1 | Mister Volltrottel

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C H L O E

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C H L O E

»Oh mein Gott, Chloe! Das Kleid sieht BOMBE an dir aus!«, kreischte Tanja schrill als ich den dicken roten Vorhang der Umkleide zur Seite schob.

Ich rollte mit den Augen und lächelte sie gespielt geschmeichelt an. »Ja, das Pink passt total gut zu deinen grauen Valentinos. Du wirst Louis umhauen mit deinem Outfit!«, meldete sich auch Jasmin begeistert zu Wort und Alina nickte zustimmend.

Kritisch drehte ich mich zu dem Spiegel um und betrachtete mich. Ich hatte einen rosa Spitzenrock an, welcher meine leicht gebräunte Haut betonte. Kombiniert dazu gab es ein Top, welches die gleiche Farbe wie der Rock hatte und ebenfalls aus Spitze bestand. Eigentlich sah es ganz hübsch aus.

Mein Dekolletee war durch einen fast durchsichtigen Seidenstoff bedeckt, welcher mit kleinen Perlen bestickt war. Das Outfit entblößte einen kleinen Streifen meines Bauchs und vor allem der gewagte Rückenausschnitt ließ das Kleid sehr extravagant wirken. Zum Glück fielen mir meine hellblonden, leicht gewellten Haare über den Rücken, sodass ich nicht allzu freizügig gekleidet war.

Schwungvoll drehte ich mich wieder zu meinen Freundinnen um, die mich entzückt anschauten. »Ich weiß nicht. Sollte ich nicht doch noch das rote Kleid anprobieren?«

»Nichts da! Du hast doch erst letztens das weinrote Kleid angehabt. Du musst Louis schließlich wieder aufs Neue beeindrucken, Darling!«, erklärte mir Jasmin und tätschelte meine Schulter.

Wortlos lächelte ich sie an und winkte eine Angestellte der Mode-Boutique zu mir. Ich hatte beschlossen das rosa Kleid zu nehmen, auch wenn ich befand, dass mir die Farbe nicht besonders stand.

Als wir vier Mädels das Geschäft verließen, schwärmten Jasmin und Tanja von meinem neuen Kleid. Alina schloss sich ihnen an und erzählte mir fleißig, welche Frisur sie für mich geplant hatte. Zwar war ich den Dreien dankbar, dass sie mich gezwungen hatten in die Mall zu fahren, trotzdem wollte ich gerade lieber mit meiner besten Freundin Ava auf meinem Bett liegen und schmalzige Liebesschnulzen anschauen.

Nachdem ich aufgrund des Jobs meines Vaters vor einem Jahr umziehen musste, lebte Ava tausende Kilometer von mir entfernt. Ich kannte sie schon aus der Krabbelgruppe und sie wusste wirklich alles von mir, genauso wie ich über sie. Sie war meine Seelenverwandte und ich konnte ihr wirklich alles erzählen. Durch den Umzug sahen wir uns selten, allerdings versuchten wir regelmäßig zu facetimen oder zu telefonieren. Aber weil Ava seit neuestem einen Freund hatte, nahmen die Telefongespräche immer mehr ab. Zwar gönnte ich ihr, dass sie endlich den einen gefunden hatte, der sie über alles liebte, vor allem weil ihre Exfreunde totale Arschlöcher waren, doch ich vermisste sie unglaublich.

Ich hatte hier in LA zwar relativ schnell neue Freunde gefunden, aber wirkliche Freunde waren das nicht. Sie wollten nur etwas mit mir zu tun haben, weil mein Vater Geschäftsführer der bekannten Firma Allen&Company war und wir deshalb ziemlich reich waren. Zudem wurden wir jedes Jahr zu verschiedenen Prämieren und Veranstaltungen eingeladen. Viele meiner sogenannten Freunde erhofften sich Tickets oder freien Zugang durch mich.

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now