6 | Doch ein Stalker?

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C H L O E

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C H L O E

Die restliche Fahrt über hing jeder von uns seinen eigenen Gedanken nach und ich schluckte mein unwohles Gefühl herunter. Es gab schließlich keinen Grund dafür.

Stattdessen versuchte ich an Emma und ihre süße Art zu denken; wie sie überglücklich beim Mittagessen gewesen war und mir so viel von sich erzählt hatte. Sie war ein toller Mensch. Ich hatte sie schon längst in mein Herz geschlossen und plante eifrig, was wir zusammen unternehmen konnten. Niemand würde mehr wagen sie derart zu mobben wie Louis.

Ich war mir sicher, dass er nicht der einzige war, der Emma hänselte. Man sollte doch meinen, dass jeder, der auf die Uni ging so langsam reifer und erwachsener wurde, oder nicht?

Bestimmt waren sie nur neidisch auf ihre gute Noten und dass die Professoren sie so sehr schätzten. Mir war aufgefallen, dass sie ziemlich schlau war und mit Sicherheit eine großartige Karriere vor sich hatte. Nur diese Arschlöcher, inklusive Louis, die sie ärgerten, hielten sie auf, selbstbewusster zu werden und das war schließlich doch sehr wichtig, wenn man Anwältin werden wollte. Projekt »Selbstbewusstsein« war also wirklich wichtig.

Motiviert etwas mehr Zeit mit ihr zu verbringen, kramte ich mein Handy hervor und schrieb ihr, ob sie nicht zu mir kommen wollte, um zusammen Harry Potter zu schauen und sich besser kennenzulernen.

»Mit wem schreibst du?«

Luc schaute interessiert zu mir und versuchte auf mein Display zu schielen. Frechheit.

»Geht dich nichts an.«, erwiderte ich noch immer angefressen und zog mein Handy an die Brust, damit er nichts erkennen konnte. Erst fies sein und dann wieder nett. Seine Stimmungsschwankungen waren ja nicht zum aushalten.

Luc seufzte zur Antwort und schaute wieder nach vorne. Ich rollte mit den Augen und erzählte ihm dann doch, dass ich gerade Emma geschrieben hatte.

»Ist Emma das Mädchen, welches dir ihr Essen gegeben hat und mit der du in der Mittagspause zusammen gesessen hast?«, erkundigte sich Luc interessiert und trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad.

»Woher weißt du das? Du warst doch im Auto.« Verwundert schaute ich zu ihm rüber und beobachte ihn genau. Plötzlich kam mir ein Gedanke und ich riss meine Augen auf. »Ich hatte DOCH Recht!«

Luc schaute kurz zu mir und runzelte die Stirn.

»Du bist, wie ich vermutet habe, ein Stalker.«, klärte ich ihn über meine Erkenntnis auf und bedachte ihn mit einem kritischen Blick.

Luc lachte und schaute mich mit einem breiten Grinsen an. »Du hast eine blendende Fantasie.« Er schüttelte seinen Kopf und fuhr sich durch die schwarzen Haare.

»Also erstens bin ich kein Stalker und zweitens verrate ich dir nicht, wie ich dich im Auge behalte, weil du dir dann mit Sicherheit etwas ausdenkst, um mich loszuwerden.« Er zwinkerte mir zu und schaute wieder nach vorne, allerdings mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now