20 | Definitiv keine Protein-Drink-Muskeln

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Mit brummendem Schädel saß ich auf dem harten Stuhl des Vorlesesaals und schluckte die dritte Schmerztablette

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Mit brummendem Schädel saß ich auf dem harten Stuhl des Vorlesesaals und schluckte die dritte Schmerztablette. Warum hatte ich nur so viel getrunken? Es fühlte sich so an als würden kleine, fiese Wesen in meinem Kopf sitzen und mit voller Kraft gegen ihn hämmern. Hatte ich mir nicht hoch und heilig versprochen, nie wieder so viel zu trinken? Hat ja wirklich super geklappt.

Dazu kam noch, dass mein Morgen eine einzige Katastrophe gewesen war. Luc hatte mich heute früh rücksichtslos aus dem Bett geschmissen und war nicht auf meinen Protest eingegangen. Augenscheinlich war er ziemlich angepisst von mir. Aber sollte ich nicht eigentlich wütend auf ihn sein nach seiner Aktion auf der Pyjamaparty? Dieser Idiot hatte mich doch vollkommen vernachlässigt!

Ich grummelte mürrisch und rieb mir übers Gesicht. Wann hörten diese Monsterkopfschmerzen denn endlich aus?

Ich konnte mich nicht mehr erinnern, dass mich Luc aus dem Club abgeholt und nach Hause gebracht hatte. Ich wusste nur noch, dass ich ihn angerufen hatte, weil ich hören wollte, ob er immer noch bei diesen Zicken war. Dieser Idiot.

Er hatte mir heute Morgen nur einsilbig geantwortet und mich sonst ignoriert. Sein Blick war wieder dieser kalte, emotionslose gewesen. Ich wollte es nicht zugeben, aber sein Verhalten verletzte mich, warum auch immer.

Mich regte sein Verhalten tierisch auf, weil er von Anfang an wusste, dass ich ihn loswerden wollte und es war seine Entscheidung gewesen, den Job trotzdem anzunehmen. Dann sollte er sich gefälligst auch nicht beschweren.

Mein Magen grummelte und signalisierte mich, dass er genauso unzufrieden war wie ich. Mit einem Seufzer ließ ich meinen Kopf auf meine Arme fallen und schloss die Augen. Ich war so schrecklich müde und nicht bereit hier in diesem grellen Licht zu sitzen. Wieso hatte der Professor auch das Licht angemacht? Es war doch helligster Tag.

Das Mädchen, welches sich neben mich gesetzt hatte, hatte eine fürchterlich schrille Stimme und zu meinem Leid kicherte sie durchgängig. Anscheinend schrieb sie mit ihrem Freund. Schön für sie. Trotzdem sollte sie den Mund halten!

Durch sie musste ich plötzlich an John denken. John, schon dieser Name.
Er war der unglaublich gute Tänzer und Küsser gewesen. Mein Bauch kribbelte leicht als ich an ihn denken musste. Oh man. Ich fasste mir an meinen Hals und errötete. Er hatte mir gestern einen Knutschfleck verpasst, deswegen trug ich heute ein Tuch, welches ich aus Mamas Zimmer gemopst hatte.

Ich konnte mir gut vorstellen, dass mich Lucs Blicke erdolchen würden, wenn er meinen entblößten Hals zu sehen bekommen würde. Ich hatte das Gefühl, dass er John nicht mochte, allerdings verstand ich nicht warum.

John tanzte gut, sah einfach nur toll aus und war gestern total süß gewesen. Gut, er hatte auch auf mich aufgepasst. Vielleicht machte ihn das für Luc sympathischer?
Wahrscheinlich nicht.

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now