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ELAIA


"Warum?" Eros sah mich an, während er mich das fragte und die Enttäuschung und die Wut in seinen Augen kaum zu übersehen war. "Was warum?" fragte ich ihn dann, da ich nicht sicher war, wieso er gerade so nachhause gekommen war.

Es war das erste Mal, dass er so grob zu mir war und ich zwar keine Angst hatte, dass er mir weh tun würde, aber das Blut an seinen Handknöcheln. Es war das erste Mal, dass Eros so nachhause kam.

"Du willst mich doch verarschen." hörte ich ihn leise sprechen, bevor er tief durchatmete und ich ihn ansah. "Wie konntest du mir so in den Rücken fallen? Ich hab versucht dir in allen Dingen entgegenzukommen und so dankst du mir das?" fragte er mich dann und ließ mein Herz wie wild schlagen, da ich mir nun sicher war, wessen Blut das an seinen Händen war.

"Ich hätte nie gelaubt, dass du mich für Manu verkaufst Elaia." hörte ich seine Stimme wieder sprechen und diese Worte brachen mir das Herz. Ich hatte Eros nicht verkauft, aber ich wollte ihn nicht verlieren und deswegen hatte ich ihm das nicht gesagt.

Könnte ich, würde ich das ganz ungeschehen machen, aber leider konnte ich das nicht.

"Lebt er noch?" fragte ich ihn, da ich Angst hatte, dass er Manu umgebracht hatte. Die Fassungslosigkeit war ihm ins Gesicht geschrieben, als er die Frage hörte und ich ihm ansah, dass er mit sich und seinen Aggressionen gerade innerlich kämpfte, damit er nicht ausratet.

"Er lebt noch, aber sollte ich oder einer der anderen ihn nochmal sehen, bringen wir ihn um." hörte ich ihn leise sagen, was mich ehrlich gesagt erleichterte. Ich wusste nicht genau, wieso Eros ihm diese Gnade, wenn man es so nennen konnte, erwiesen hatte, aber ich war erleichtert, dass Manu noch lebte.

"Verlässt du mich?" fragte ich ihn dann schweren Herzens, da ich wusste, ich hätte es an seiner Stelle getan und jeder andere auch. Wieso sollte man auch jemanden behalten, der jemand anderen küsste. Es war ein Fehler, aber keiner den er mir verzeihen würde. Nicht so wie er mich ansah.

"Den Gefallen tu ich dir nicht." sprach er leise aus und so viel Hass wie er gerade auf mcih hatte, war ich mir sicher, dass ds noch viel schlimmer war, als wenn er mich rausgeworfen hätte. "Du trägst mein Kind in dir und das ist der einzige Grund, wieso du noch bei mir bist, aber alles wird jetzt anders und daran bist du selber Schuld." sprach er leise aus, bevor er aufstand und ich zu ihm hochsah.

"Pack deine Sachen. Du hast 10 Minuten." sprach er trocken und Emotionslos aus, als er sich wieder gefangen hatte und ich Eros noch nie so gesehen hatte. Nicht zu mir. Nicht mal an dem Tag als wir uns kennen gelernt hatten.

"Eros, darf ich dir das ganze wenigstens erklären?" versuchte ich ihn anzusprechen, bevor er auflachte und ich den Hohn da raushörte. "Nein, darfst du nicht." sprach er aus, bevor ich näher zu ihm ging und er mich nicht ansah.

"Tu dir selbst den Gefallen und fass mich nicht an." gab er mir den Tipp, als ich meine Hände die zitterten nch ihm ausstreckte und ich sie dann sinken ließ.

"Es tut mir Leid." sprach ich flüsternd aus, als ich mich umdrehte und ich dann in unser Schlafzimmer ging, bevor ich anfing langsam zu packen, bis ich ihn reinkommen sah und er mir dann half. Wortlos packte er den Rest ein, bevor er mein Handgelenk griff und mich hinter sich herzog.

"Wohin bringst du mich?" fragte ich ihn leise, als ich neben ihm saß und er losfuhr ohne mir etwas zu sagen. Jetzt kam die Angst doch langsam auf, da ich nicht wusste, wohin er mit mir wollte. Das einzige das mich beruhigte, war unser gemeinsames Kind, dass ich zum Glück noch in mir trug und er mir deswegen vielleicht nicht auch weh getan hatte, wie er es bei Manu hatte.

Wie es ihm wohl ging?

Das ich Eros das Herz gebrochen hatte, habe ich gesehen und ich wäre am liebsten gestorben, aber Manu hatte es noch viel schwerer.

Er hat wegen mir nun wirklich alles verloren.

Seine Frau. Seine Familie. Sein Zuhause.

"Eros." sprach ich ihn nochmal an, als ich sah er würde mir nicht antworten und er seine klten Augen nun zu mir schweifen ließ. "Sei einfach still. Ich ertrag deine Stimme nicht." sprach er leise aus, als er wieder auf die Straße blickte und ich es ihm nachtat.

Er ertrug meine Stimme nicht.

Das alleine reichte aus um meine Tränen fließen zu lassen. Eigentlich. Aber ich drückte sie runter, da ich mir sicher war, dass er keinen Mintleid haben würde mit mir. Nicht so wie er mich ansah. Nicht nachdem ich gesehen hatte, wie kalt er gerade zu mir war.

Ich verstand ihn. Voll und Ganz, aber denoch tat es unglaublich weh, auch wenn ich selber dran Schuld war.

Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust, als er anhielt und ich mir den Ort ansah, in dem wir waren.

Eins war mir klar, wir waren hier mitten im Kartell. Die Menschen oder besser gesagt diese Männer die hier rumliefen, jagten mir eine Heidenangst ein, denn sie gehörten nicht zu den Menschen, die zu seiner engen Familie gehörten.

Wollte er mich hier einfach zurück lassen, bis unser Kind auf der Welt war, bevor ich dann wirklich auf mich alleine gstellt war?

"Wenn du klug bist, erzählst du niemanden von dem ganzen." hörte ich seine tiefe Stimme, bevor er ausstieg und ich mich fragte wieso er das für sich behalten wollte. Vermutlich, weil es ihm einfach peinlich war, dass ich ihn so hintergangen hatte.

Ich nickte nur leicht, als er mich ansah und er dann ausdruckslos aus dem Wagen stieg, bevor ich es ihm nachtat und er vor mir zum stehen kam.

Etwas ängstlich sah ich hoch zu ihm, bevor er meine HAnd in seine nahm und er tief durchatmete bevor er sich umdrehte und er dann losging. Das hier war nur für die Augen anderer, dass merkte ich sofort, denn Eros hielt meine Hand nicht mehr richtig.

Es sollte aussehen, als wäre alles in Ordnung.

Auf spanisch sprach er den Mann an, der an uns vorbeilief und er mich nicht weiter beachtete, sondern Eros antwortete.

Ihr werdet auf sie aufpassen, bis mein Sohn auf die Welt kommt.

Das hatte er ihm gesagt und das ließ meine Vermutung steigen, dass er mich danach verlassen würde. Verlassen oder schlimmeres. Mitspracherecht hatte ich da sicher nicht mehr.

Mein Sohn.

Es war auch meiner.

"Du verlässt dieses Zimmer nicht." fing er an zu sprechen, als er mich losließ, nachdem er mich in ein en Raum gebracht hatte, der alles andere als einladend war. Das sah er mr scheinbar an, denn sein Mundwinkel zcukte leicht. "Essen bringt man dir und das BAd ist hier." erklärte er mir schlicht, was mich nur leicht nicken ließ und ich auf die Türe sah.

"Du lässt mich alleine hier?" fragte ich ihn, als er gehen wollte und ich ihn ansah, als er sich umdrehte. "Du bist hier sicher und mehr als deine Sicherheit werde ich dir nicht mehr geben Elaia." hörte ich ihn sagen, bevor er sich umdrehte und er an der Türe noch mal stehen blieb.

"Vor meiner Familie, treten wir so auf wie immer, zu deiner eigenen Sicherheit. Privat sind wir beide fertig miteinander." hörte ich ihn noch sprechen, bevor er das Zimmer verließ und ich zurück blieb in einem Raum in dem es nichts gab, außer einer schäbigen Matratze.

Nicht mal ein Fenster gab es hier, aus dem ich rausschauen konnte.

Erst als ich sicher war, dass ich ganz alleine war brach ich zusammen und ich wusste genau, dass ich das hier irgendwie verdient hatte. 


ELAIAWhere stories live. Discover now