5 | Gefühls - Trampeltier

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C H L O E

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C H L O E

Herrisch zog mich Luc durch die Gänge und ich versuchte mit ihm Schritt zu halten. Unmöglich.

»Luc, warte, ich kann nicht so schnell.«, japste ich, während wir durch die Gänge eilten und ich nach Luft hechelte. Das Joggen mit Emma würde mir definitiv guttun.

Plötzlich blieb er abrupt stehen, sodass ich gegen ihn rannte und etwas zurücktaumelte. Ich fiel nur deswegen nicht, weil er mich noch immer an der Hand hielt. Ich mochte komischerweise das Gefühl von meiner kleinen Hand in seiner großen und wollte ihn nicht mehr so schnell loslassen. Irgendwie gab mir seine Hand Halt und ich fühlte mich selbstbewusster. Wahrscheinlich war ich verrückt geworden.

»Tut mir leid, ich wollte dich einfach nur so schnell wie möglich von ihm wegbringen.«

Verwundert blickte ich ihn an. Hatte er sich gerade entschuldigt? Was war denn heute mit ihm los? Erst das Vielleicht-Kompliment und jetzt eine Entschuldigung? Mit großen Augen schaute ich zu ihm, allerdings schien er das so zu deuten, dass ich wegen eben noch total geschockt war.

Sofort wechselte sein Blick von hart und zornig in ein sanftes Warm, was mir einen wohligen Schauer über den Rücken laufen ließ. »Hat er dir sehr weh getan?«, erkundigte sich Luc besorgt und musterte mich, ob er eventuell eine Verletzung ausmachen konnte.

Ich schüttelte abgehackt meinen Kopf und starrte ihn an. »Alles klar bei dir?«, fragte ich, weil ich sicher gehen wollte, ob es Luc gut ging und nicht sein Klon vor mir stand, der so viel netter war, als der eigentliche Luc. Irgendwas war komisch an seinem Verhalten.

»Bei mir?«, fragte er verwundert und kräuselte seine Stirn. Oh man, warum sah das direkt wieder so attraktiv aus?

Ich räusperte mich.

»Ja, schließlich hast du Louis gerade eine gescheuert und du bist heute so...keine Ahnung.« Zum Ende des Satzes wurde ich immer leiser und schaute Luc etwas verunsichert an. Wie sollte ich ihm das bloß erklären?

Besagter schmunzelte und meinte, dass alles in Ordnung sei. »Ich bin Härteres gewohnt. Dieser Louis ist ein Schlappschwanz. Allerdings solltest du dich von ihm fernhalten!«, beorderte er und herzlichen Glückwunsch, da tauchte wieder seine herrische Seite auf, die immer über mich bestimmen wollte. Prima!

Ich grummelte, nickte und beschloss in den Unterricht zu gehen. Ich hatte keine Kraft für einen Streit mit ihm über sein bestimmendes Verhalten. Für heute war das Pensum der Auseinandersetzungen deutlich ausgeschöpft. Außerdem durfte ich nicht so viele Vorlesungen verpassen, sonst müsste ich viel zu viel nacharbeiten.

Gerade kamen wir vor dem Raum an, da mich Luc noch vor den Vorlesesaal begleitet hatte. Jetzt wandte er sich zum Gehen und ich holte einmal tief Luft. Ich wollte mich bei ihm bedanken, haderte aber etwas. Sollte ich oder nicht? Als er einige Schritte gegangen war, gab ich mir doch einen  Ruck und bedankte mich leise.

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now