hätte uns beide vergessen können und sein Leben wie gehabt weiterleben können.

Er hatte sich für mich entschieden.

Nur für mich alleine.

"Diese bescheidene Leben hier ist alles was ich brauche um glücklich mit dir zu werden." lächelte ich ihn dann, das erste Mal seit seiner Beerdigung an und es war ein ehrliches und aufrichtiges Lächeln, dass ich ihm schenkte.

Das schien auch er zu merken, denn Eros schenkte mir ebenfalls ein aufrichtiges und ehrliches Lächeln. Seine Grübchen zeigten sich leicht, bevor er seine Lippen wieder sanft auf meine drückte und wir beide in diesem Kuss versanken.

Wie damals.

Als wir noch frisch zusammen waren. 

___


Eros blieb die ganze Geburt über bei mir und hielt meine Hand und mich fest, während ich einfach nur noch unser Kind in den Armen halten wollte. Ich wollte es bei mir haben und nie wieder loslassen müssen.

Mir fiel nicht nur ein Stein von meinem Herzen, als ich hörte, wie der Arzt uns sagte, dass es ihr gut ging und ich sie dann endlich halten durfte.

"Wie wollen wir sie nennen?" fragte mich Eros, der sich über den Namen unserer Tochter scheinbar keine Gedanken gemacht hatte. Ich dafür aber umso mehr. Ihm zu Liebe konnte ich ihr nur einen Namen geben und ich hoffte, dass er sich darüber freuen würde.

"Ria." sprach ich leise aus, als ich in das Gesicht meiner Tochter sah und ich Eros tief durchatmen hörte, als er ihren Namen hörte. 

Mit mir sprach er nie über seine Familie. Er flog manchmal hin, um nach dem rechten zu sehen, aber mich hatte Eros nie wieder mitgenommen. Nur noch an den Todestagen unseres Sohnes und auch da war der Aufenthalt auf wenige Stunden begrenzt. Nur solange, bis ich an sein Grab gehen konnte und Eros mir da meine Ruhe gab, die ich von ihm erlangt hatte.

"Elaia, wir müssen sie nicht nach meiner Mutter benennen." sprach er leise aus, als er unsere Tochter anblickte und ich ihr einen leichten Kuss auf ihren Kopf drückte. Sie würde sicher nicht so werden, wie seine Mutter oder seine Abuela oder sonst eine Frau bei Eros zuhause.

Das würde ich nicht zulassen, aber sie würde wenigstens den Namen ihrer Großmutter tragen.

"Ich will sie aber nach ihr benennen." sprach ich ihn lächelnd an, ehe er mein Lächeln erwiderte und er dann meine Hand leicht küsste. Es war ein stummes Danke und das sah ich an seinem Lächeln und auch daran wie er mich wieder ansah. 

___

"Eros?" sprach ich ihn leise an, als ich unsere Tochter in ihr kleines Bett neben unser Zimmer gelegt hatte und er gerade aus dem Badezimmer kam, als ich die Türe hinter mir schloss. "Ja, mi Amor?" fragte er mich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.

"Du wirst wieder Vater." sprach ich leise aus, als ich ihm den Schwangerschaftstest in die Hand drückte, denn ich kurz bevor ich sie ins Bett gelegt hatte, gemacht hatte, da ich schon wieder viel zu lange überfällig war.

Seine Augen blickten den Test in seiner Hand an, bevor er mich wieder ansah und ich ihn breit grinsend ansah, bevor er seine Hände an mein Gesicht legte und er mich küsste. Er küsste mich und konnte sich sein eigenes Lächeln auch nicht verkneifen, selbst als wir uns gelöst hatten.

"Hätte ich damals gewusst, das unser Leben mal so wird, hätte ich Mexiko schon lange den Rücken gekehrt." sprach er leise aus, als er mich ansah und ihm ansah, dass er das ernst meinte. 

Dieses Leben. Wir. Unsere Tochter. Ich. 

Das alles bedeutete ihm mehr, als das was er dort hatte. Ich habe damals, als ich ihm gezwungen hatte sich zu entscheiden ein unglaublich schlechtes Gewissen. Aber ich würde es jedes mal wieder tun, wenn ich dran dachte, dass er immer bei mir war jetzt. 

Er war hin und wieder mal für ein paar Tage weg, aber nicht mal annähernd das, wie es dort war. 

Ich hatte Eros einfach nur für mich alleine und das bedeutete mir unglaublich viel. 


___

EROS

 

"Willst du nicht wieder zurück kommen?" fragte mich mein Bruder, als ich meinen Abuelo ansah, der schlief. Er würde nun für immer schlafen, aber es war vermutlich das beste. Er würde zu ihr zurückkehren und endlich seinen Frieden finden.

"Nein, ich will das alles hier nicht mehr." sprach ich ehrlich aus und dachte an meine schöne Frau und an meine Kinder, die ich Zuhause gelassen hatte. Ich würde sie dieser Gefahr nicht aussetzen. Nie wieder.

"Du willst aufhören?" fragte mich Thiago, ehe ich ihn ansah und ich leicht nickte. "Ja, das Kartell übergebe ich an dich." sprach ich aus und sah ihn leicht nicken, als er das hörte und ich auf mein Handy sah, als sie mich anrief.

"Weiß sie, warum du hier bist?" fragte er mich, bevor ich leicht nickte, da ich Elaia nicht länger belügen würde. Das hatte ich entschieden,als ich gesehen hatte, dass sie entscheiden könnte auf mich zu verzichten, wenn sie sich verraten fühlte.

"Sie ist schwanger. Ich konnte sie nicht mitnehmen." erklärte ich ihm und sah ihn die Augenbraue heben, bevor ich leise auflachte. "Euer fünftes." fiel auch ihm auf, bevor ich lächelnd zu ihm sah und ich dann wieder etwas betrübt auf die Leiche meines Großvaters sah.

"Vielleicht auch unser letztes." gab ich ehrlich zu, da ich fand, dass fünf Bälger mehr als genug waren, für uns beide.


Ich vermisse dich.

Hatte sie mir geschrieben, als ich nicht ranging und ich lächeln musste.


Ich vermisse euch auch, mi Reina.

ELAIAWhere stories live. Discover now